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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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auf, goss sich ein Glas Acai-Beerensaft ein, den Meredith in einem Reformhaus gekauft hatte, und rieb sich die Schläfen. War es möglich, dass Wilden die Suche absichtlich verzögert hatte? Er hatte gestern Abend so unruhig und befangen gewirkt, und war zuerst gar nicht zu Spencers Haus zurückgegangen. Vielleicht verbarg er ja etwas. Aber es konnte genauso gut sein, dass Emily recht hatte und die Verzögerung nur an den Vorschriften lag. Dann war er nur ein Polizist, der sich pflichtbewusst an die Spielregeln hielt.
    Aria konnte immer noch nicht fassen, dass Wilden wirklich Polizist geworden war. Noch dazu ein pflichtbewusster. Wilden
war in Jason und Ians Jahrgang in der Rosewood Day gewesen. Damals hatte er nur für Ärger gesorgt. Als Aria in der sechsten und die Jungs in der elften Klasse gewesen waren, hatte sie sich in ihren Freistunden oft in das Oberstufengebäude geschlichen, um Jason zu beobachten – sie war schrecklich in ihn verknallt gewesen und hatte seine Nähe gesucht, sooft es ging. Sie schaute durch das Fenster des Technikraums, wo er seine selbst geschnitzten Buchstützen mit Sandpapier abrieb. Sie bewunderte seine muskulösen Beine, wenn er über die Fußballplätze rannte. Aria passte immer auf, dass niemand sie dabei ertappte.
    Aber einmal passierte es doch.
    Es war ungefähr eine Woche nach Beginn des Schuljahres. Aria hatte vom Flur aus beobachtet, wie Jason in der Bibliothek Bücher auslieh, als sie hinter sich ein Klicken hörte. Dort stand Darren Wilden, das Ohr an eine Spindtür gepresst. Er drehte langsam das Zahlenschloss. Das Spind öffnete sich. Aria sah einen herzförmigen Spiegel an der Tür und eine Packung Damenbinden auf dem oberen Regal. Wildens Hand schloss sich um einen Zwanzigdollarschein, der zwischen zwei Büchern steckte.
    Aria runzelte die Stirn, als sie kapierte, was Wilden da machte.
    Wilden stand auf und bemerkte sie. Er starrte frech zurück.
    »Du hast hier nichts verloren«, zischte er. »Aber ich behalt’s für mich. Dieses Mal.«
    Als Aria wieder zum Fernseher blickte, lief gerade Werbung für ein Möbelhaus. Sie starrte auf ihr Handy. Sie musste noch einen anderen Anruf erledigen. Es war beinahe elf Uhr – Ella war sicherlich schon lange wach.
    Sie wählte ihre eigene Nummer. Das Telefon klingelte ein Mal, zwei Mal. Dann ertönte ein Klicken und jemand sagte: »Hallo?«

    Aria blieben die Worte im Hals stecken. Es war Xavier, der neue Freund ihrer Mutter. Xavier klang fröhlich und entspannt, als habe er jedes Recht der Welt, bei den Montgomerys ans Telefon zu gehen. Hatte er nach der Benefizveranstaltung bei Ella übernachtet? Bäh.
    »Hallo?«, sagte Xavier wieder.
    Aria war angeekelt und wusste nicht, was sie sagen sollte. Als Xavier gestern Abend auf dem Ball für die Rosewood Day Aria, die sich in Spencers Schlafzimmer geflüchtet hatte, gefolgt war, war Aria noch einen Moment lang der Überzeugung gewesen, er wolle sich dafür entschuldigen, dass er sie vor ein paar Tagen geküsst hatte. Aber offenbar war in Xaviers Wortschatz »Gespräch« gleichbedeutend mit »Grapsch-Attacke«.
    Nach ein paar Sekunden Stille atmete Xavier aus.
    »Ist da Aria?«, fragte er mit schleimiger Stimme. Aria quiekte leise. »Du musst dich doch nicht vor mir verstecken«, neckte er. »Ich dachte, wir verstehen uns.«
    Aria legte schleunigst auf. Xavier hatte ihr nur eines zu verstehen gegeben: Wenn sie Ella erzählte, was für ein Ekel er war, würde er im Gegenzug Ella erzählen, dass Aria eine Nanosekunde lang in ihn verknallt gewesen war. Und wahrscheinlich würde er ergänzen, dass sie ihn angemacht hatte. Und das würde das Verhältnis zwischen Aria und Ella für alle Zeiten zerstören.
    »Aria?«
    Aria zuckte zusammen und schaute auf. Ihr Vater Byron stand vor ihr. Er trug ein altes Hollis-T-Shirt und sein Haar war wie immer total verwuschelt. Er setzte sich neben sie. Meredith, die ein Umstandskleid im Sari-Stil und dazu Birkenstocks trug, watschelte herein und lehnte sich gegen den Tresen. »Wir wollten etwas mit dir besprechen«, sagte Byron.

    Aria faltete ihre Hände im Schoß. Beide sahen sehr ernst aus.
    »Erstens findet am Mittwochabend Merediths Baby-Shower statt«, begann Byron. »Nur eine kleine Feier mit unseren Freunden. «
    Aria blinzelte. Sie hatten gemeinsame Freunde? Das konnte doch nicht sein. Meredith war Anfang zwanzig und gerade erst mit dem College fertig. Und Byron war … alt.
    »Du kannst gerne jemanden mitbringen«, fügte Meredith hinzu. »Und

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