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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Kehle hielt, bekreuzigte. »Sobald der Tag, ehe das geheiligte Blut geflossen ist, zum Abend wird… soll der Abend entweiht werden. Denn dann wird das Opferblut zum ersten Mal fließen. Der eine wird den anderen ergänzen, so dass sich die Prophezeiung in nichts auflöst.«
    Nach diesen Worten öffnete sie wieder ihre Augen. Sie waren blutunterlaufen. Die Frau machte auch den Mund auf, doch sie brachte kein Wort mehr heraus, sondern stürzte ohnmächtig zu Boden.
    »Was zum…«
    »Sie hat sich in das Wesen des Dämons versenkt und seine Worte nachgesprochen«, erklärte mein Gefangener. »Es ist sehr anstrengend, auf diese Weise in einen anderen einzutauchen. Ihr Geist berührt in solchen Momenten nur die Überreste von Gedanken. Sie muss sich jetzt ausruhen.«
    »Aber was ist mit dem Schwert?«, fragte ich, ohne das Messer von seinem Hals zu nehmen. »Sie hat das Amulett.«
    Er lächelte. »Das Zeichen auf ihrem Amulett ist ziemlich verbreitet. Es stimmt, dass es das Symbol der Vorfahren darstellt. Aber es ist auch ein Schmuckstück.« Er wies auf das beduinenartige Zelt, das fast aus dem Film Lawrence von Arabien zu stammen schien. »Das hier sind alles äußere Zeichen. Sie dienen nur dazu, diejenigen heranzulocken, die etwas suchen.«
    »Die was suchen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das hängt ganz davon ab, mit wem man es zu tun hat. Was suchen Sie, Kate Connor?«
    »Ich habe es Ihnen doch bereits gesagt. Ich suche ein Schwert. Ein Schwert, das Dämonen ausmerzen kann. Ein Schwert, das vor langer Zeit von einem Stamm geschmiedet wurde, der dieses Symbol verwendet hat.«
    »Es tut mir leid, wenn wir Ihnen nicht mehr sagen konnten«, erwiderte der Mann. Er verbeugte sich leicht, obwohl ich noch immer das Messer an seine Kehle hielt, wenn auch inzwischen wesentlich weniger entschlossen. »Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen.« Er trat einen Schritt zurück. Ich ließ ihn gewähren. Schließlich gab es nichts weiter zu besprechen.
    »Gehen Sie«, forderte er uns auf. »Wenn Sie jetzt gehen, werden Sie das Zelt ohne weitere Zwischenfälle verlassen können. Wenn Sie jedoch bleiben, kann ich Ihnen Ihr Überleben nicht garantieren.«
    Seine Drohung überraschte mich, vor allem, wenn man bedachte, dass ich diejenige war, die das Messer in der Hand hielt. Aber ich hatte nicht vor, mich mit dem Mann zu streiten. Außerdem blieb mir für derartige Auseinandersetzungen auch keine Zeit mehr. Ich musste mich um meinen kleinen Sohn kümmern und endlich die letzten Vorbereitungen für die Dinnerparty treffen.
    »Ich glaube, ich habe dich noch nie so regungslos gesehen«, sagte ich zu David, als wir wieder im Auto saßen. Timmy war in seinem Kindersitz eingeschlafen. Ich hatte die Fahrt schweigend begonnen, hielt es jetzt jedoch nicht länger aus. »Ich habe dich auch noch nie so schweigsam erlebt.« Eigentlich wollte ich mehr sagen, doch es fiel mir nicht leicht. Mein Zögern erschreckte mich. Das war schließlich David, der da neben mir saß. Nein, es war sogar Eric – der Mann, mit dem ich einmal all meine Geheimnisse geteilt hatte. Und trotzdem war ich verunsichert.
    Allerdings lagen meine Nerven auch ziemlich blank. Ich machte mir bereits seit Monaten Sorgen, dass ich seine Seele durch den Einsatz der Lazarus-Knochen auf irgendeine Weise beschädigt hatte. Jetzt kam es mir so vor, als ob sich meine schlimmsten Befürchtungen tatsächlich bestätigen würden.
    »Was sollte ich diesen Leuten schon groß sagen?«, erwiderte er. »Schweigen schien mir in diesem Fall das Beste zu sein.«
    »Du hättest ihnen zumindest erklären können, dass sie sich irren«, gab ich zu bedenken. Ich hielt die Augen auf die Straße gerichtet.
    »Stimmt, das hätte ich«, sagte er. »Sie hätten mir garantiert geglaubt.« Er schien darauf zu warten, dass ich ihn ansah. Doch ich konnte ihm nicht in die Augen blicken. Ich wusste, dass er meine Zweifel sofort bemerken würde.
    Nach einer Weile seufzte er. »Kate, sie haben mir nicht getraut. Du wollest von ihnen etwas erfahren. Da war es doch klar, dass ich mich besser nicht einmische. Wenn ich mich verteidigt oder zu Wort gemeldet hätte, wäre das Ganze nur noch schwieriger geworden. Zumindest haben wir jetzt ein paar Informationen mehr als zuvor.«
    »Haben wir das?«, fragte ich und dachte dabei eher an die von der Frau geäußerten Beschuldigungen als an ihre Enthüllungen, was Watson betraf. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich so etwas überhaupt wissen möchte.«
    Ich klammerte mich mit

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