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Pralinenherz

Pralinenherz

Titel: Pralinenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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vergessen?“, fragte er unsicher, bis Hanna sich zu ihm herumdrehte und ihn voller Stolz ansah.
     
     
    Kapitel 14
    Mein neues Leben! Doch endlich perfekt!
     
    „ Was hast du vor? Hanna!“ Sie hatte einen Killerblick, den Finn bei ihr noch nie gesehen hatte. Er kannte jedoch Frauen, die diese Art von Gesichtsausdruck bekamen, wenn sie um das letzte Stück Torte oder ein heißes Paar Schuhe kämpften. Hanna wollte sich doch nicht etwa prügeln? Mit Oliver? Einem ausgewachsenen Mann, der ihr körperlich weit überlegen war? Finn kannte  ihre Krallen nur zu gut, hatte er sie doch zuletzt bei der Ballonfahrt zu spüren bekommen.
„Jetzt warte doch! Ich finde, das ist keine gute Idee!“ Obwohl er ihren Unmut sehr gut verstand und Oliver am liebsten selbst eine verpassen wollte.
„Gewalt ist doch keine Lösung!“ Er versuchte Hanna zu fassen zu kriegen, doch sie befanden sich bereits im Fahrstuhl.
„Aber es ist gut für mein Gemüt. Er hat es verdient. Es war ein Schlag in mein Gesicht, als ich ihn sah. Ihn beobachten musste, wie er diese Blondine ...“ Sie ballte ihre Fäuste und stieg aus, als der Fahrstuhl seine Türen öffnete.
„Willst du ihn etwa schlagen? Denk an deine Hände, die brauchst du noch zum Zeichnen und Backen!“ So wütend hatte er sie zuletzt in dem Moment erlebt, als Hanna klar geworden war, dass er sie angelogen hatte.
„Nein. Naja, ich würde schon gerne. Ich will ihm nur meine Meinung sagen, mehr nicht. Misch dich da bitte nicht ein, das muss ich alleine regeln, damit ich mit diesem Minderbemittelten abschließen kann.“ Sie biss sich auf ihre Lippen, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Finns Wange.
„Gut, ich bin direkt hinter dir, wenn was ist.“ Er legte seine Hand auf Hannas Schulter und streichelte sie dort sanft. Dabei kam er sich wie ein Trainer vor, der sein Mädchen in den Boxkampf schickte. Jetzt fehlte nur noch der Gong und Hanna würde zappelnd auf den Mann losgehen, der sie so verletzt hatte, dass er selbst gezwungen gewesen war, sie anzulügen, um überhaupt an sie heranzukommen.
Hanna brauchte noch einen Moment, bevor sie die letzten Schritte auf die Tür zuging, hinter der Oliver sich verkrochen hatte. Die Tür schien ihr in diesem Moment  das Tor zur Hölle zu sein, wie ein verdreckter Eingang eines Kaninchenbaus und sie war auf der Treibjagd.
Den Schlüssel hielt sie noch in ihrer Hand, doch sie klingelte bei ihm.
„Ich will ihn nicht noch einmal erwischen, wie er über eine dürre Blonde drüberrutscht ...“, sprach sie leise. Doch genau diese besagte Blondine öffnete nun die Tür. Mit ihr hatte Hanna nun nicht gerechnet.
„Oh, hi, kann ich dir helfen?“ Da sie nur leicht bekleidet war, konnten Hanna und Finn davon ausgehen, dass sie wohl hier wohnte. Ihre Brustwarzen schimmerten durch das Hemdchen, das sich spielerisch um ihren knochigen Körper legte und das viel zu enge Höschen offenbarte einen „Cameltoe“ vom Allerfeinsten.
    „ Ist Oliver da?“, fragte Hanna zähneknirschend, die doch sehr erstaunt war, dass das Blondchen sie scheinbar nicht erkannte. Scheinbar war ihre Flucht doch von solcher Scham geprägt gewesen, dass sie Hanna gar nicht wahrgenommen hatte, als sie aus Olivers Wohnung türmte.
„Ja, er macht sich gerade fertig. Ähm, bist du mit ihm verabredet?“ Sie sah skeptisch zu Hanna, dann zu Finn.
„Kann man so nicht sagen, ich möchte ihn nur kurz sprechen“, erwiderte Hanna, der es nicht leicht fiel, diesem Püppchen nicht die Augen auszukratzen.
„Schatz? Da ist so ne Frau, die will dich sprechen!“, rief das Blondchen und verschwand in der Wohnung.
„Oha, na wer ist denn da?“, fragte Oliver, der sich im Gehen eine Krawatte band, doch als er Hanna sah, stockte ihm der Atem. Finn bemerkte er zwar, nahm ihn aber nicht weiter zur Kenntnis.
„Na, welche Ehre. Frau Berger. Ist dein Plunder schon aus meinem Keller verschwunden?!“ Nicht das kleinste Fünkchen von Reue oder Scham war in seinem Gesicht zu finden. Doch Hanna ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
„Arrogant wie eh und je. Ich kann dich aber beruhigen. Meine wertvollen Gemälde sind gut verstaut und du wirst mich nie wieder sehen. Aber wie ich der Anwesenheit deines Betthäschens entnehmen kann, hast du bereits eine Neue gefunden. Das ging ja richtig schnell!“ Sie verschränkte ihre Arme und ließ sich nicht davon beeindrucken, dass Oliver sich lässig gegen den Türrahmen lehnte.
    „ Du bist ja auch in Begleitung, wie ich sehe?

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