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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Schultern. Aber innerlich bin ich ganz schön stolz, ich wollte schon immer die Muse eines Modedesigners sein!
    Da sieht man es wieder. Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Der heutige Tag war circa eine Million Mal besser, als ich erwartet hatte. Luke führt kein Doppelleben, Dannys Entwurf wird der Renner, und ich bin eine Muse!
    Den Rest des Tages ziehe ich mich ein paar Mal um, denn Musen experimentieren gerne etwas mit ihrem Aussehen. Am Ende entscheide ich mich für ein pinkfarbenes Chiffonkleid im Empire-Stil. Darüber ziehe ich eins von Dannys T-Shirts und trage dazu einen grünen Samtmantel und einen schwarzen Federhut.
    Als Muse muss ich mehr Hüte tragen. Und Broschen.
    Um halb sechs taucht Danny in der Einkaufsberatung auf. Ich sehe ihn erstaunt an. »Du bist noch hier? Wo warst du denn die ganze Zeit?«
    »Och… in der Herrenabteilung«, sagt er lässig. »Dieser Tristan, der da arbeitet, der ist ziemlich süß, oder?«
    »Aber nicht schwul.« Ich sehe Danny fest an.
    »Noch nicht«, entgegnet er und zupft an einem rosa Abendkleid. »Das ist potthässlich. So was solltet ihr gar nicht erst führen.«
    Er ist so aufgedreht wie immer, wenn er einen Entwurf fertig hat. Das weiß ich noch aus New York.
    »Wo sind denn deine ganzen Leute?«, frage ich und verdrehe die Augen. Aber Danny bemerkt meine Ironie gar nicht.
    »Die schreiben Verträge«, sagt er vage. »Und Stan hat den Wagen genommen, um ein bisschen Sightseeing zu machen. Er war noch nie in London. Sollen wir auf einen Drink irgendwo hingehen?«
    »Ich muss nach Hause.« Ich sehe auf die Uhr. »Heute Abend ist so ein Ehemaligentreffen.«
    »Nur ganz schnell?«, bettelt Danny. »Ich habe dich doch bisher kaum gesehen. Hey, was ist das für ein Hut?«
    »Gefällt er dir?« Ich berühre ihn etwas unsicher. »Mir war heute so nach Federn.«
    »Federn.« Danny beobachtet mich genau. »Gute Idee.«
    »Wirklich?«, strahle ich stolz. Wenn er nun seine nächste Kollektion mit Federn gestaltet, dann war ich schon wieder seine Muse! »Wenn du eine Skizze von mir zeichnen möchtest…« Aber Danny hört gar nicht zu. Er geht um mich herum.
    »Du solltest eine Federboa tragen«, sagt er plötzlich. »So eine überdimensioniert lange.«
    Eine überdimensionierte Federboa. Genial. Das wird das nächste große Ding! Das wird das neue Fendi-Baguette!
    »Wir haben Federboas bei den Accessoires«, sage ich. »Komm!« Ich nehme meine Tasche, versichere mich, dass der Ordner gut verstaut ist, und ziehe den Reißverschluss zu. Das wird geschreddert, sobald ich nach Hause komme. Wenn Luke nicht da ist.
    Wir nehmen die Rolltreppe ins Erdgeschoss.
    »Wir schließen gerade…«, fängt Jane von den Accessoires automatisch an, aber dann erkennt sie uns.
    »Entschuldigung«, sage ich außer Atem. »Es dauert nicht lange. Wir haben hier gerade ein modisches Schlüsselerlebnis…«
    »Da«, sagt Danny und legt mir eine farbenfrohe Federboa um. »Lass uns die monströseste Federboa aller Zeiten machen.« Er knotet acht Boas wurstartig zu einer großen zusammen. »Das ist ein toller Look.«
    Mir läuft ein metaphysischer Schauer über den Rücken. Wir schreiben in diesem Moment Modegeschichte! Wir erfinden einen neuen Trend! Nächstes Jahr tragen alle die Danny-Kovitz-Boas. Die Stars werden sie zu den Oscars anziehen…
    »Die Gigantenboa«, sagt Danny. »Der Boagigant. Super. Guck dich mal an!« Er dreht mich zum Spiegel, und ich schnaufe.
    »Äh… wow!«
    »Toll, oder?« Er strahlt mich an.
    Um ehrlich zu sein, habe ich geschnauft, weil ich total bescheuert aussehe. Vor lauter Federn sieht man meinen Kopf kaum. Ich sehe aus wie ein schwangerer Staubwedel.
    Aber das darf man nicht so eng sehen. So ist die Mode nun mal. Als die Leute zum ersten Mal Röhrenjeans gesehen haben, dachten sie wahrscheinlich auch, dass die lächerlich aussehen.
    »Erstaunlich.« Ich klaube mir Federn aus dem Mund. »Du bist ein Genie, Danny.«
    »Dann lass uns noch auf einen Drink irgendwo hingehen.« Danny ist ganz aufgedreht. »Ich könnte jetzt gut einen Martini vertragen.«
    »Schreib die Boas bitte auf mein Konto an«, sage ich zu Jane. »Acht Stück. Und danke!«
    Heiter verlassen wir das Geschäft, und ich führe Danny zum Portman Square. Die Straßenlaternen sind schon an, und eine Gruppe von Männern in Abendgarderobe tritt aus dem Templeton Hotel. Sie starren mich an, und ich höre ein Kichern, aber ich gehe erhobenen Hauptes weiter. Wenn man neue

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