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PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Plan.
    Rhodan klinkte sich aus MIKRU-JON aus. Er schwitzte, wie immer. Die mentale Anstrengung schlug auf sein körperliches Befinden zurück.
    »Alles in Ordnung«, sagte er zu Mondra.
    Sie nickte, hauchte ihm einen Kuss zu und kehrte zu Ramoz zurück.
    Rhodan betrachtete das Tier – und erschrak. Die Triebe und Wucherungen hatten sich weiter ausgebreitet und umfassten es nun fast zur Gänze. Da und dort sah er glitzernde, kristallene Flächen; doch der Großteil der Gewächse wirkte lebendig.
    Vital.
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Partijan, von einer Wolke Holos umgeben. »Das Paraflimmern lässt sich nicht begründen. Die hyperphysikalischen Verhältnisse rings um Orontes sind ein Albtraum für jedermann, der sich jemals mit der Materie beschäftigt hat. Es ist, als hätten Grundregeln der Astrophysik ihre Gültigkeit verloren. Als müssten wir dieser Umgebung völlig neue Naturgesetze zuordnen und in den Wissenschaften wieder bei null beginnen. Fast hat es den Anschein, als hätte hier die Hyperimpedanz-Erhöhung seit zehn Millionen Jahren einschließlich permanenter Hyperstürme mit allen ihren chaotischen Randbedingungen bestanden.«
    Er reckte das Kinn weit nach vorne. Die Herausforderung entmutigte ihn nicht, ganz im Gegenteil. Er wirkte gereizt. Geladen. Getrieben von der Suche nach neuen Wahrheiten.
    Rhodan trat zu ihm. »Kümmere dich bitte um Ramoz«, flüsterte er ihm zu.
    »Aber ...«
    »Seine Metamorphose ist womöglich Teil des Rätsels«, lockte er den Hyperphysiker. »Ich konnte, als ich mit dem Schiff verbunden war, Veränderungen spüren, die von den Gewächsen rings um ihn ausgehen.«
    »Du machst dir Sorgen um Mondra, nicht wahr?«
    »Auch«, gestand Rhodan »Die beiden sind über die Jahre zu einem tollen Team zusammengewachsen. Sollte Ramoz etwas zustoßen, könnte dies unangenehme Konsequenzen für Mondras Psyche zeitigen.«
    »Na schön.« Partijan nickte Rhodan zu. »Natürlich interessiert mich das organisch-anorganische Geflecht, das Ramoz überwuchert. Aber derzeit gibt es so viele Dinge, denen ich mich widmen wollte. Die Tage sind viel zu kurz für einen Normalsterblichen.«
    »Das sind sie auch für mich, trotz Zellaktivators.«
    Der Wissenschaftler sah ihn nachdenklich an – und auch mit einer Art Gier in den Augen. Die Leben verlängernden Geräte stellten für jedermann einen ganz besonderen Reiz dar. Selbst ein kühl denkender Logiker wie Nemo Partijan konnte sich der Faszination des Gedankens ans ewige Leben nicht entziehen.
    »Ich kümmere mich um Ramoz«, murmelte er, ließ die Holos verschwinden und wandte sich rasch ab.
    Schämte er sich für seine Gedanken? Rhodan nahm dies als gutes Zeichen. Letztlich war der Wissenschaftler trotz seiner herausragenden Fähigkeiten und seinem ganz besonderen Instinkt ein Mensch wie jeder andere.
     
    *
     
    Die Sonden verteilten sich schnell entlang jener Strecke, die Rhodan vorgegeben hatte. Die Stoßrichtung war klar: Ihre ganze Konzentration musste der Suche nach der BASIS gelten – und all den Schiffen aus der Milchstraße, die während der Übernahme des riesigen Trägerkörpers durch die Dosanthi entkommen waren.
    Bald trudelten die ersten Informationen ein. Sie stammten aus dem Funkverkehr zahlloser Raumer. Rhodan hatte gehörig zu tun, um die eingefangenen Nachrichten zu sondieren und sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
    Auch von der Oberfläche Orontes' aus hatten sie vereinzelt Funkgespräche abgefangen; doch nicht in der Menge und der Qualität wie nun.
    »Ramoz geht es den Umständen entsprechend«, sagte Partijan, den die Neugierde an Rhodans Arbeitsplatz trieb.
    Der Unsterbliche blickte hoch. Ramoz' Kopf ruhte auf dem Schoß Mondra Diamonds. Sie streichelte und kraulte das Tier.
    »MIKRU-JON hat die Triebe mehrfach vermessen, die das Tier einpacken.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Die Gamaschen, aus denen sie entsprungen sind, saugen die benötigte Energie für ihr Wachstum teils aus Ramoz selbst, teils aus den Hyperströmungen, die Orontes umgeben.«
    »Das bedeutet?«
    Partijan zuckte mit den Achseln. »Ich kann es dir nicht sagen. Ich vermute, dass die Triebe Ramoz auf einem niedrigen Vitalniveau stabilisieren. Dass sie ihn sozusagen vor der Umgebung schützen – und ihm andererseits viel zu viel Lebensenergie entziehen.«
    »Die Gamaschen entwickeln also ein Schutzgeflecht, das sich in letzter Konsequenz gegen ihren Träger wendet?«
    »Mag sein. Ich hätte noch ein halbes Dutzend weiterer

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