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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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spielte. »Danke, Kate. Es bedeutet mir viel, das zu hören.«
    »Dann glauben Sie also wirklich nicht, dass meine Seele in Gefahr ist?«
    »Weil Sie die Knochen benutzt haben, um David ins Leben zurückzurufen?«
    Ich nickte mit zusammengepressten Lippen.
    »Wenn ich daran denke, wie oft Sie uns vor den Ausgeburten der Hölle bewahrt haben, könnte ich mir vorstellen, dass Gott Ihnen zumindest einen Fehltritt verzeiht.«
    »Danke.« Ich holte tief Luft, verabschiedete mich und verließ sein Büro. Ich wusste, dass er mich trösten wollte. Doch die Tatsache, dass er von einem Fehltritt gesprochen hatte, zeigte mir, dass meine Angst nicht unbegründet gewesen war.
    Jemand folgte mir.
    Ich war aus dem Pfarrbüro getreten und ging über den Platz zwischen dem Bischofssaal und der Kathedrale. Nirgendwo war jemand zu sehen. Doch ich hörte Schritte hinter mir. Meine Hand in der Tasche, die Finger um den Griff meines Stiletts gelegt, drehte ich mich rasch um.
    Dukkar, der direkt hinter mir stand, hob beide Hände. Er hatte einen großen Seesack geschultert und sah mich mit geweiteten Augen an. »Entschuldigung. Ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Was zum Teufel wollen Sie?«
    »Ich möchte Ihnen das hier geben«, erwiderte er und stellte den Seesack vor meine Füße. Er machte ihn auf, fasste hinein und holte etwas heraus, was in ein schmutziges Tuch eingewickelt war. Im Schatten der Marienstatue, neben der wir standen, schlug er das Tuch auf.
    »Das Gladius Caeli«, erklärte er schlicht. Er neigte den Kopf und blickte zu Boden, während er stumm beiseitetrat. Ich stieß einen leisen Schrei aus. Vor mir sah ich ein altes, exquisit geschmiedetes Schwert mit einem reich verzierten Griff.
    »Es ist wunderschön. Ist das wirklich das Himmelsschwert?«
    »Das ist es«, antwortete Dukkar. »Es kann nur von Ihnen allein geführt werden. Der Jäger, dessen Körper und Seele der nächsten Generation Nahrung und Leben schenkt, dieser Jäger soll das Schwert führen und den Dezimator niederstrecken, um ihn für alle Ewigkeit zurück in die Hölle und in den Tod zu schicken. Es gibt noch mehr als diese Worte«, fuhr er fort. »Eine mathematische Formel, deren Einzelheiten ich zwar nicht kenne, aber derentwegen unser Volk weiß, dass dies der richtige Ort ist. Diese Stadt – San Diablo.«
    Er trat einen Schritt zurück und zeigte auf den Seesack und das Schwert. »So erfüllt sich«, sagte er, »die Prophezeiung. Das Schwert gehört Ihnen.« Er wies mit dem Kopf auf das Schwert.
    »Den Dezimator?«, fragte ich fassungslos. »Goramesh? Ihn wird das Schwert töten?«
    »Ja, für diesen Dämon wurde es geschmiedet.«
    »Und nicht für Abaddon?«
    Dukkar sah mich verwundert an. »Nein, für Abaddon bestimmt nicht.«
    Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen und versuchte, zu begreifen, was ich gerade erfahren hatte. »Die Wahrsagerin hat behauptet, nichts über eine Prophezeiung oder ein Schwert zu wissen.«
    »Sie wusste nicht, ob sie Ihnen trauen kann«, antwortete er. »Ich weiß es auch nicht.«
    »Warum?«
    »Seinetwegen. In ihm steckt ein Dämon.«
    Ich begann zu zittern. Das Ganze gefiel mir immer weniger. »Und in mir?«
    »In Ihnen? Auch Sie sind nicht unbefleckt. Aber letztlich bleiben Sie rein.«
    »Dann vertrauen Sie mir also inzwischen doch?«, hakte ich nach.
    Er zögerte einen Moment und nickte. »Wenn der Dämon sterben soll, bleibt mir nichts anderes übrig, als Ihnen zu vertrauen.« Er trat noch einen Schritt zurück und neigte den Kopf, als ob er mir zu Diensten stünde. »Ich weiß nicht, ob Sie unsere größte Hoffnung sind. Aber ich weiß, dass Sie unsere einzige sind.«
    Ich zuckte zusammen. Das klang nicht gerade nach einem echten Vertrauensbeweis. Aber offenbar war es das Einzige, was ich momentan bekam.

 
    Der Jäger, dessen Körper und Seele der nächsten Generation Nahrung und Leben schenkt.
    Ziemlich eindeutig, wenn man das Ganze mit klarem Kopf betrachtete. Falls Dukkar Recht hatte und die mathematische Formel in der Prophezeiung tatsächlich auf San Diablo als den Ort des Geschehens hinwies, dann war ich die einzige Jägerin weit und breit, die Mutter war.
    Das bedeutete für mich zweierlei: Zum einen war es mir vorbehalten, Goramesh mit dem Himmelsschwert niederzustrecken – oder es zumindest zu versuchen. Und zum anderen bildete meine Tochter tatsächlich die nächste Generation von Dämonenjägern.
    »Oder Timmy«, gab Laura zu bedenken, als ich ihr von meinem Gespräch mit Dukkar und meinen

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