Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln (German Edition)
wichtig ist, wie Sie als Redner wahrgenommen werden wollen und worauf es Ihnen ankommt; und natürlich auch die erwähnten Erfolge und die wichtigsten Werte (siehe oben). Diese grundsätzliche Überlegung ist deshalb wichtig, weil Sie nur dann überzeugen können, wenn Sie vom Publikum als eine Person mit einem eigenständigen Profil erlebt werden.
Sammeln Sie Geschichten mit einem Storytelling-Logbuch
Lassen Sie sich dabei von den Empfehlungen dieses Abschnitts inspirieren und sammeln Sie Geschichten, die Ihnen widerfahren, und notierenSie auch Geschichten, die Ihnen andere erzählen. Anekdoten und Geschichten Ihrer Kollegen und Mitarbeiter gehören dazu genauso wie Feedback begeisterter Kunden, Storys aus Zeitungen und Zeitschriften oder Geschichten, die Sie bei Recherchen im Internet oder in Anekdotensammlungen gefunden haben. Wählen Sie nur solche Geschichten aus, von denen Sie überzeugt sind. Dabei können Ihnen zwei innere Dialoge helfen:
• „Ich interessiere mich für Geschichten, die andere Menschen erzählen.“
• „Ich interessiere mich für Geschichten, die ich selbst erlebt habe.“
Als Messlatte können folgende Fragen dienen: Was gefällt mir? Was war lehrreich, originell und spannend? Was passt zu meinen beruflichen Aufgaben?
Trainieren Sie, Ihre Geschichten zu erzählen
Nutzen Sie die nächsten Präsentationen wie auch andere kommunikative Situationen, um möglichst oft Geschichten und anschauliche Beispiele zu erzählen. Für einen Vortrag sind sie allerdings nur förderlich, wenn sie kurz und knapp erzählt werden. Wie im Kapitel Auftrittsfreude erläutert, müssen Sie sich wohlfühlen, wenn Sie Geschichten erzählen. Erst die Selbstüberzeugung sichert die Akzeptanz beim Zuhörer.
Kopfkino erzeugen: Veranschaulichen Sie Ihre Botschaften
Stellen Sie sich bitte einmal „innovative IT-Lösungen“, „Umweltzerstörung“ und „Serviceexzellenz“ vor. An was denken Sie? Mit Sicherheit nicht an die drei (inhaltsleeren) Begriffe. Unser Gehirn kann sich „innovative IT-Lösungen“, „Umweltzerstörung“ oder „Serviceexzellenz“ nicht vorstellen. Diese Begriffe sind abstrakt und lösen im Gehirn kaum Denkaktivität aus. Daher werden sie vergessen. Unser Gehirn denkt in Bildern und anschaulichen Beispielen. Daher sucht es nach einem konkreten Beispiel, das es den drei Themen sozusagen stellvertretend zuordnet. Sie werden vielleicht beim Thema „innovative IT-Lösung“ an ein iPad denken. Beim Begriff „Umweltzerstörung“ könnte Ihnen das stark emotional geprägte Bild eines ölverschmierten Pelikans im Golf von Mexiko in den Sinn kommen, der infolge der BP-Ölkatastrophe um sein Lebenkämpft. Beim Thema „Serviceexzellenz“ fällt Ihnen vielleicht eine Flugreise ein, bei dem die Flugbegleiterin Ihre Reise zu einem ganz besonderen Erlebnis machte.
Es ist also wichtig, abstrakte Aussagen oder Kernbotschaften durch konkrete Beispiele, durch eine Story oder einen Vergleich zu veranschaulichen, damit der Zuhörer weiß, worum es bei Begriffen wie „innovativ“, „Verantwortung für die Umwelt“ oder „Serviceexzellenz“ geht. Diese innere Visualisierung nennt man Kopfkino.
Sie erreichen ein besonders hohes Maß an Aktivierung und Aufmerksamkeit, wenn Sie dem Publikum klarmachen, worin der besondere Nutzen Ihrer Botschaft liegt. Ihr Zuhörer hat während Ihrer Ausführungen ständig die WHID-Formel im Kopf: W as H abe I ch D avon, dass ich Ihnen zuhöre, dass Ihr Unternehmen „innovative IT-Lösungen“ oder „exzellenten Service“ anbietet?
Die Beantwortung folgender Fragen erleichtert es Ihnen, die abstrakte Aussage „Wir bieten innovative IT-Lösungen an“, in lebensnahe, konkrete Formulierungen umzuwandeln und Behauptungen mit anschaulichen Beweismitteln zu untermauern:
• Was bedeutet für unser Unternehmen „innovative IT-Lösungen“?
• Was haben meine Zuhörer davon, dass mein Unternehmen innovativ ist?
• Wo liegen unsere Alleinstellungsmerkmale im IT-Bereich?
• Inwiefern profitieren meine Zuhörer davon?
• Anhand welcher Beispiele, Success Stories, Referenzen, Problemlösungen kann ich den Kundennutzen dieser Lösungen veranschaulichen?
• Wo kann ich bei den IT-Lösungen an der Erfahrungswelt und dem Vorwissen der Zuhörer anknüpfen?
• Welche Patente, Preise, Auszeichnungen oder unbestrittene Markterfolge kommen als Beweismittel infrage?
• Welches Bild ist geeignet, die Innovationskraft meines
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