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Pretty - Erkenne dein Gesicht

Pretty - Erkenne dein Gesicht

Titel: Pretty - Erkenne dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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nicht auf Dauer zurücklassen, egal ob Shay sie hasste oder nicht.
    "Na gut, dann los", sagte sie. Und flüsterte dann: "Tut mir leid, Shay, aber ich komm dich holen."
    Sie griff nach oben und zog an der Aufstiegsleine. Der Brenner brüllte los und sengende Hitze spülte über sie hinweg, als die Ballonhülle anschwoll. Der Ballon hob ab.
    "Klasse!", rief Peris. "Weg sind wir!"
    Fausto stieß einen Jubelschrei aus, zog an der Startleine und die Gondel machte einen Sprung, als sie vom Gewicht der Vertäuungskette befreit war.
    Tally schaute Zane in die Augen. Sie stiegen jetzt rasch auf, vorbei an der Spitze des Partyturms, wo ein Dutzend betrunkener Pretties ihnen zujubelte.
    "Ich bin wirklich unterwegs", sagte Zane leise. "Endlich."
    Sie grinste. Diesmal würde es für Zane keinen Rückzieher geben. Das würde sie nicht zulassen.
    Rasch ließ der Ballon den Partyturm unter sich zurück und war bald höher als jedes Gebäude in New Pretty Town. Tally konnte das silberne Band des Flusses sehen, das sie umschlang, die Dunkelheit von Uglyville und die trüben Lichter der Vorstädte, die sich in alle Richtungen zogen. Bald würden sie hoch genug sein, um das Meer zu erkennen.
    Sie ließ die Steigeleine los und brachte den Brenner zum Schweigen. Sie wollten nicht zu hoch hinaus. Die Ballons waren nicht schnell genug, um den Hubwagen der Wächter zu entkommen, dafür würden sie ihre Bretter brauchen. Bald würden sie springen müssen, im freien Fall, bis ihre Hubbretter das Magnetgitter der Stadt spürten und sie auffingen.
    Es war nicht so einfach wie ein Sturz mit einer Bungeejacke, aber auch nicht zu schwierig, hoffte Tally. Als sie nach unten sah, schüttelte sie den Kopf und seufzte. Manchmal kam es ihr so vor, als sei ihr Leben eine Serie von Stürzen aus immer größerer Höhe.
    Tally konnte sehen, dass der Wind sie jetzt rasch weitertrug, er schob den Ballon vom Meer weg, obwohl sich die Luft um sie herum seltsamerweise nicht zu bewegen schien. Natürlich bewegte der Ballon sich mit den Luftströmungen, das ging Tally jetzt auf, so als stünde sie selbst still und die Welt glitte unter ihr dahin.
    Die Ruinenstadt blieb in der anderen Richtung hinter ihnen zurück, aber im Umland der Stadt gab es viele Flüsse, deren Betten genug Metallablagerungen enthielten, um ein Hubbrett zu tragen. Die Krims hatten vor, in viele verschiedene Richtungen wegzufliegen - alle wussten, wie sie zu den Ruinen zurückgelangen konnten, egal wohin der Wind sie auch tragen mochte.
    Tally ließ ihre Winterjacke, die Auffangarmbänder und die Handschuhe auf den Gondelboden fallen. Der glühende Brenner strahlte noch immer Wärme aus, deshalb fror sie zu sehr. Sie zog ihre hitzeresistenten Handschuhe an und schob den linken unter die Interface-Manschette, dann streifte sie ihn über ihren Ellbogen und fast bis zur Achselhöhle hoch. Auf der anderen Gondelseite machte auch Zane sich bereit.
    Und jetzt mussten sie die Manschetten in Reichweite der Flamme bringen.
    Sie schaute auf. Der Brenner war an der Gondel durch einen Rahmen mit acht Armen befestigt, die sich über ihnen ausbreiteten wie eine riesige Metallspinne. Tally setzte einen Fuß auf das Geländer und klammerte sich am Rahmen fest, um sich hochzuziehen. Aus dieser unsicheren Position starrte Tally auf die Stadt, die unter ihr dahinzog, und sie hoffte, dass kein plötzlicher Wind den Ballon ins Schwanken bringen würde.
    Sie holte tief Atem. "Fausto, das Signal."
    Er nickte und zündete seine Römische Kerze an, die zu zischen begann und grüne und lila Flammen ausspuckte. Tally sah, wie Krims in der Nähe das Signal wiederholten und wie er sich dann in einer Serie von bunten Explosionen über die Insel ausbreitete. Jetzt gab es keinen Weg zurück.
    "Okay, Zane", sagte sie. "Dann runter mit diesen Dingern.“

 
Brenner
    Die vier Düsen des Brenners befanden sind kaum einen Meter über ihrem Gesicht, sie glühten noch immer und ließen Hitze in die kalte Nachtluft strömen. Tally streckte die Hand aus und berührte die eine vorsichtig. Die Frau in der Werkstatt hatte die Wahrheit gesagt. Tally konnte die Kanten des Brenners durch das hitzeabstoßende Material spüren, ihre Fingerspitzen nahmen sogar einige Unebenheiten an den Lötstellen wahr. Aber sie merkte nichts von der Temperatur; der Brenner war weder heiß noch kalt ... er war nichts. Es fühlte sich unheimlich an, ihre Hand schien in körperwarmem Wasser zu versinken.
    Sie schaute zu Zane hinüber, der sich auf der anderen

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