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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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»schnell« dabei voll Ekel. »Ein paar platte Ideen kann ich in fünf Minuten zusammenwerfen. Aber ich kann auch etwas Bahnbrechendes kreieren. Das braucht aber Zeit, so ist das nun mal bei kreativen Prozessen. Tut mir leid, aber ich bin Künstler.« Er trinkt einen Schluck und stellt das Glas ab.
    Ich kann wohl nicht gut sagen, dass ein paar platte Ideen in fünf Minuten sich gut anhören. Oder?
    »Gibt es nicht eine Lösung zwischen den Extremen?«, frage ich schließlich. »Ein paar… angemessene Ideen innerhalb einer Woche vielleicht?«
    »Eine Woche?« Danny scheint fast noch beleidigter.
    »Oder so«, gebe ich nach. »Du bist der Kreative von uns beiden, du weißt es am besten. Also, was willst du essen?«
    Wir bestellen Penne (für mich), Hummer (für Danny), den Wachtelei-Salat (für Danny) und einen Champagnercocktail (für Danny).
    »Also, wie geht es dir?«, fragt Danny, als der Kellner geht. »Ich habe einen Albtraum hinter mir, mit meinem Freund Nathan. Ich dachte, er ist noch mit einem anderen zusammen.«
    »Ich auch«, gebe ich zu.
    »Was?« Danny lässt vor Schreck sein Brot fallen. »Du dachtest, dass Luke…«
    »… eine Affäre hat«, nicke ich.
    »Das ist doch wohl ein Scherz.« Danny ist wirklich schockiert. »Ihr passt doch so perfekt zusammen.«
    »Es ist ja auch alles wieder gut«, versichere ich. »Ich weiß jetzt, dass da nichts ist. Aber ich hätte beinahe einen Privatdetektiv engagiert.«
    »Ist nicht wahr!« Danny lehnt sich mit glühenden Augen vor. »Und was ist dann passiert?«
    »Dann habe ich ihn wieder abbestellt.«
    »Himmel.« Danny kaut auf dem Brot herum und versucht, die Situation zu erfassen. »Warum dachtest du denn, dass er dich betrügt?«
    »Es gibt da diese Frau. Meine Frauenärztin. Sie ist Lukes Exfreundin.«
    »Uh«, jault Danny auf. »Die Exfreundin. Krass. Und wie ist sie so?«
    Ich muss daran denken, wie Venetia mir diese widerlichen Stützstrümpfe gegeben hat und wie ihre Augen dabei leuchteten.
    »Sie ist eine rothaarige Hexe, und ich hasse sie«, sage ich heftiger, als ich eigentlich wollte. »Ich nenne sie heimlich Cruella de Venetia.«
    »Und die soll das Kind zur Welt bringen?« Danny kichert. »Ist das dein Ernst?«
    »Das ist nicht lustig!« Ich muss jetzt aber auch kichern.
    »Bei der Geburt will ich dabei sein.« Danny spießt eine Olive auf einen Cocktailpiekser. »›Pressen!‹, ›Nein, Hexe!‹ Du solltest Eintritt dafür nehmen.«
    »Stopp!« Mein Bauch tut schon weh vor Lachen. Auf dem Tisch summt das Handy mit einer SMS-Benachrichtigung. »Hey, das ist Luke! Er kommt kurz vorbei, um dich zu begrüßen!« Ich hatte ihm eine SMS geschickt, um ihm zu sagen, wo wir sind.
    »Toll.« Danny trinkt einen Schluck Champagnercocktail. »Es ist also alles wieder gut zwischen euch?«
    »Ja, sogar ganz toll. Morgen gehen wir zusammen einen Kinderwagen aussuchen.« Ich strahle Danny an.
    »Weiß er überhaupt, dass du dachtest, er würde dich betrügen?«
    »Ich habe es ein paar Mal angedeutet«, sage ich langsam. »Aber er hat es immer abgestritten. Und jetzt halte ich den Mund.«
    »Weiß er von dem Privatdetektiv?«
    »Natürlich nicht.« Ich kneife die Augen zusammen. »Und du sagst ihm bitte ja nichts davon.«
    »Das würde ich doch nie tun!«, ruft Danny unschuldig.
    »Hallo, Leute!« Luke kommt an unseren Tisch. Er trägt einen Paul-Smith-Anzug, und in der Hand hält er seinen BlackBerry. Er zwinkert mir vielsagend zu, und ich versuche, ganz ruhig zu bleiben. Auch wenn ich am liebsten breit grinsen würde, wenn ich an heute Morgen zurückdenke. Und nein, das erkläre ich jetzt nicht. Ich möchte nur festhalten: Wenn ich wirklich so »unattraktiv« und »unsexy« wäre, dann hätte Luke wohl kaum…
    Egal. Lassen wir das.
    »Danny, lange nicht gesehen!«
    »Luke!« Danny steht auf und klopft Luke auf den Rücken. »Wie schön, dich zu sehen!«
    »Gratulation zu deinem Erfolg!« Luke zieht einen Stuhl vom Nachbartisch heran. »Ich kann zwar nicht lange bleiben, aber ich wollte dich wenigstens kurz in London willkommen heißen.«
    »Prost, Kumpel.« Danny spricht mit dem schlimmsten Cockney-Akzent, den ich je gehört habe. Er trinkt den Cocktail aus und gestikuliert dem Kellner, ihm einen neuen zu bringen. »Euch beiden übrigens auch Glückwünsche!« Er streicht mir über den Bauch und zuckt zusammen, als das Baby tritt. »Himmel. Was war das denn?«
    »Das ist cool, was?« Luke lächelt. »Nur noch ein paar Wochen!«
    Danny starrt meinen Bauch an.

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