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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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anderen Prador er stürzen, wenn nicht gar ermorden wollte - wenn es auch nie einfach war, erwachsene Prador zu ermorden -, und außerdem durch Szenarien, die er auf Grundlage all der neuen Erkenntnisse seit Ausbruch des Krieges entwickelte. Solche Pläne blieben jedoch bestenfalls fragmentarisch und wandelbar, denn wer wusste schon, welche Vor- oder Nachteile ihm in den nächsten paar Jahren zuteil wurden oder wie viele Bundesgenossen oder Feinde vernichtet wurden oder neue Positionen einnahmen? Die Fähigkeit, seine Pläne an veränderliche Umstände anzupassen, war es, die Immanenz in seine derzeitige Stellung geführt hatte, und ihn freute die Aussicht auf weitere schnelle Veränderungen. Allerdings schwand der Reiz solcher Planungen im leeren Raum mit der Zeit, und er wandte sich historischen Aufzeichnungen zu - privaten und öffentlichen -, dann der Waffenkonstruktion, den Formeln für neue Gifte, möglichen Nutzungen versklavter Menschen - verlor jedoch allmählich das Interesse am jeweiligen Thema, während er sich hindurcharbeitete.
    Nachdem die Unterhaltungsmöglichkeiten, die ihm das Sanktum bot, nahezu erschöpft waren, beschloss Immanenz, eine Tour durch sein Schiff zu unternehmen, ehe dieses am nächsten Ziel eintraf. Er rief sowohl Vagule als auch Gnores herbei und dazu das Zweitkind XF-326 zusammen mit einer Zufallsauswahl seiner Altersgenossen. Die beiden Erstkinder erreichten die geschlossene Tür des Sanktums vor den anderen, und Immanenz beobachtete sie über das Kamerasystem des Korridors. Gnores trat nach vorn und behielt die Tür sorgsam im Auge. Vagule schubste ihn zur Seite, und als Gnores die Klauen hob, versetzte ihm Vagule flink einen heftigen Schlag quer über den Sehturm. Gnores zögerte - war gar nicht so viel kleiner als Vagule -, aber da Immanenz den anderen zum Primus ernannt hatte, musste er es sich noch mal überlegen. Er quietschte zuvorkommend und wich zurück.
    Jetzt trafen die Zweitkinder ein, angeführt von XF-326, der, wie Immanenz bemerkte, schnell wuchs, eine Folge der Tatsache, dass zu seinen neuen Privilegien auch eine bessere Ernährung gehörte, die auf Immanenz' Anweisung hin mit bestimmten Hormonen versetzt war. Die Zweitkinder wiesen alle ungefähr die gleiche Größe auf; sie kletterten hinter XF-326 übereinander, der in sicherer Entfernung zu den beiden Erstkindern stehen geblieben war. Die Größe von XF-326 lag zwischen der seiner Altersgenossen und der Vagules und Gnores'. Immanenz wusste genau, warum er auf Abstand hielt. Nach den kürzlichen Wachstumsschüben war die Panzerschale geschwächt, sodass ein Schlag, ausgeteilt von einem der beiden Erstkinder, leicht zu schweren Verletzungen hätte führen können. Immanenz erhob sich auf seinen Gravomotoren und schwenkte zur Tür herum, an die er den Öffnungsbefehl sendete, während er auf sie zuschwebte.
    Ein großes Gedrängel, Schieben und Schubsen hob an, als seinen Kindern klar wurde, dass er tatsächlich das Sanktum zu verlassen plante. Die Zweitkinder konnten ihm auf dem Korridor gut aus dem Weg gehen, da der Platz dafür reichte. Als sich Immanenz in den Gang mit dem abgeflachten Querschnitt wandte, der perfekt für seine große Panzerschale ausgelegt war, fiel ihm auf, dass XF-326 die sichere Position direkt unter dem hinteren Teil seiner Panzerschale einnahm - so lange eine sichere Position, wie der Kapitän nicht entschied, die Gravomotoren abzuschalten, wofür er bekannt war. Vagule und Gnores hasteten naturgemäß an die Spitze und huschten seitwärts dahin, damit sie den Vater deutlich im Blickfeld behielten, wobei sie mit den hinteren Körperenden an den rauen Wänden entlangklapperten und dabei Unkraut losrissen und Schiffsläuse in die Flucht schlugen.
    »Ich möchte sehen, welche Fortschritte ihr mit diesen Menschen macht«, erklärte ihnen Immanenz.
    »Wir haben vier kürzlich implantiert und warten jetzt ab, welche Fortschritte sie machen, ehe wir uns weitere von ihnen vornehmen«, setzte ihm Vagule auseinander.
    »Ich bin über den aktuellen Stand deiner Forschung informiert, Vagule. Ich möchte mir aber den gesamten Vorgang ansehen. Holt weitere vier und zeigt es mir.«
    »Wir haben uns überlegt, als Nächstes Spinnenregler auszuprobieren«, meldete sich Gnores zu Wort.
    Immanenz stellte fest, dass Vagule mit den Mandibeln knirschte, und wusste, dass Gnores für diese Frechheit später würde büßen müssen.
    »Warum Spinnenregler?«, fragte Immanenz.
    Gnores antwortete: »Durch eine

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