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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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ist unwichtig. Aber letztlich war er es, der die Entscheidung traf, wieder zurückzukehren. Und das tat er aus demselben Grund, aus dem auch du die Knochen überhaupt benutzt hast.«
    »Aus Liebe«, murmelte ich.
    »Liebe ist eine starke Kraft, die man niemals unterschätzen sollte – nicht wahr?«
    Ich nickte, da ich nicht antworten konnte.
    »Eric ist nicht anders als zuvor. Wenn überhaupt, dann ist er jetzt stärker, weil es deine Liebe war, die ihn gerettet hat. Nimm ihm das nicht weg. Gerade jetzt braucht er deine Stärke mehr denn je.«
    »Was soll das heißen?«
    Padre Corletti schwieg.
    Doch ich brauchte eine Antwort. »Padre, was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich will damit nur sagen, dass vor Eric schwere Zeiten liegen. Vor David. Er ist derselbe Mann und trotzdem ein wenig anders. Er muss herausfinden, wer er wirklich ist. Und um das zu schaffen, braucht er einen Fels in der Brandung. Du bist stets dieser Fels für ihn gewesen, Katherine. Kannst du das auch jetzt noch sein?«
    »Ich denke schon.« Ich überlegte. »Dann hatte Father Ben also Recht? Erics Wutausbrüche und die Risiken, die er mit Allie eingegangen ist – all das sind nur Hinweise auf sein Bemühen, sich in seiner neue Lage zurechtzufinden? All das zeigt nur, dass er sich mit dem, was passiert ist, auseinanderzusetzen versucht?«
    »Du hast Eric nichts angetan, Katherine. Das darfst du mir glauben. Vertraue ganz einfach deinem Instinkt. Er wird dich richtig leiten.«
    Ich musste lächeln. Padre Corletti klang auf einmal wieder so wie damals im Forza-Unterricht. Doch leider sagte mir mein Instinkt etwas anderes, als was mir der Padre zu verstehen geben wollte.
    »Gut, das sehe ich ein. Aber mein Instinkt sagt mir auch, dass Sie mir nicht alles erzählt haben.«
    »Das stimmt«, gab er zögerlich zu. »Wenn man die Lazarus-Knochen verwendet, fährt die Kraft des Menschen, der sie benutzt, in den Erweckten, und die beiden sind für immer aneinander gebunden – sowohl im Geiste als auch in gewisser Weise durch ihre Körper.«
    »Und was bedeutet das genau?«
    »Das bedeutet, dass Davids Schicksal eng an das deine geknüpft ist, Katherine. Wenn du einmal stirbst, dann stirbt auch er.«
    »Gütiger Himmel«, murmelte ich.
    »Ich wusste nicht, ob ich dir das überhaupt sagen sollte«, meinte der Padre. »Aber du hast schließlich das Recht, es zu erfahren. Und ganz ehrlich – ändert dieses Wissen denn irgendetwas?«
    »Das meinen Sie nicht ernst, oder?«
    »Doch«, erwiderte er. »Katherine, mein Kind. Ich habe dich und Eric zusammen erlebt. Selbst jetzt höre ich noch die Liebe in deiner Stimme, die du für ihn empfindest. Ist dein Leben denn nicht schon eng mit dem seinen verbunden? Bist du nicht für immer mit Eric mit Körper und Seele verbunden?«
    Ich schluckte und schloss die Augen, während mir bewusst wurde, wie sehr seine Worte der Wahrheit entsprachen. »Padre«, sagte ich nach einer Weile. »Manchmal kennen Sie mich einfach zu gut.«
    »Goramesh?«, fragte Allie, nachdem ich ihr von meinem Zusammentreffen mit Dukkar vor der Kathedrale erzählt hatte. »Wow.« Sie schnitt eine angewiderte Grimasse. Wahrscheinlich dachte sie an das letzte Mal, als sie mit Goramesh und seiner Gefolgschaft zu tun gehabt hatte. Der Sommer, in dem Goramesh hier aufgetaucht war, gehörte bestimmt nicht zu den schönsten, an die sich sie oder Timmy später einmal erinnern würden.
    »Ich wollte dich nur kurz auf den neuesten Stand bringen«, sagte ich, auch wenn das nicht ganz stimmte. Meine Unterhaltung mit Padre Corletti hatte ich nämlich geflissentlich ausgelassen. »Du kannst schließlich jede Information gebrauchen, wenn du mir helfen willst.«
    »Du erlaubst mir also, dir zu helfen?«, fragte sie kleinlaut.
    »Willst du das denn?«
    »Ja, auf jeden Fall.«
    »Dann darfst du das auch«, sagte ich. »Du kannst uns helfen. Vielleicht kannst du zum Beispiel herausfinden, warum sich Abaddons Gefolgschaft um ein Schwert Sorgen macht, das in Wahrheit Goramesh töten soll.«
    Sie hob das Himmelsschwert hoch, das ich auf ihr Bett gelegt hatte, und hielt es mit beiden Händen fest. »Nach etwas Außergewöhnlichem sieht es aber nicht aus«, meinte sie ein wenig enttäuscht.
    »Das tun mythische Dinge selten.«
    »Verstehe«, erwiderte Allie. »Okay. Dann lass mich nachdenken.«
    Sie legte das Schwert wieder behutsam auf ihr Bett, ging zu ihrem Schreibtisch und nahm sich einen rosafarbenen Notizblock. »Welche Hinweise haben wir bisher?«, fragte sie. Sie

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