Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
Anweisungen. Die Polis braucht derzeit gute Nachrichten von Siegen, und davon sind verdammt wenige zu vermelden. Sie braucht außerdem Helden.«
    »Ich bin nicht sicher, dass ich ...« Schatten fielen auf ihren Tisch. Jebel blickte auf und sah vier schwebende Holokams, die über ihm um die beste Position wetteiferten.
    »Sieht so aus, als hätten es die Trajeen-Nachrichtennetze gerade erfahren«, sagte Lindy.
    »Ich bleibe nicht hier und mache das mit«, sagte Jebel.
    »Nicht nötig«, wandte Urbanus ein. »Man hat mich gerade informiert, dass unsere Dienste anderswo gebraucht werden, wenn du bereit bist.«
    »Wo?«, wollte Jebel wissen.
    Urbanus deutete nach oben durch die Decke der Arkade auf ein Objekt, das mit knapper Not am Himmel zu erkennen war.
 
    Moria stand auf der Brücke eines der Versorgungsschiffe, über die das Runcibleprojekt verfügte, und starrte durch ein Kettenglasfenster auf das nahe Bohruncible, dessen Silhouette sich vor dem Gasriesen abzeichnete: ein kleines dorniges Objekt, das über farbigen Wolkenbändern und allmächtiger Gleichgültigkeit seine Bahn zog. Moria rieb sich den Nacken. Die Spannung, die während des Flugs hierher mit Müh und Not erträglich geblieben war, schien alle ihre Muskeln gedehnt und die Wirbelsäule in eine Stange verwandelt zu haben. Ihr Magen fühlte sich an, als wäre er mit wirbelndem Öl gefüllt, und sie hatte seit zehn Stunden nichts mehr gegessen. Die Aufregung hatte sich jedoch gelegt. Moria gestand sich ein, dass der Krieg der ganzen Sache den Glanz der Entdeckung und des Abenteuers raubte. Alle wurden von den fortlaufend eingehenden schlechten Nachrichten abgelenkt, und erst in jüngster Zeit hatten es die Leute mit der Angst bekommen. Darüber hinaus versetzte die ECS Personal von hier zu den Schiffswerften, und viele derer, die noch hier waren, sorgten sich um Angehörige, die am Krieg beteiligt waren oder auf Planeten dichter an der Front lebten. Wie konnte jetzt noch jemand über das Runcibleprojekt aufgeregt sein, wenn die Prador Millionen umbrachten, einen Planeten nach dem anderen eroberten und Polisschlachtschiffe niedermachten wie eine Dampfwalze, die über Walnüsse hinwegrollte? Moria schüttelte den Kopf und versuchte, wieder in die Gegenwart zurückzukehren.
    Als sie näher kamen, konnte sie die kleineren Objekte unterscheiden, die sich vom Runcible ausgehend zerstreuten, manche von Greifschiffen geschleppt, andere mit Eigenantrieb, wieder andere von ausgebauten und an ihnen verbolzten Triebwerken fortbewegt. Um das Runcible zu evakuieren, wurde etwa die halbe Infrastruktur - alle Baugerüste und der unwesentliche Krimskrams und sämtliche Unterkünfte - auf eine niedrigere Umlaufbahn befördert und außerdem auf die andere Seite von Boh, was wahrscheinlich der sicherste Platz war, wohin man sie in der verfügbaren Zeit bringen konnte, um sie vor möglichen Pannen zu schützen.
    Nachdem der Subraumkom zwischen Trajeen und Boh eingerichtet war, konnte Moria in Echtzeit Bilder vom anderen Runcible sehen. Dort ging man anders vor. Statt das Drum und Dran rings um das Runcible abzubauen, evakuierte man das Personal nach Trajeen. Das Runcible selbst wurde von fünf großen Fusionstriebwerken weit vom Planeten weggeführt und stellte eine weniger große Gefahr dar als das von Boh, da sich dort drüben mögliche Pannen nicht so kataklysmisch ausgewirkt hätten. Das dortige Runcible hielt sich jetzt im tiefen Dunkel bereit, wo sich Trajeen nur noch als ferne blaue Murmel abzeichnete. Und hundert Kilometer davon entfernt hielt sich ein großes Frachtschiff bereit: einen Kilometer lang und einen halben breit, für diese letzte Strecke angetrieben von altmodischen ausbalancierten Subraumtriebwerksgondeln und einer dritten sehr alten Subraumnavigationsgondel; schließlich wollte man kein neues Schiff für diesen Testlauf opfern. Die Laderäume waren mit Asteroidengestein gefüllt, um die für den Test nötige Masse zu erreichen. Weder Menschen noch KIs hielten sich an Bord auf - George, oder genauer gesagt, der größere Teil von ihm, der im Trajeenruncible residierte, würde es ferngesteuert durchs Tor lenken.
    »Neben der Sammlung und dem Abgleich der Daten auf dieser Seite«, sagte George, der neben ihr stand, »möchte ich, dass du ein Modell des gesamten Tests erstellst.«
    »Na, danke auch ...« Moria prüfte den Zeitstatus der Testvorbereitung im Verstärker. »... aber ein wenig mehr Vorwarnung wäre nett gewesen.«
    »Wie wir bislang

Weitere Kostenlose Bücher