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Pretty - Erkenne dein Gesicht

Pretty - Erkenne dein Gesicht

Titel: Pretty - Erkenne dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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nichts aus, dieses Ding landen zu lassen. Meine Freunde und ich müssen einen kleinen Ausflug machen.“
    ***
    Als der Ballon auf dem Rasen vor Garbo Mansion aufsetzte, traf gerade eine Gruppe von Krims auf Hubbrettern ein, angeführt von Fausto. Tally sah, wie Zanes rosaohriger Ballon in der Nähe landete und langsam zum Stillstand kam.
    "Nicht aussteigen", befahl sie den gekidnappten Heißlultis. "Wir wollen nicht, dass dieses Ding leer in die Luft schießt." Sie warteten, während Peris und Fausto auf sie zukamen und in die Gondel stiegen.
    "Wie viele kann die tragen, Tally?", fragte Fausto.
    Die Gondel war aus Weidenruten geflochten. Sie ließ ihre Hand über das Flechtwerk gleiten, das noch immer das perfekte Material war, wenn man etwas Starkes, Leichtes und Flexibles wollte. "Sagen wir, in jeder vier."
    "Und was habt ihr vor?", traute sich einer der Heißluftis schließlich zu fragen.
    "Warte ab und schau genau hin", sagte Tally. "Und wenn du dann für de Nachrichten interviewt wirst, kannst du gern alles erzählen."
    Die vier starrten sie aus großen Augen an, als ihnen aufging, dass sie bald berühmt sein würden.
    "Aber haltet noch eine Stunde oder so dicht. Sonst klappt unser kleiner Trick nicht und die Geschichte wird nur halb so prickelnd."
    Die anderen nickten gehorsam.
    "Wie macht man das Tau los?", fragte Tally. Obwohl sie es zwar oft vorgehabt hatte, war sie noch nie in einem Ballon gewesen.
    "Du ziehst an dieser Schnur, wenn du loswillst", antwortete einer der Heißluftis. "Und drück auf diesen Knopf, wenn ein Hubwagen euch holen soll."
    Tally lächelte. Das war ein Mechanismus, den sie nicht betätigen würden.
    Als er ihren Gesichtsausdruck sah, fragte einer der Heißluftis: "He, ihr habt etwas richtig Abgefahrenes vor, was?"
    Tally schwieg für einen Moment, denn sie wusste, das, was sie jetzt sagte, würde in den Nachrichten landen und dann von Generationen von Uglies und neuen Pretties wiederholt werden. Es war die Sache wert, die Wahrheit zu erzählen, beschloss sie. Diese vier würden ihren Moment des kriminellen Ruhms nicht verspielen wollen, also würden sie auch erst mit den Behörden sprechen, wenn es zu spät war.
    "Wir wollen nach New Smoke", sagte sie langsam und deutlich. Die anderen starrten sie ungläubig an.
    Da kannst du erst mal drauf rumkauen, Dr. Cable , dachte Tally glücklich.
    Die Gondel zitterte. Tally drehte sich um und entdeckte Zane der hereingesprungen war. "Darf ich euch Gesellschaft leisten? In meinem Ballon sind schon vier", sagte er. "Und eine andere Gruppe wird noch einen übernehmen."
    "Der Rest zieht dann auf unser Signal hin los", sagte Fausto. Tally nickte. Solange sie und Zane mit dem Ballon entkamen, spielte es keine Rolle, was die anderen machten. Sie schaute zu dem Brenner auf, der über ihren Köpfen hing und schnurrte wie ein untätiger Jetmotor, bereit, die Luft in der Ballonhülle zu erwärmen. Tally hoffte nur, dass er stark genug war, um die Manschetten über ihre Handgelenke hinweg auszuweiten oder zumindest die Sender darin zu zerstören.
    Sie zog die feuerresistenten Handschuhe aus der Tasche und reichte Zane ein Paar.
    "Viel besserer Plan, Tally", sagte er und schaute zum Brenner hoch. "Ein fliegender Brennofen. Bis wir frei sind, sind wir auch schon am Stadtrand."
    Sie lächelte ihn an, dann sagte sie zu den Heißluftis: "Okay, Leute, ihr könnt jetzt aussteigen. Danke für die Hilfe und denkt daran, kein Wort in der nächsten Stunde."
    Sie nickten und sprangen nacheinander aus der Gondel, dann traten sie einige Meter zurück, um Platz zu machen, während der Ballon zum Leben erwachte und in der Brise ungeduldig herumhüpfte.
    "Fertig?", rief sie zum Schweinekopf hinüber. Die Krims in der Gondel hoben die Daumen. Ein dritter Ballon landete jetzt nicht weit von ihnen entfernt. Bald würden sie aufsteigen. Je mehr Ballons, umso besser. Wenn alle ihre Interface-Ringe in den Gondeln ließen, ehe sie sprangen, würden die Wächter in dieser Nacht viel zu tun haben.
    "Wir sind so weit", sagte Zane leise. "Auf geht’s."
    Tallys Augen fegten am Horizont entlang - sie sahen Garbo Mansion, die Partytürme, die Lichter von New Pretty Town - die Welt, auf die sie sich ihr ganzes Ugly-Leben lang gefreut hatte. Sie fragte sich, oh sie die Stadt jemals wiedersehen würde.
    Aber natürlich würde Tally zurückkehren müssen, wenn Shay noch nicht informiert wäre. Ihre Schlitzerei war doch nur ein Versuch, Heilung zu erlangen. Und Tally konnte sie ein fach

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