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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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herumschlagen, die ich mit meinem ersten Mann hatte.
    »Übrigens«, sagte ich, »bräuchte ich mal wieder deine Hilfe.«
    »Ach ja?«
    »Ich gebe heute Abend eine kleine Party. Für angehende Politiker und ihre Geldgeber und so. Jedenfalls ist es kein Fest, bei dem man gern Leichen und Leichenteile dabeihaben möchte.«
    »Und weshalb machst du dir um solche Kleinigkeiten Sorgen?«
    »Nun ja, ich hatte heute zwei Besucher. Der erste Besuch fiel Allie, Eddie und mich an, und der zweite wartete vor der Haustür auf mich, als ich dringend zu dir musste. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Zombieteile mehr oder weniger in den Ofen zu schieben.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Mehr oder weniger?«
    »Na ja… Mehr.«
    »Ehrlich gesagt, taucht das deine Kochkünste in ein ganz neues Licht.«
    Ich sah ihn aus den Augenwinkeln an. »Warum?«
    »Na ja«, erwiderte er. »Ich würde eigentlich ungern zu einem Dinner gehen, wo das Essen im selben Ofen wie irgendwelche Leichenteile zubereitet wird.«
    »Unsinn!«, entgegnete ich. »Da musst du dir keine Sorgen machen. Das kommt alles aus der Delikatessenabteilung des Supermarktes.«
    Er lachte. »Das klingt natürlich ganz nach der Kate, an die ich mich so gut erinnere. Ich hatte schon befürchtet, Stuart könnte dich domestiziert haben.«
    »So weit käme es noch«, erwiderte ich und unterdrückte ein Lachen.
    Wir fuhren zuerst zu David, damit er mir in seinem Wagen folgen konnte. Dann ging es weiter zu unserem Haus. Dort trafen wir im selben Moment ein, in dem Eddie und Allie die Straße entlangspaziert kamen. Als meine Tochter David sah, stürmte sie auf ihn zu und warf sich sogleich in seine Arme, als er aus dem Auto stieg.
    Ich zuckte zusammen und hob Timmy hastig aus seinem Kindersitz. Dann schaute ich mich um. Zum Glück schienen keine Nachbarn in der Nähe zu sein – vor allem keine Nachbarn mit Kindern auf der Highschool, die wussten, dass David der Chemielehrer und nicht irgendein Onkel war, als den ich ihn gern ausgegeben hätte.
    »Nun kommt schon«, drängte ich und stellte meinen schläfrigen Sohn auf seine zwei Füße. Ich winkte den drei anderen zu und gab ihnen zu verstehen, dass sie sich beeilen sollten. »Gehen wir ins Haus. Drinnen könnt ihr uns dann in Ruhe erzählen, was ihr herausgefunden habt.«
    Allie löste sich von ihrem Vater und sah mich an. »Leider nichts«, sagte sie enttäuscht. »Wir haben zwar alles Mögliche über Abaddon gefunden, aber nichts, was wir nicht schon gewusst hätten. Er versucht anscheinend schon seit langem, eine Gestalt auf der Welt zu finden, in der er unbesiegbar ist. Aber bisher ist es ihm nicht gelungen. Anscheinend verbrüdert er sich immer wieder mit anderen Dämonen, was wohl ziemlich selten vorkommt, so wie ich das verstanden habe.«
    »Dämonen sind nicht gerade sozial eingestellt«, warf David ein. »Es ist also wirklich ungewöhnlich.«
    »In unserem Fall scheint er sich vor allem mit Dämonen niedrigerer Ordnung oder Zombies zusammenzutun«, sagte ich. »Gut gemacht«, lobte ich Allie. »Aber leider nicht…«
    »Das, was wir suchen. Ich weiß. Blöd.«
    Eddie schnaubte ungeduldig. »Die Kleine glaubt, dass sie alle Fragen durch einen einzigen Besuch in der Bücherei beantworten kann.«
    »So funktioniert das leider nicht«, meinte David und legte Allie einen Arm um die Schulter, während er Timmy auf seine Hüfte hievte. »Ich wünschte, es wäre so einfach.«
    »Hast du eigentlich früher viel gelesen und viele Nachforschungen angestellt?«, wollte sie wissen.
    »Natürlich. Warum, glaubst du wohl, gibt es in der Bücherei so viele einschlägige Werke? Deine Mutter hat sich am liebsten in den Kampf gestürzt und die Dämonen das Fürchten gelehrt. Ich hingegen wollte immer zuerst herausfinden, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Vielen herzlichen Dank«, sagte ich, schloss die Haustür auf und trat beiseite, um die Truppe durchmarschieren zu lassen. »Deiner Beschreibung nach klinge ich wie Lara Croft oder so jemand.«
    »Quatsch, Mami«, widersprach Allie. »Lara Croft stellt immer zuerst Nachforschungen an.«
    Ich schnitt eine Grimasse und musste mir ein Lächeln verkneifen, als David mir zuzwinkerte.
    »Ach, verdammt. Hatte ich ganz vergessen.« Genervt betrachtete ich den Flur, der wie ein Schlachtfeld aussah – was er ja auch gewesen war. »So etwas Blödes. Die Partygäste kommen in genau…« Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. »… zwei Stunden und dreizehn Minuten. Ein solches Chaos passt

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