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Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Titel: Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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ich mich damals gefühlt hatte, fest davon überzeugt, dass ich nie wieder jemanden kennen lernen würde.
    Aber ich hatte jemanden kennen gelernt. Diesmal durch eine Annonce in Time Out . Ihr Name ist Jenny. Sie ist klein wie ich, liebt wie ich hohe Absätze und hat keine Lust, mit flachen Schuhen rumzulaufen. Wir kennen uns erst seit zwei Monaten, aber unsere Beziehung ist bereits ein großer Erfolg (zwei Paar Stiefel – ein Paar bis zum Knie, das andere bis kurz über den Knöchel –, langweilige,
aber zuverlässige, robuste Alltagsschuhe und ein paar versponnene kleine Pumps), und ich denke, mit ihr werde ich bestimmt nicht solchen Ärger bekommen wie mit Hayley.
     
    Verfasst für die BBC-Sendung End of Story , 2004.
     
     
     
     
     
    Frage: Liebe Mammy Walsh, ich bin seit drei Jahren mit meinem Freund zusammen und gestern Abend saßen wir zu Hause und haben uns EastEnders angeschaut, als er plötzlich rausplatzte: »Hast du zugenommen? Du bist dicker geworden, stimmt’s?« Na ja, ich muss zugeben, dass ich ein paar Pfund zugelegt habe. Als ich ihn kennen lernte, hatte ich Größe 38, und jetzt trage ich 42. Deshalb antwortete ich: »Ja, ein bisschen schon. Aber du liebst mich trotzdem noch, oder nicht?« Und er sagte: »Klar liebe ich dich.« Aber er hat mich so seltsam angeschaut, als hätte er mich seit Monaten nicht mehr richtig gesehen. Seine Augen blieben viel zu lange an meinem Bauch hängen, was wirklich nicht fair war, weil ich meine Rumgammelklamotten anhatte, wie man das nach der Arbeit so macht, und in so etwas sieht niemand topp aus. Also zog ich den Bauch ein und sagte: »Na, wenn du mich liebst, gibt es ja kein Problem.« Da antwortete er: »Aber es hat mir besser gefallen, als du dünn warst.« Ich war fix und fertig. Wenn Leute sich lieben, dann sollte das doch nichts mit dem Äußeren zu tun haben. Was soll ich jetzt machen?
    Holly aus London
     
    Antwort: Liebe Holly aus London, haben Sie es schon mit den Weight Watchers probiert? Deirdre McMahon, die vier Häuser weiter die Straße runter wohnt, hat sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Bevor sie damit angefangen hat, war sie ganz schön kräftig, aber jetzt, wo sie ihr »Zielgewicht« erreicht hat, ist sie bloß
noch Haut und Knochen. Wohlgemerkt, wir haben das ganze letzte Jahr nichts anderes von ihr gehört als Points und Plateauphasen. Wenn sie mich an einem »Wiegetag« besucht hat, tat ich manchmal so, als hätte ich eine Blasenentzündung, nur damit ich sie nicht zum Reinkommen auffordern musste. Und seit sie ihr verdammtes »Zielgewicht« erreicht hat, hat sie sich die Haare schneiden und färben lassen, ihre gesamte Garderobe erneuert und redet bloß noch von Sex. Und die Frau ist in den Sechzigern, genau wie ich! Erst gestern war sie da, in einem eng anliegenden Top, auf dem stand »Bad Angel«, einer total »hüftigen« Hose und einem rosa String, der rausguckte, damit alle ihn sehen konnten, obwohl ich zufällig weiß, dass ein Ausblick auf den String total out ist. Sie setzt sich nirgends mehr hin, weil sie im Stehen viel besser zeigen kann, wie dünn sie geworden ist. Wir haben uns über den Weihnachtstruthahn unterhalten, und ich sagte: »Ich brauche einen schönen großen …« Und da kreischte sie gleich los: »Au weia, junge Frau!«, und machte diese vulgären Bewegungen, die Hüften nach vorn schwingen und die Arme nach hinten. Dann bekam sie die Keksdose nicht auf (sie sorgt immer dafür, dass ihr Kekse angeboten werden, nur damit sie damit angeben kann, wie toll sie ist, weil sie keinen einzigen davon isst). Und ich sagte: »Lang mal kräftig zu«, und sie konterte gleich mit: »Genau das hat Des letzte Nacht auch zu mir gesagt!« Des ist ihr Ehemann, ein riesiger, kräftiger Kerl, der auch ganz gut ein bisschen Weight Watching vertragen könnte. Helen, meine Tochter, nennt ihn manchmal Dessy McFünfbäuchlein (auch wenn er es hört) und wettet, dass er seinen »Little Dessy« garantiert seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. (Auch das hat sie in seiner Anwesenheit gesagt und prompt hatte er eine Art Zusammenbruch und gestand, dass es stimmt, und das war Helen dann natürlich furchtbar peinlich, und sie versuchte, nett zu ihm zu sein, bis sie endlich eine Ausrede fand, um abzuhauen.)
    Also, ich kann wie gesagt die Weight Watchers persönlich empfehlen. Wenn Sie ein paar harte Wochen bei der Stange bleiben, lohnt sich das, denn dann liebt Ihr Freund Sie wieder. (Ich weiß, er sagt, dass er Sie noch liebt,

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