Pretty Little Liars - Makellos
bist.«
»Dasselbe könnte ich zu dir sagen.« Ben beugte sich zu ihr herunter. »Netter Typ, dein Date.« Er setzte Date in unsichtbare Anführungszeichen. »Ich habe dich auch gestern beim Wettkampf mit ihm gesehen. Wie viel hast du ihm dafür bezahlt, dass er dich hierher begleitet?«
Emily schob sich an ihm vorbei, lief eilig den dämmrigen Flur hinunter und ermahnte sich, jetzt bloß nicht in ihren Pumps umzuknicken. Dann hörte sie Bens Schritte hinter sich. »Warum rennst du denn weg?«, tönte es höhnisch.
»Lass mich in Ruhe!«, zischte sie, ohne sich umzudrehen.
»Ist der Typ dein Bodyguard? Erst beschützt er dich beim Wettkampf und nun hier. Aber wo ist er jetzt? Hat er dich nur auf die Party begleitet, damit niemand denkt, du wärst eine Hardcore-Lesbe?« Er gab ein kleines Kichern von sich.
»Haha.« Emily wirbelte herum und sah ihn wütend an. »Wie witzig.«
»So?« Ben drückte sie gegen die Wand. Einfach so. Er packte ihre Handgelenke und presste seinen Körper an ihren. »Findest du das auch witzig?«
Ben war kräftig und er hielt sie brutal fest. Nur ein paar Schritte entfernt liefen Partygäste an ihnen vorbei zur Toilette. Sahen die denn nicht, was vor ihren Augen passierte? »Hör auf!«, keuchte Emily.
Bens Hand glitt grob unter den Saum ihres Kleides. Er griff ihr in die Kniekehle und ließ seine Hand dann an ihrem Bein nach oben wandern.
»Sag mir, dass dir das gefällt«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Oder ich erzähle allen, dass du auf Muschis stehst.«
Emily stiegen Tränen in die Augen. »Ben«, flüsterte sie und presste die Knie zusammen. »Ich bin keine Lesbe.«
»Dann sag, dass du auf mich stehst«, knurrte Ben. Er drückte grob ihren nackten Oberschenkel.
Bald würde er an ihrer Unterwäsche ankommen. Nicht einmal als ihr Freund war er ihr je so nahe gekommen. Emily biss sich so heftig auf die Lippe, dass sie Blut schmeckte. Sie war kurz davor, nachzugeben und ihm zu sagen, was er hören wollte, nur damit er aufhörte. Aber dann stieg brennende Wut in ihr auf. Sollte Ben doch glauben, was er wollte. Sollte er es doch der ganzen Schule erzählen! Was bildete er sich ein, sie so zu behandeln!
Sie stützte sich an der Wand ab, riss ihr Knie hoch und rammte es ihm mit Kraft zwischen die Beine.
»Uff!« Ben taumelte zurück und hielt sich den Schritt. Ein hohes Winseln kam aus seinem Mund. »Bist du bescheuert?«
Emily strich sich das Kleid glatt. »Bleib mir vom Leib, ein für alle Mal!« Wut durchströmte sie wie eine Droge.
Ben taumelte zur Wand und ließ sich daran zu Boden gleiten. Er zog die Knie an und zischte: »Dumme Idee. Sehr dumme Idee.«
»Du kannst mich mal«, sagte Emily, drehte sich um und ging. Sie achtete darauf, schnell und selbstbewusst zu laufen. Er sollte nicht sehen, wie erschüttert sie war und dass sie beinahe weinte.
»Hey.« Jemand fasste nach Emilys Arm. Sie merkte erst nach einer Sekunde, dass es Maya war.
»Ich hab alles gesehen«, flüsterte Maya und deutete mit dem Kinn auf Ben, der immer noch auf dem Boden kauerte. »Alles in Ordnung?«
»Klar«, sagte Emily schnell, aber mit ihrer Selbstbeherrschung war es vorbei. Mit vors Gesicht geschlagenen Händen lehnte sie sich gegen die Wand. Sie musste tief durchatmen, bis zehn zählen, dann hatte sie sich bestimmt wieder im Griff.
Eins … zwei … drei …
Maya berührte ihren Arm. »Es tut mir so leid, Em.«
»Nicht nötig«, krächzte Emily hinter ihren Händen hervor.
acht … neun … zehn … Sie ließ die Hände sinken und richtete sich auf. »Es geht mir gut.«
Ihr Blick wanderte wie von selbst zu Mayas elfenbeinfarbenem Geisha-Kleid. Sie war so viel hübscher als all die blonden, Dutt tragenden Chanel-Klone, denen sie auf dem Weg zur Toilette begegnet war. Emily fuhr mit den Händen über ihr Kleid und fragte sich, ob Maya sie auch gemustert hatte. »Ich … ich sollte zu meinem Date zurück«, stammelte sie.
Maya ging einen winzigen Schritt zur Seite, aber Emily war zur Salzsäule erstarrt.
»Bevor du gehst, muss ich dir noch ein Geheimnis verraten«, sagte Maya. Emily beugte sich zu ihr und Maya legte ihre Lippen an ihr Ohr, ohne es zu berühren. Aber ihre Nähe verursachte ein Kribbeln auf Emilys Haut, und sie merkte, wie sie scharf die Luft einsog. Es war nicht richtig, dass ihr Körper so reagierte. Er durfte das nicht. Aber … sie konnte sich nicht dagegen wehren.
»Ich werde auf dich warten«, flüsterte Maya. Ihre Stimme klang ein bisschen traurig und enorm sexy.
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