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PR2633-Der tellurische Krieg

PR2633-Der tellurische Krieg

Titel: PR2633-Der tellurische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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leisten.
    Eigentlich war das Stück eine Herausforderung. Pekking spielte sogar mit dem Gedanken, mehr davon zu bauen, denn nun wusste er, worauf es ankam.
    Die Terraner werden mir die Ware aus den Händen reißen, dachte er zufrieden und sah sich schon neben Stapeln druckfrischer Galax-Noten stehen. Bargeld an sich war eine Seltenheit, doch den Luxus wollte er sich gönnen.
    Lachend sprang er vom Sitzkreuz und schaltete die Abschirmung aus ...
    ... und sofort wieder ein. Er musste verrückt sein, das Werkstück offen herumliegen zu lassen, zumal ihm schon der Tresor nicht sicher genug erschien. Seit die Auguren ihr Unwesen trieben, fragte er sich verzweifelt, wo das hinführen sollte. Er hätte besser daran getan, nach Hause zurückzukehren, nun war es zu spät dafür.
    »Ein Anruf!«, meldete die Automatik.
    »Heute nicht mehr!«, lehnte der Swoon ab. Er demonstrierte Entschlossenheit, indem er beide Armpaare vor dem Leib verschränkte.
    »Es handelt sich um eine Einladung zum Tee«, wisperte die Stimme, die Fanom selbst kreiert hatte.
    »Warum sagst du das nicht gleich?«
    »Weil ...«
    »Pst!«, zischte Pekking. Er registrierte das entstehende Holo, bevor es sich durch die aufblitzenden Lichtquanten verriet, und stellte sich mit durchgedrücktem Leib in Positur: die oberen Arme freundschaftlich abgespreizt und die Finger zurückgebogen, die unteren Arme verschränkt. Ein wenig zur Schau gestellte Distanz war immer gut fürs Geschäft. Zu große Nähe verdarb den Preis. Nein, das war nicht seine Weisheit, das hatte ihm ein Springerpatriarch erklärt. Gegen einen Obolus von fünfzig Galax. Aber das war gut angelegtes Kapital gewesen.
    »Fanom Pekking & Co«, sprudelte er heraus. »Du sprichst mit dem Inhaber, Erstem Manufaktor und alleinigem Betreiber Fanom Pekking. Ich stehe jederzeit zu Dien...« Er lächelte, verzog den breiten Mund bis zu den Ohren. »Earl Grey, ich bin entzückt.«
    »Es ist so weit«, sagte Adams. »Ich hoffe, du hast nicht zu viele andere Arbeiten vorgezogen.«
    »Aber nein«, versicherte Pekking glaubhaft – auch das hatte er von dem Springer gelernt: glaubhaft die Unwahrheit sagen. Ebenfalls gut angelegte fünfzig Galax.
    »Ich werde in drei Stunden bei dir sein«, erklärte Adams. »Ist das in Ordnung?«
    »Ja, natürlich«, log Pekking, ohne braunfleckig zu werden. »Ich freue mich darauf, dich zu sehen.«
    Das Schöne an kostenpflichtigen Ratschlägen war, dass sie sich beliebig oft verwenden ließen. Es gab bislang keine Erfindung, die das verhindert hätte.
    Fanom Pekking hatte es plötzlich eilig. Drei Stunden waren verdammt kurz. Sein abwesender Freund hatte schon recht, was die Reihenfolge der Arbeiten anbelangte.
     
    *
     
    Um 3.20 Uhr war Bentelly Farro an Bord der CAZADORA gegangen. Mittlerweile ging es auf acht Uhr zu, und die Frage war wieder da, warum er sich das antat.
    Eine steife, für die Jahreszeit zu kühle Brise wühlte die See auf. Gischt hing in der Luft, dazu der schwere Geruch von Seetang und Salz, den Farro nie gemocht hatte. Die fünf Tauchboote lagen vergleichsweise ruhig im Wasser, aber die schnellen Zubringer waren zum Spielball der Wellen geworden.
    Palfrey war bereits an Bord. Ebenso Lars Ceranna, der Pilot der VELLAMO I. Lars war der Einzige im Team, den Bentelly auf Anhieb sympathisch fand, von der Ferronin abgesehen.
    Während der Besprechungen auf der CAZADORA hatte er nicht alle an der Suchaktion beteiligten Personen kennen gelernt. Die für die Tauchboote verantwortliche technische Crew hatte sich schon draußen vor der Küste befunden. Fünfzehn Personen würden letztlich auf jedem Boot sein.
    Es handelte sich um diskusförmige Spezialkonstruktionen, eine Modifikation des bewährten Amphiegleiters. Kleinere Fahrzeuge dieses Typs hatten eine Zeit lang für Aufsehen gesorgt, weil sie für die bemannte Erforschung großer Magmaströme eingesetzt worden waren.
    Einige dieser Unternehmungen, die schon Jahrhunderte zurücklagen, waren keineswegs glimpflich verlaufen: Eine verzweifelte Rettungsaktion im Wettlauf gegen die Zeit hatte auch viele Helfer das Leben gekostet. Letztlich waren die während dieser Missionen gewonnenen Erkenntnisse aber entscheidend für den Aufbau der seismischen Maschinenparks gewesen.
    Die Tauchboote für den Einsatz im Golf durchmaßen jeweils fünfzig Meter, bei einer Höhe von zwanzig Metern, den Turm mit der Außenplattform und den Antennensystemen nicht eingerechnet. Die größte Tauchtiefe lag bei achttausend Metern – mit

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