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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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angebracht«, stimmte David zu. »Aber ich habe noch acht Tickets in meiner Tasche, und für das Spaß- und Gruselkabinett dort drüben braucht man pro Person vier.«
    »Wirklich? Interessant.«
    »Weißt du noch, wie wir mit Allie auf den Jahrmarkt gingen? Wie alt war sie damals? Sieben?«
    »Und sie hat sich im Kettenkarussell übergeben. 0 ja. Daran kann ich mich noch gut erinnern.«
    »Komm schon«, sagte er und nickte in Richtung Spaß- und Gruselkabinett. »Laura wird schon noch drei Minuten durchhalten. Glaub mir, es wird einen Riesenspaß machen.«
    Ich zögerte nur einen Moment. Die Kinder waren nirgends zu sehen, und es schien wirklich eine gute Idee zu sein. Außerdem war ich eigentlich noch nicht bereit, Eric – also David – zu verlassen.
    »Also gut, einmal«, sagte ich. »Aber falls mich irgendetwas Unheimliches anspringt, garantiere ich für nichts.«
    David gab einem alten Mann mit einem sonnengegerbten Gesicht und einer blauen Schürze seine Eintrittskarten. Dann bat er mich, einzutreten. Auf den ersten Blick kam mir das Spaß- und Gruselkabinett alles andere als spaßig vor. Der Boden bewegte sich nur ganz leicht, und die Trickspiegel waren derart schmutzig, dass man kaum sehen konnte, ob man verkleinert oder in die Länge gezogen wurde.
    Als ich um die Ecke in den nächsten Raum bog, warf ich David einen spöttischen Blick zu. Einen jener Blicke, die bedeuten: Was hast du dir bloß dabei gedacht?
    Er zuckte mit den Achseln und lachte. Auch ich musste lachen. Das Ganze mochte zwar ziemlich langweilig sein, aber irgendwie machte es trotzdem Spaß.
    Der nächste Raum des Spaß- und Gruselkabinetts war zudem wesentlich lustiger. Er hatte einen weichen Boden und wurde von violettem Licht erfüllt. Die Wände waren mit Trickspiegeln verkleidet, so dass man aufpassen musste, wohin man ging, um den Ausgang zu finden. Jedes Mal, wenn man um eine falsche Ecke bog, löste man eine Art Sirene aus, die dem ganzen Haus den Fehler verriet, den man gerade gemacht hatte.
    David, der hinter mir war, löste zweimal die Sirene aus. Mir hingegen gelang es, sie kein einziges Mal zu aktivieren. Ich vermutete, dass er absichtlich um falsche Ecken bog, denn er lachte so heftig wie selten. Außerdem wusste ich genau, dass er eigentlich viel zu gut trainiert war, um auf diese billigen Tricks hereinzufallen.
    »Wir sind hier in einem Spaß- und Gruselkabinett, Katie«, sagte er und drängte mich in das drehende Rohr, durch das wir hindurchrennen mussten, um nicht hinzufallen. »Das ist kein Forza-Test.«
    Ich schnaubte empört – eine Angewohnheit, die ich von Eddie übernommen hatte –, doch als wir das Ende der Röhre erreichten, musste auch ich heftig lachen.
    »Oho!«, sagte ich und zeigte auf den schwarzen Vorhang vor uns. »Gleich fängt es an zu spuken.«
    »Dann gehst du besser als Erste hinein. Ich fürchte mich so leicht.«
    »Ja klar«, erwiderte ich, ging aber trotzdem an ihm vorbei und schob den Vorhang beiseite. Dahinter lag ein fast völlig schwarzer Raum. Sonst fiel mir nichts weiter auf. Da ich mich ziemlich oft in dunklen Gassen herumtrieb, fand ich das Ganze nicht sonderlich eindrucksvoll.
    Doch dann begann sich der Boden zu bewegen.
    Er schien zu rollen. Ein dicker Teppichboden und eine Schicht Schaumstoff waren über Röhren angebracht worden, die sich hoben und senkten, wenn man versuchte, darüber zu laufen. Zu laufen war hier wirklich nur ein Versuch, denn nach dem ersten Schritt fiel ich bereits hin und landete lachend in Davids Armen.
    »Okay«, gab ich zu. »Es wird besser.«
    »Viel besser«, stimmte David mit zärtlicher tiefer Stimme zu.
    Ich wurde durch die Bewegung des Bodens enger an ihn gedrückt, obwohl ich versuchte, aufzustehen. Er hatte mich an der Taille gefasst, als ich hingefallen war. Doch jetzt wanderten seine Hände nach unten und fuhren über mein Gesäß.
    »Eric«, flüsterte ich und fügte dann hastig hinzu: »Hör auf, David!«
    Er antwortete nur mit einem leisen »Nein«. Noch ehe er das Wort ganz zu Ende gesprochen hatte, presste er seine Lippen mit einer solchen Leidenschaft und Verzweiflung auf die meinen, dass ich für einen Moment nichts mehr außer dem heftigen Klopfen meines Herzens hörte.
    Ich wollte seinen Kuss nicht erwidern, und es gelang mir auch, stark zu bleiben. Wenn es um Eric ging, gab es zwar stets eine Grenze, was meine Willensstärke betraf. Doch in diesem Fall schaffte ich es tatsächlich, ihn mit den Händen von mir wegzudrücken und mich aus seiner

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