Pralinenherz
stachen spitz hervor wie Rasierklingen, jederzeit bereit, den Satinstoff von Frau Belitz` Bluse zu durchschneiden. Während ihre Brüstchen munter auf und abwippten, schlackerten ihre Hautfalten an ihren verkalkten Knochen umher wie ein Schiff auf stürmischer See.
„Ach du Schreck!“, stieß Hanna empor, die den Feind sofort erblickt hatte. Leider sah Frau Behlitz sie ebenso und auf den zweiten Blick auch Finn, den sie hier nicht erwartet hatte.
„Sie ist es!“, quietschte Hanna und zupfte an Finns Hemd, der sich an seinem Wasser verschluckte. Dann entdeckte auch er die alte Behlitz, die man nun auch roch. Schließlich badete sie jeden Morgen in ihrem Parfüm, so könnte man angesichts der Duftwolken, die sie umgaben, jedenfalls glauben.
„Ach nein, welch Versammlung!“ Mit hoher Stimme versuchte Frau Behlitz eine freundliche Atmosphäre zu zaubern, was ihr jedoch kaum gelang, da ihre Mundwinkel dabei abfällig zuckten.
Bevor Hanna, Greta oder Finn darauf antworten konnten, legte Finn schon demonstrativ einen Arm um Hannas Schultern und zog sie zu sich, als wollte er sagen, dass Hanna zu ihm gehöre. Fühlte sie sich zuvor noch unsicher, gab ihr Finns Nähe nun eine Geborgenheit, die sie bislang nur selten hatte verspüren dürfen.
Frau Behlitz` Augen wirkten müde und so stieß sie nur einen schnippischen Ton aus, bevor sie an der kleinen Gruppe vorbeiwackelte. Die drei sahen ihr sprachlos nach, bevor sie in schallendes Gelächter ausbrachen.
„Na, wie gut, dass ich in drei Wochen eine neue Stelle anfangen kann. Ich bin das Gemecker dieser alten Fregatte endgültig leid!“, jauchzte Greta, die sich augenrollend einen Löffel mit Eis in den Mund schob.
Der Abschied fiel Hanna schwer, doch sie versprach, Greta weiterhin E-Mails zu schreiben. Wie gut, dass es das Internet gab.
„Willst du wirklich nicht ins Hotel?“, fragte Finn, der sich nun auszog, während Hanna ihn beobachtete.
„Nein. Es ist doch schön hier draußen. Die Grillen zirpen und ich glaube, vorhin ein Glühwürmchen gesehen zu haben. Das ist doch romantisch, findest du nicht?“ Mit angezogenen Beinen saß sie da, beobachtete Finn, wie er sorgsam sein Hemd faltete und danach den Gürtel öffnete.
„Momentan fühle ich mich wie bei einem Livestrip, bekomme ich denn auch noch etwas von dir zu sehen?“ Er kniete sich nun hin und zog seine Hose runter, um sie ausziehen zu können. Es dämmerte bereits und im Van fühlte er sich sicher, von niemand anderem als Hanna beobachtet zu werden.
„Vielleicht ...“ Hanna kicherte und hob interessiert eine Augenbraue, als er seine eng anliegende Boxershorts langsam herunterzog. Sie schluckte und ließ ihre Augen über Finns Körper wandern, prägte sich jeden Zentimeter seiner Haut ein, während sich in ihr eine wohlige Wärme ausbreitete. Gänsehaut überzog ihren Körper und ihr Bauch kribbelte so stark, dass sie schlucken musste.
„ Wie könnte ich dich denn überreden?“ Finn setzte sich zu ihr und küsste ihre Wange, die Schulter und danach ihren Ellenbogen, der auf ihrem Knie ruhte.
„Das Bild auf der Leinwand … das Mädchen darauf, bist du das?“, fragte er, streichelte dabei über ihre nackten Beine zu ihrem Knie hinauf.
„Du meinst die schlanke Schönheit?“ Hanna lachte, wandte sich aber Finn zu, der sich mit seinem Gesicht näherte, um von ihren Lippen zu kosten.
„Ich wäre es gerne. Schlank. Mit wallendem Haar. Langen, zierlichen Beinen, dem perfekten Po und ...“, zählte sie auf, doch Finn unterbrach sie: „Du bist perfekt. Für mich bist du das.“ Er wagte einen weiteren Schritt und öffnete den Reißverschluss ihres Kleides, zog ihn ganz herunter, bevor er den Träger ihres Kleides hinunterschob. Hannas Schulter lag nun frei und Finn küsste sie, was sie seufzen ließ.
„Du willst mich doch nur verführen ...“, raunte Hanna und musste sich eingestehen, dass sie Finn nicht länger böse war.
„Ich gestehe“, sprach er sanft und zog an ihrem Kleid, das nun weiter hinunterglitt, ohne dass Hanna sich dagegen wehrte.
Der nächste Morgen kam und Hanna war bereits wach. Sie beobachtete Finn, der ruhig an sie gekuschelt lag. Sein Haar war noch zerzaust von der gestrigen Nacht. Bilder schossen durch ihren Kopf, als sie sich daran erinnerte, was sie beide miteinander getan hatten. Sie atmete ruhig und zog die Decke enger um ihren Körper, streichelte zögerlich mit ihrem Zeigefinger über seinen Handrücken. Es war anders. Ganz anders, als es je mit Oliver
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