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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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sprangen auf. »Mädels?«, rief eine Stimme. Es war Aria.
    »Na gut«, sagte Wilden schließlich und riss Spencer aus ihren Gedanken. Er reichte ihr eine Visitenkarte. »Ruf mich an, falls dir doch noch etwas einfällt, okay?«
    »Natürlich«, flüsterte Spencer kläglich.
    Wilden stemmte die Hände in die Hüften und schaute sich um. Er betrachtete die Chippendale-Möbel, das filigrane Bleiglasfenster, die schweren, gerahmten Gemälde an den Wänden, die alte George-Washington-Standuhr ihres Vaters, die sich schon seit dem 19. Jahrhundert in Familienbesitz befand. Dann musterte er Spencers Diamantohrringe, die zarte Cartier-Uhr an ihrem Handgelenk, ihre blonden Highlights, die sie alle sechs Wochen dreihundert Dollar kosteten. Das süffisante Lächeln auf seinem Gesicht schien zu sagen: Sieht so aus, als hättest du eine Menge zu verlieren, Mädchen.
    »Gehst du auf den Ball heute Abend?«, fragte er, und sie fuhr zusammen. »Zu Foxy?«
    »Äh, ja«, sagte Spencer leise.
    »Na dann.« Wilden salutierte scherzhaft. »Viel Spaß.« Seine Stimme klang normal, aber sie hätte schwören können, dass seine Miene ausdrückte, dass er noch nicht mit ihr fertig war.

WAS BEKOMMT MAN FÜR 250 DOLLAR? DINNER, DJS UND EINE WARNUNG
    Foxy fand in Kingman Hall statt, einem vornehmen alten Herrenhaus, das von einem Mann erbaut worden war, der Anfang des 20. Jahrhunderts eine revolutionäre Melkmaschine erfunden hatte. Als Emily im Landeskundeunterricht in der Vierten von diesem Haus erfuhr, gab sie ihm spontan den Namen »Muh-seum«.
    Die Dame am Eingang prüfte ihre Eintrittskarten, und Emily sah sich um. Das Anwesen hatte einen labyrinthartigen Vorgarten, steinerne Wasserspeier mit hässlichen Fratzen sahen von der eindrucksvollen Fassade auf sie herab. Vor ihr befand sich das Festzelt, in dem der Ball stattfand. Es war mit Lichterketten geschmückt und bereits voller Leute.
    »Wow«, sagte Toby neben ihr. Schöne Mädchen eilten an ihnen vorbei. Sie trugen maßgefertigte Cocktailkleider und mit Juwelen besetzte Täschchen. Emily sah an sich herunter: Ihr eigenes Kleid war schlicht, trägerlos und pink. Carolyn hatte es im vergangenen Jahr auf einem Ball getragen. Emily hatte sich die Haare hochgesteckt, eine ordentliche Dosis von Carolyns süßem Girlie-Parfum aufgelegt – das sie zum Niesen brachte -, und sie trug zum ersten Mal seit langer
Zeit wieder Ohrringe. Es war ziemlich schmerzhaft gewesen, sie durch die Ohrläppchen zu stechen, da ihre Löcher fast zugewachsen waren. Aber trotz des Aufwands fühlte sie sich neben den anderen Mädchen wie ein hässliches Entlein.
    Als Emily Toby gestern angerufen und zu Foxy eingeladen hatte, war er sehr überrascht, aber erfreut gewesen. Auch sie war ganz aufgeregt. Sie würden zusammen zu Foxy gehen, sich wieder küssen, und wer weiß, vielleicht wurden sie sogar ein Paar. Dann würde sie mit Toby Jenna in ihrer Schule in Philadelphia besuchen und Emily würde irgendwie ihre alten Fehler wiedergutmachen. Sie würde Jennas nächsten Blindenhund mit der Flasche großziehen. Sie würde ihr all die Bücher vorlesen, die es noch nicht in Braille-Schrift gab. Nach einigen Jahren könnte sie ihr vielleicht sogar gestehen, dass sie an ihrem Unfall indirekt beteiligt gewesen war … Doch jetzt fühlte sich Emily alles andere als wohl in ihrer Haut. Ihr war abwechselnd heiß und kalt und alle paar Minuten krampfte sich ihr Magen zusammen. Tobys Hände waren zu rau, und sie war so nervös gewesen, dass sie auf der Autofahrt hierher kaum zwei Worte mit ihm gewechselt hatte. Der Ball selbst trug auch nicht zu Emilys Beruhigung bei. Alle waren so steif und beherrscht. Außerdem war Emily überzeugt davon, dass jemand sie beobachtete. Sie schaute in jedes geschminkte Mädchengesicht und in jedes frisch rasierte Jungengesicht und fragte sich: Bist du A.?
    »Lächeln!« Ein Blitz explodierte vor Emilys Gesicht und sie schrie leise auf. Als keine Funken mehr vor ihren Augen tanzten, sah sie ein blondes Mädchen im weinroten Kleid mit einer Presseakkreditierung auf der rechten Brust und einer Digitalkamera über der linken Schulter. Das Mädchen lachte
sich halb tot. »Ich hab nur ein Foto für den Philadelphia Enquirer gemacht«, erklärte sie. »Wie wär’s mit einem zweiten Versuch, aber diesmal ohne Horrorfilm-Ausdruck im Gesicht?« Emily umklammerte Tobys Arm und versuchte, glücklich zu lächeln. Aber ihr Gesicht fühlte sich an wie versteinert.
    Nachdem die Pressetante verschwunden war,

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