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PR2603-Die instabile Welt

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Titel: PR2603-Die instabile Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ihres Technikvorsprungs zur Verfügung standen.
    »Wir ziehen uns in die Sonnenkorona zurück!«, befahl er.
    Die LFT-Schiffe brausten davon, drängten den zurückweichenden Quolnäer Keretzen hinterher. Zogen sich zurück, als eine weitere Runde in diesem Kampf unabwendbar schien, und stießen, als sie an mehrere versprengte Tulpenschiffe gerieten, wieder vor. Zwei der Schwingenraumer explodierten.
    Weiter. MIKRU-JON improvisierte, nachdem sich eine Lücke in den sonst so dicht geschlossenen Angriffsreihen ihrer Feinde auftat. Auf einer Linie durchdrangen die LFT-Schiffe die Front, die schwer beschädigte HARL DEPHIN hinter sich her schleppend. Sie rasten auf Nigma zu.
    Mit den größtmöglichen Beschleunigungswerten glitten sie »unter« der Sonne weg und drangen in spitzem Winkel in die Heliosphäre ein, in den Vorhof einer Gluthölle.
    Dann in die Korona.
    Kurzfristig herrschten Temperaturen von mehreren 100.000 Grad Celsius. Die Schutzschirme flackerten hell; im Verbund brachten sie Tom Olbets Korvette tiefer und tiefer.
    MIKRU-JON flog einen waghalsigen Zickzackkurs. Die Schutzschirme wurden aufs Äußerste belastet. Der Ortungsschutz versagte, HÜ- und Paratronschirme stießen an ihre Grenzen.
    Einzelne Schiffe der Quolnäer Keretzen wagten es, ihnen zu folgen. Doch sie gaben bald auf und zogen sich zurück – zumindest hoffte Rhodan das. Die Fernortung versagte. Die Orientierung ging nahezu verloren. Nur noch der bordnahe Funk funktionierte leidlich gut.
    Rhodan glitt zurück in seine Pilotenrolle und empfand augenblicklich Schmerzen, als brenne die immense Glut der Sonne auf seiner Haut. Die Chromosphäre, die sie mittlerweile erreicht hatten, wies vergleichsweise geringe Temperaturen von etwa 10.000 Grad Celsius auf. Wasserstoff und Helium waren die vorherrschenden Elemente in dieser dünnen Trennschicht, unterhalb derer die Fotosphäre begann. Die Gasdichte war gering; es herrschte fast so etwas wie Ruhe.
    Du darfst nicht darüber nachdenken, wo du dich befindest. An der Oberfläche einer Sonne! Inmitten eines Glutnests, dessen Energien Planeten erwärmt, die Millionen Kilometer entfernt durchs All treiben.
    Rhodan löste sich ächzend aus dem Pilotendasein. Es war zu viel, er hatte seine Kräfte überschätzt.
    »Statusmeldung!«, verlangte er per Funk von den anderen Schiffen.
    Nacheinander trudelten Informationen ein. Die HARL DEPHIN gab ein jämmerliches Bild ab, während die SENCO AHRAT leidlich gut beisammen war.
    »Tom?«, fragte er.
    »Hier!«
    »Könnt ihr die Schäden an den Schiffsaggregaten mit eigenen Mitteln bewältigen?«
    »Die Auswertung ist noch nicht vollends abgeschlossen. Doch ich vermute, dass wir es hinbekommen. Wir benötigen allerdings Zeit.«
    »Wie lange?«
    »Zwölf Stunden Minimum.«
    »Die bekommst du. Ich glaube kaum, dass sich die Quolnäer Keretzen und ihre Gegner hierher vorwagen. Zumal sie nach unseren Manövern keine Ahnung haben, wo in der Sonne wir uns verbergen.«
    Er winkte Nemo Partijan herbei und übergab. Der Wissenschaftler hatte womöglich den einen oder anderen guten Rat für Tom Olmbet parat. Auch wenn er keinesfalls ein Praktiker war – seine Improvisationsgabe und sein Hang zu unkonventionellen Lösungen mochten in diesen Stunden von großer Bedeutung sein.
    »Gans? Tri?« Rhodan schaltete Verbindungen zu den Kommandanten der beiden Schweren Trägerkreuzer. »Das war ausgezeichnetes Timing. Ich vermute, ihr seid dem Funkspruch der Korvetten gefolgt?«
    »So ist es, Perry.« Gans Leonard wischte sich Schweiß von der Stirn. »Es ist schön, dich gesund und munter wiederzusehen. Wir hatten schon befürchtet, nach der Aufbringung der BASIS allein in Chanda gestrandet zu sein ...«
    »Darüber unterhalten wir uns ein anderes Mal«, unterbrach ihn Rhodan. »Hattet ihr Kontakt zu anderen Schiffen? Können wir auf weitere Verstärkung hoffen?«
    »Negativ.«
    »Wie sieht es mit eurer Einsatzbereitschaft aus?«
    »Tadellos«, kam es synchron von beiden Kommandanten. Ihre Schiffe hatten während des kurzen, aber heftigen Gefechts keinerlei Schaden genommen.
    Rhodan erzählte in knappen Worten vom Stützpunkt auf Orontes und von ihren ersten – bescheidenen – Erfolgen.
    »Wir müssen die Korvetten irgendwie zu unserer Basis schaffen. Die Übermacht ist nach wie vor zu groß, um einen Entscheidungskampf zu suchen.«
    »Korrekt«, sagte Major Tri Contré, der sich bislang reserviert gegeben hatte. »Wir sollten die mittlerweile erfassten Daten bezüglich Raumkampf,

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