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PR2632-Die Nacht des Regenriesen

PR2632-Die Nacht des Regenriesen

Titel: PR2632-Die Nacht des Regenriesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Prallfeldzweisitzer nach unten.
    Nur am Rande seines Bewusstseins nahm er wahr, dass die Wärme, die DayScha in seinen Rücken ausstrahlte, ihm neuerdings wohltat.

Pforten des Paradieses
     
    Helia Margauds Wangen waren leicht gerötet. »Auf den ersten Blick gibt es keinerlei Muster«, sagte sie. »Und auch auf den zehntausendsten Blick nicht.« Sie lächelte und brachte damit die Falten um ihre Mundwinkel wieder zur Geltung.
    HUMPHREY übernahm: »Wenn man aber kein Mensch ist und in derselben Zeit Milliarden von Blicken wirft, zeichnet sich doch ein Muster ab. Es ist allerdings nicht für Menschenaugen oder für den menschlichen Verstand gedacht.«
    »Sondern für deinesgleichen«, schloss Conant.
    »Ja«, sagte die Positronik. »Mein Gegenüber von der BOMBAY ist zwar mit mir nicht baugleich, aber im Grundsatz ebenso wie ich ein autarkes biopositronisch-hyperinpotronisches Großrechner-Netzwerk im Logik-Programm-Verbund.«
    Conant runzelte die Stirn. »Heißt was?«
    »Heißt: Wir verstehen einander.«
    »Willst du damit sagen: Das Muster, das du in den Hyperporen siehst, ist so etwas wie eine Botschaft?«
    »Ja«, sagte HUMPHREY. »Wenn auch keine in einen Text übersetzbare Botschaft. Es ist eher ein vage definierter Eindruck.«
    »Was für ein Eindruck?«
    »Der Eindruck, dass der LPV der BOMBAY einen Zugang offen halten will, von dem er andererseits zugleich nichts wissen will. Oder nichts wissen darf.«
    »Er darf nicht wissen, was er tut? Ist der Verbund schizophren?«, fragte Conant.
    »Vielleicht ist er das tatsächlich«, sagte HUMPHREY. »Ich stehe nicht in direktem Kontakt zu ihm. Eine Ferndiagnose ist mir nicht möglich. Aber vielleicht wäre anstelle von schizophren das bessere Wort diskret. Oder geheimniskrämerisch. «
    Conant rieb sich das Kinn und blickte in die Runde. »Der LPV der BOMBAY versucht demnach, seine Verbindung zur Außenwelt zu verbergen, nicht zuletzt vor sich selbst?« Er blickte Päs an. »Liegt uns der Überrangkode inzwischen vor?«
    »Ja«, sagte der Orter.
    »Warum versuchen wir nicht, mit diesem Kode die Steuerung der BOMBAY zu übernehmen?«, überlegte Conant laut.
    HUMPHREY sagte: »Das ist nicht ganz ausgeschlossen. Aber ich sehe eine Wahrscheinlichkeit von über 79 Prozent dafür, dass der Zugriff auf zentrale Befehlsgewalten von außen schiffsintern nicht toleriert würde. Wir müssen damit rechnen, dass diejenigen Sektionen des LPV alarmiert würden, die keinen Kontakt mit uns wünschen.«
    »Bleibt also der Transmitter«, warf Margaud ein.
    Conant fragte: »Welchen Transmitter könnten wir aktivieren, ohne dass gleich die BOMBAY Amok läuft?«
    HUMPHREY sagte: »Der Transmitter, den ich nach den Bauplänen der BOMBAY ausgesucht habe, befindet sich an der Peripherie der positronischen Aufmerksamkeit. Weder ist er sicherheitsrelevant, noch dient er dem Personentransport.«
    Conant warf Helia Margaud einen Blick zu. »Was seine Benutzung nicht sicherer macht.«
    Margaud hob die Schultern. »Es ist ein Lastentransmitter. Nicht sehr smart, aber solide und verlässlich.«
    HUMPHREY sagte: »Wir könnten jeweils drei Personen in einem Abstrahlvorgang senden. Und zwar in einem Abstand von zwei Sekunden.«
    »Wie hoch wären unsere Erfolgschancen?«
    »Die liegen, was unseren Plan betrifft, bei 67 Prozent«, antwortete die Positronik.
    Conant schüttelte den Kopf. »Viel zu riskant. Das wäre ja ein Himmelfahrtskommando.«
     
    *
     
    Schließlich hatten Margaud und die Biopositronik des Schiffes ihn doch überzeugt. Baeting war über einen Kurier-Jet informiert worden; die Funkabteilung hatte nicht dafür garantieren können, dass eine Hyperfunkverbindung absolut sicher vor dem Abhören durch die BOMBAY war.
    Baeting hatte versprochen, schneller als vorgesehen vor Ort zu sein.
    »Das Muster degeneriert«, hatte Margaud aus dem Transmitterraum in die Zentrale gemeldet. »Wir versuchen den Wechsel innerhalb der nächsten acht oder neun Minuten oder gar nicht mehr.«
    »Zu spät für die LEIF ERIKSSON«, erkannte Conant.
    Margaud blickte ihn an – weder herausfordernd noch übermäßig ängstlich. »Ich bin bereit. Wir gehen hinüber und halten sie auf.«
    Conant wären hundert Gründe eingefallen, warum er Margaud den Versuch nicht genehmigen sollte. Aber was, wenn das auch die letzte Chance für die BOMBAY und ihre Besatzung war? Die letzte Alternative zu einem Beschuss und – wahrscheinlich – der Vernichtung durch die terranische Flotte.
    »HUMPHREY, stell einige Teams

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