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PR2603-Die instabile Welt

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Titel: PR2603-Die instabile Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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selbst?
    Partijan versteckte sich nach wie vor hinter Holos. Er murmelte vor sich hin, fuhr sich fahrig durchs Haar, wischte Schweiß ab. Er vermied den Augenkontakt mit Rhodan, wollte Fragen ausweichen. Weil er keine Antworten wusste.
    Mikru stand neben ihm und starrte ins Leere.
    »Das war's also«, sagte Mondra, streichelte ihren tierischen Begleiter und achtete dabei tunlichst darauf, den Augendorn nicht zu berühren.
    »Wahrscheinlich.«
    Wir könnten immer noch einen Fluchtversuch wagen, flüsterte ihm eine verführerische Stimme zu. Die Chancen zum Entkommen wären zwar gering. Doch immer noch besser, als blieben wir an der Seite der beiden Korvetten.
    Sieben, acht Minuten noch. Dann würden sie von der Übermacht erdrückt werden. Die Sabyren und die Quolnäer Keretzen machten längst gemeinsame Sache. Sie wollten diese lästige Angelegenheit erledigt wissen, bevor sie den Kampf gegeneinander fortsetzten.
    »Strukturerschütterungen«, meldete Mikru. Sie lächelte. »Ich messe zwei schwere Trägerkreuzer der LUNA-Klasse an.«
    300-Meter-Schiffe, schwer bewaffnet. Gerettet! Rhodan fragte sich bei aller Erleichterung, die er empfand, um welche Raumer es sich wohl handeln mochte; zweifellos andere Schiffe, die ehedem an der Basis angedockt gewesen waren und die ebenfalls die Notrufe der HARL DEPHIN und der SENCO AHRAT empfangen hatten.
    Dann spürte er einen Einstich im Oberarm.
     
    *
     
    »Damit du mir nicht einschläfst«, sagte Mondra.
    »Spielst du gerade Krankenschwester für mich?«, gab Rhodan zurück und spürte, wie ihm die Injektion im Zusammenwirken mit den belebenden Impulsen seines Zellaktivators einen neuen Schub Energie gab.
    »Das hättest du wohl gerne.« Sie grinste ihn an, wie sie es oft tat, und er fühlte sich verwirrt, während Mondra sich von Mikru auch für Gucky ein Aufputschmittel geben ließ.
    Rhodan sah nun ein Holobild mit Schiffskennungen: Bei den Kreuzern handelte es sich um die MISSISSIPPI und die TUBLIR. Beide wurden von kampferfahrenen Kommandanten befehligt und hatten gut ausgebildete LFT-Besatzungen. Das Glück wendet sich, dachte Rhodan erleichtert.
    »Übermittle sofort alle Daten über die Blitzwellen der Quolnäer Keretzen an die MISSISSIPPI und TUBLIR!«, befahl Rhodan Mikru und begrüßte die Neuankömmlinge über Funk.
    Die Kommandanten, Oberstleutnant Gans Leonard und Major Tri Contré, agierten so professionell, wie man es erwarten durfte. Mit beinahe chirurgischer Präzision frästen sie sich zwischen die Flottenverbände der Sabyren und der Quolnäer Keretzen: Zehn, zwanzig, dann dreißig Feindschiffe explodierten und hinterließen einen glutbrodelnden Fluchtkorridor, den die Eingekesselten allerdings wegen des wrackgeschossenen Raumers nicht nutzen konnten und in den umgehend weitere Feindraumer fluteten.
    MIKRU-JON bereitete indessen alle Ortungsdaten auf und kam zu einer belastbaren Strategieeinschätzung: Einzelne Schiffe der Gegner waren terranischen Raumern vergleichbarer Masse unterlegen. Erst bei einer Überzahl von fünf zu eins herrschte in etwa ein Gleichgewicht, während es ab zehn zu eins – und konzentriertem Punktbeschuss – für die Milchstraßen-Einheiten brenzlig werden konnte.
    Terranische Kreuzer und Korvetten waren etwas flinker und wendiger als ihre Gegner. Sobald es zum Nahkampf kam, reduzierte sich dieser Vorteil allerdings.
    Diese Erkenntnisse waren neu. Bei der ersten Schlacht um die BASIS hatten keine derartigen Schlüsse gezogen werden können. Die Ausdünstungen der Dosanthi sowie die schockartige Blendung durch das ungewohnte Paraflimmern hatten jegliche Auswertung behindert.
    Der Kommandant der MISSISSIPPI, Oberstleutnant Gans Leonard, bewies einmal mehr jenen Wagemut, der ihm eine ganze Brustvoll Orden eingebracht hatte. Wie ein Derwisch fuhr er zwischen die Quolnäer Keretzen und nutzte das gesamte Repertoire seiner Waffensysteme. Die MVH-Überlicht-Geschütze im Konstantriss-Nadelpunkt-Modus für Intervall- und Thermostrahler, die Transformkanonen mit Kalibern bis hundert Megatonnen, die Impulsstrahler. Raumtorpedos. Raumminen. Energetisches Störfeuer ...
    Die gegnerischen Flottenpulks zogen sich zurück. Erschreckt, vielleicht auch verstört angesichts des Furors, mit der die beiden neu hinzugekommenen LFT-Einheiten in ihren Reihen wüteten.
    Rhodan durchdachte ihre Optionen. Eine Flucht war angesichts der lahmenden Korvette HARL DEPHIN vorerst ausgeschlossen. Sie mussten Zeit gewinnen und jene Vorteile nutzen, die ihnen dank

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