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PR2607-Der Fimbul-Impuls

PR2607-Der Fimbul-Impuls

Titel: PR2607-Der Fimbul-Impuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Strahlungszone reichen, möglicherweise bis in den Kernbereich.«
    »Das ist nicht erwiesen«, wandte Deb ein.
    »Natürlich ist das nicht endgültig erwiesen.« Huq hatte die Stimme ein wenig erhoben. »Unsere Ortungsmöglichkeiten sind zu begrenzt. Ich hätte weitere spezielle Sonden in den solaren Abyss schicken müssen.«
    »Wir haben eine Sonde geschickt und sie verloren«, verteidigte sich Deb. »Eine außergewöhnlich kostspielige Sonderanfertigung. Weitere Mittel sind uns ...«
    Bull winkte ab. »Ich sagte bereits, wir haben wahrscheinlich einen Fehler gemacht. Vielleicht können wir ihn jetzt korrigieren.«
    »Wie?«
    »Vielleicht haben wir neue Sonden«, sagte Bull. »Oder Späher.«
    Er grinste und wirkte mit einem Mal lausbubenhaft vergnügt.
    »Nämlich?«, fragte Huq.
    »Die Spenta«, sagte Bull. »Vielleicht kann Shanda etwas von ihrem Wissen in Sachen ARCHETIM für uns bergen.«
     
    *
     
    Während Sarmotte noch kurz mit Prak-Parlong sprach, fragte Huq: »Ich habe noch nie mit einer Telepathin zusammengerabeitet. Was muss ich tun?«
    »Deine Routinen«, sagte Bull. »Stell dir die Sonne vor, ihre Schichtungen, die physikalischen Prozesse. Sie wird dir das Wissen entnehmen, das sie braucht.«
    »Gut«, sagte Huq. Er begab sich an die Mess- und Ortungskomponente der Zentrale und aktivierte das Modul.
    Sarmotte folgte ihm und nahm im Sessel neben ihm Platz. Sie streckte ihren linken Arm aus und legte ihre Hand auf Huqs Unterarm. »Das macht es mir etwas einfacher.«
    Huq nickte, obwohl ihm sichtbar unwohl bei der Berührung war.
    Prak-Parlong bezog mit einem Medorobot Position.
    Sarmotte schloss die Augen.
    Um 20.15 Uhr begann ihre zweite Expedition.
     
    *
     
    Shanda Sarmotte nahm sich einige Minuten Zeit, um Huqs Wissen zu übernehmen. Sie breitete es vor sich aus und legte es über die innere Sonnenlandschaft wie ein Koordinatensystem.
    Nun, da sie wusste, wonach sie suchte, entdeckte sie rasch einige Spenta. Die Sonnenhäusler hatten mehrere Schwerpunkte gebildet, an denen sie ihr Mosaikbewusstsein ausbauten. Ihr besonderes Interesse galt ganz offenbar dem Korpus der Superintelligenz.
    Ganze Kolonnen von Spenta-Tropfen pilgerten in diese Richtung. Sarmotte folgte den Strömen bis zu ihren Quellen.
    Sie fand einen der Nagelraumer fast beiläufig. Das Schiff war ihr unzugänglich. Eingehüllt in seinen mächtigen Schutzschirm trieb es am Grund der Konvektionszone. Tiefer, als die AMATERASU jemals getaucht war, wie sie nach einem kurzen Einblick in Huqs Wissen begriff.
    Die Sonnenforschungsstation wäre zu einem derartigen Tauchgang technisch vielleicht im Stande, allerdings würde die Besatzung ein unverhältnismäßig hohes Risiko auf sich nehmen. Dort unten war nichts, was sie nicht mit ihren Ortungs- und Messgeräten ebenso gut auf Abstand hätte ermitteln können.
    Erst die Strahlungszone war für die AMATERASU tabu.
    Nicht aber für den Nagelraumer. Sarmotte beobachtete, wie das Schiff der Fremden tiefer ging, als riesenhafte Granuole auf seinen Standort zutrieb, eine Plasmablase von mehreren Hunderttausend Kilometern Durchmesser.
    Der Nagelraumer sank, die Mega-Granuole glitt über ihn dahin.
    Für eine Weile kam der Auszug der Spenta aus dem Schiff zum Erliegen. Es dauerte einige Minuten, bis die Granuole das Schiff passiert hatte. Dann kehrte der Nagelraumer zurück in eine größere Höhe.
    Weitere Spenta verließen das Schiff.
    Sarmotte spürte, dass die Spenta diesen Moment herbeigesehnt hatten. Einige gaben der Anziehungskraft des Sternenkerns nach und ließen sich in die obere Schicht der Strahlungszone sinken.
    Sie genossen den Aufenthalt dort, auch wenn er, wie Sarmotte wahrnahm, nicht ganz ungefährlich war.
    Wie für einen Menschen, der Wärme mag, die Wüste gefährlich sein kann.
    Gut möglich, dass die Konvektionszone der eigentliche Lebensraum der Spenta war.
    Wie auch immer: Die Spenta kehrten zu ihren Artgenossen zurück und versammelten sich um den Korpus.
    Jedenfalls konnte man es so ausdrücken. Der Korpus, wie die Spenta ihn sahen, war nämlich nicht definiert; er hatte keine scharf geschnittene Grenze, sondern eher etwas wie Regionen höherer und solche geringerer psi-materieller Dichte. Sie fühlte sich an das erinnert, was Huq ihr über die Korona gesagt hatte. Für die Spenta hatte der Korpus etwas von einer zweiten, inneren Korona an sich. ARCHETIM war für sie überall in der Sonne, wenn auch nicht überall in derselben Konzentration.
    Wieder spürte sie das reglose

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