Pralinenherz
zu ihr rüber und legte sich nun neben sie auf die Couch, umarmte sie und küsste ihren Hals.
„Vor allem nicht, nach dem, was du gestern noch gemacht hast. Wirklich … ich konnte wegen dir die ganze Nacht nicht schlafen!“
Er schmiegte sich an ihren Körper, sodass Hanna ihren Pudding beiseite stellte und sich ihm zuwandte.
„Du meinst den Kuss?“, fragte Hanna spielerisch, als könne sie sich nur noch vage daran erinnern, wie sie am gestrigen Abend über Finn hergefallen war.
„Genau den meine ich.“ Finn konnte nur schwer verbergen, wie gerne er nun einen Schritt weiter gehen wollte, doch hielt er sich im Zaum, hatte er Hanna doch versprochen zu warten.
Plötzlich ging die Haustür auf und beide setzten sich aufrecht hin. Zu kuscheln war ein solch intimer Moment, den sie dem Mann mit der Riesenkeule nicht offenbaren wollten.
Christian kam mit einigen Einkäufen herein, dicht gefolgt von Daniel, der sich allerdings nur sehr langsam fortbewegte. Hanna und Finn sahen sich wissend an. Beide ahnten, dass Daniel nach den sportlichen Höchstleistungen der letzten Nacht wohl ein wenig angeschlagen war.
„Hey ihr zwei!“, rief Finn und ging in die Küche, um ihnen beim Einräumen zu helfen. Hanna löffelte ihren Pudding aus, bevor sie sich zu ihnen gesellte.
„Na, anstrengende Nacht gehabt?“, fragte sie dann mit einem fiesen Grinsen, wobei Daniel alle Mühe hatte, noch aufrecht stehen zu bleiben.
„Ja, schön romantisch ...“, sagte Daniel gequält, der sich nun an der Theke abstützte und sich zu einem Lächeln zwang.
Hanna beobachtete Christian, wie er eine Schlangengurke in den Kühlschrank legte und danach noch ein paar große Tomaten. Sie prustete los und musste sich bei Finn festhalten, der mit ihr lachend zurück ins Wohnzimmer ging, um sich einen Film anzusehen.
„Hey! Jaja … verstehe schon. Lacht ihr nur!“, brüllte Christian eingeschnappt und griff sich Daniels Handgelenk.
„Los, mein Süßer, jetzt geht es in den Keller. Ich habe Lust, dich zu vernaschen!“ Er würde Finn und Hanna schon noch zeigen, wozu er seine Schlangengurke alles einsetzen konnte!
„Oh nein! Bitte nicht! Mir tut noch alles weh!“, wimmerte Daniel, der sich dennoch mit in den Keller ziehen ließ, wo wenige Augenblicke später laute Musik ertönte.
Finn und Hanna starrten währenddessen wie gebannt auf den Bildschirm und hielten ein paar Zentimeter Abstand voneinander. Kurz und scheu blickten sie sich an, zwangen sich zu einem Lächeln, bevor sie sich, peinlich berührt, den Film ansahen.
Die Zeit raste und der Freitagmorgen kam schneller als erwartet. Finn klopfte gegen die Tür seines alten Vans, den er am Tag davor noch gründlich hatte reinigen lassen. Nicht, dass Hanna auf der Autobahn noch laut kreischend vor irgendeiner Spinne flüchten wollte. Das würde doch die ganze romantische Atmosphäre zerstören, die so ein altes Gefährt mit sich brachte. Vintage lag ja eh total im Trend.
Hanna holte in der Zwischenzeit die letzten für die Fahrt vorbereiteten Lebensmittel aus der Küche und gesellte sich zu Finn, der ihr die Taschen abnahm.
„Oh man, ich habe gerade Daniel getroffen. Der arme Kerl … er hat sich im Wohnzimmer auf einen Beutel Eis gesetzt und hofft, dass Christian noch eine Weile schläft.“ Sie seufzte und sah auf die Haustür.
„Sollen wir ihn nicht lieber mitnehmen? Der Arme meinte, ihm tut alles weh und er muss sich doch auch erholen können ...“ Hanna empfand tiefes Mitgefühl für den jungen Mann, doch Finn kannte die beiden ganz genau und wusste, dass Daniel das anstrengende Liebesspiel ganz gut gefiel.
„Ach, das geht doch schon seit Monaten so. Wenn du wüsstest, was die zwei da unten so treiben. Du hast doch sicher seine Spielkammer gesehen, als du unten warst, oder?“ Finn stieg ein und wartete, bis Hanna auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Es war erst kurz nach sechs Uhr morgens, aber schon hell, was es Hanna etwas erleichtert hatte, sich so früh aus dem Bett zu quälen.
„Spielkammer?“ Hanna schwante nichts Gutes bei diesem Wort.
„Ja. Komplett schwarz gestrichen mit … dafür bist du zu sensibel. Das erzähle ich dir nicht, sonst bist du am Ende noch total verdorben und willst von mir ausgepeitscht werden. Nein, nein. So wie du jetzt bist, bist du mir viel lieber!“ Finn lachte und hatte alle Mühe, den Wagen ordentlich über die Straße zu lenken.
„Du meinst, er hat ein Andreaskreuz, Ketten und so was? Sehr sexy ...“, raunte Hanna, die sich
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