Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)
aber wir wissen doch beide, dass Sie sich auf dünnem Eis bewegen.)
Aber wenn Sie zu den Leuten gehören, die süchtig sind nach Schokolade und um jeden Preis welche essen müssen, dann könnte es sein, dass die Weight Watchers nicht genügen; womöglich müssen Sie sich dann hypnotisieren lassen. Ich hab neulich eine Fernsehsendung darüber gesehen. Da war eine Frau, die »einfach nicht ohne konnte«, wie Deirdre McMahon es ausdrücken würde – Grrrr! Jedenfalls fing diese Frau, wenn sie ein, zwei Tage keine Schokolade bekam, mit jedem x-Beliebigen Streit an, heulte auf der Straße und so weiter, und dieser Mann hypnotisierte sie und sagte ihr dann, sie solle Schokolade mit schrecklichen Dingen assoziieren – mit den stalinistischen Säuberungsaktionen in den Dreißigern, mit kleinen Kälbern im Schlachthaus, damit, wie Westlife »Mandy« singt (vor allem damit, wie sie die Hände ausstrecken und in die Luft grapschen, aber nie synchron). Es war eine echt gute Sendung, total interessant. Und die Hypnotherapie funktionierte. Sie schoben der Frau anschließend alle möglichen Schokoriegel hin – Flakes, Crunchie, Snickers (oder heißt der Plural Snickerses? Ich bin mir da nie sicher), Bounties, Yorkies. Es war, als wollten sie einen Bären mit einem Stock ködern, aber die Frau hat alles abgewehrt. (Um ehrlich zu sein, muss ich allerdings sagen, dass ich bei dem Bounty ein Aufflammen von Interesse wahrzunehmen glaubte, aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet.)
Jedenfalls war sie toll in Schwung und lehnte die Schokolade rechts, links und in der Mitte ab, aber nach drei Tagen machte sie schlapp und zog sich eine Trauben-Nuss-Schoki rein, leugnete es
dann und behauptete, dass sie sie immer noch abstoßend finden würde. Doch weil man in ihrer Wohnung Kameras versteckt hatte, wussten die Zuschauer natürlich Bescheid, und die Verantwortlichen der Sendung machten eine Überraschungsrazzia. Danach brachten sie die Frau in einen Beobachtungsraum, wo sie sich hinsetzen und die Videos von ihren Fressorgien anschauen musste. Offensichtlich schämte sie sich halb zu Tode, aber drei Monate später gab es eine Folgesendung, und sie war immer noch auf Schokolade.
Wenn Sie Glück haben und »lebensgefährlich fettleibig« sind, können Sie sich möglicherweise auch den Magen zusammenklammern lassen. Das ist eine Operation, bei der mehrere Meilen Dickdarm entfernt werden und der Magen so lange zusammengeklammert wird, bis er die Größe einer Erbse hat (die großen grünen Markerbsen, nicht die Petit Pois). Das bedeutet, wenn man mehr als zwei Löffel Kartoffelpüree zum Abendessen isst, bricht alles wieder auf und man stirbt eines langsamen, grausamen Todes. Das können Sie sich das nächste Mal vorstellen, wenn Sie ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte sehen!
Auf alle Fälle viel Glück, Holly, ganz gleich, welchen Weg Sie wählen, aber machen Sie bloß nicht die Kohlsuppendiät. Dann leiden Sie nämlich unter schlimmen Blähungen, und wenn Ihr Freund Sie nicht verlässt, weil sie zu dick sind, dann verlässt er sie wegen des Geruchs.
Ich freue mich immer, wenn ich helfen kann!
Frage: Liebe Mammy Walsh, danke für Ihre ausführlichen Diättipps. Aber das war nicht der Rat, den ich mir gewünscht hatte. Ich dachte, wenn mein Freund mich liebt, dann sollte er mich lieben, ohne auf mein Aussehen zu achten, oder nicht?
Holly aus London
Antwort: Tut mir Leid, Holly, dass ich Sie missverstanden habe, ehrlich. Aber das Ding ist einfach, dass zu meiner Zeit alles ganz anders war. Wenn man erst mal den Ring am Finger hatte, konnte man die Zügel lockerlassen und sich den ganzen Tag lang Scones und Brown Bread und Marmelade reinziehen. Wenn man Lust dazu hatte, konnte man in vier Monaten fünfundzwanzig Kilo zunehmen, und kein Ehemann vermochte etwas dagegen zu unternehmen, weil es nämlich in Irland keine Scheidung gab. Diese ganzen Essstörungen wurden nicht in meiner Zeit erfunden, wohlgemerkt, und auch wenn wir ganz sicher rundlich wurden, hatte das eher was damit zu tun, dass wir einen Haufen Kinder in die Welt setzten, nicht mit »zwanghaften Fressattacken«.
Aber mein Punkt ist doch, dass Sie keinen Ring am Finger tragen , Holly. Und selbst wenn Sie einen trügen, könnte sich Ihr Mann in null Komma nichts von Ihnen scheiden lassen. Heutzutage gibt es für Frauen einfach nicht mehr die gleiche Sicherheit. Um einen Ausdruck zu bemühen, den ich mal in einer Wirtschaftssendung im Fernsehen gehört
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