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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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hinter sich lassen können? Sie hoffte es.
    Der Zug fuhr in einen Tunnel und die Passagiere standen auf. »Nächster Halt Penn Station«, blökte die Stimme eines Schaffners aus den Lautsprechern. Spencer schnappte sich ihre Schultertasche aus Leinen und stellte sich in die Schlange der Wartenden. Endlich war sie in New York. Als sie aus dem Zug ausstieg und die große Bahnhofshalle betrat, schaute sie sich um. Die Schilder, die den Weg zur U-Bahn, den Taxen und den Ausgängen wiesen, waren unübersichtlich platziert. Spencer hatte keine Ahnung, wo sie langmusste. Sie packte ihre Tasche fester und folgte den Passagieren eine lange Rolltreppe hinauf zur Straße. Taxen verstopften die breite Allee. Lichter blitzten ihr ins Gesicht. Die grauen Gebäude ragten bis in den Himmel hinauf. Spencer winkte ein Taxi heran. »Perry Street 223«, sagte sie dem Fahrer. Der nickte, scherte in den Verkehr ein und drehte eine Sportsendung im Radio an. Spencer hüpfte aufgeregt
auf ihrem Sitz auf und ab. Sie hätte dem Fahrer am liebsten gesagt, dass sie ab jetzt hier lebte, dass sie gerade zu ihrer brandneuen Wohnung fuhr und dass ihre Mom gleich um die Ecke wohnte.
    Der Taxifahrer fuhr gemächlich die Seventh Avenue entlang und bog dann in die labyrinthartigen Straßen des West Village ein. Als er rechts in die Perry Street abbog, setzte sich Spencer kerzengerade auf. Es war wirklich eine schöne Straße. Alte, gepflegte Backsteinhäuser säumten beide Straßenseiten. Ein Mädchen in Spencers Alter, das einen wunderschönen, weißen Wintermantel aus Wolle und eine Pelzmütze trug, führte ihren Hund spazieren. Das Auto fuhr an einem Käseladen, einem Geschäft für Musikinstrumente und einer bescheiden wirkenden Schule vorbei, deren winziger Spielplatz hinter einem glänzenden, schmiedeeisernen Zaun lag. Spencer studierte die Fotos, die Michael Hutchins ihr vorgestern geschickt hatte. Ihr zukünftiges Zuhause musste gleich im nächsten Block liegen. Sie schaute gespannt die Straße hinauf.
    »Miss?« Der Taxifahrer hatte sich umgedreht und schaute sie an.
    Spencer zuckte zusammen. »Sagten Sie Perry Street 223?«
    »223. Genau.« Spencer kannte die Adresse auswendig. Der Fahrer schaute aus dem Fenster. Er trug eine dicke Brille und hatte sich einen Stift hinters Ohr geklemmt. »Es gibt hier keine Nummer 223. Die läge im Hudson.«
    Tatsächlich waren sie am westlichsten Ende Manhattans angekommen. Hinter dem West Side Highway gab es eine Promenade, auf der sich Radfahrer und Spaziergänger tummelten. Dahinter war der Hudson River. Und hinter dem lag New Jersey.

    »Oh«, sagte Spencer stirnrunzelnd. Sie blätterte in ihren Notizen. Michael hatte die Adresse in seiner E-Mail nicht genannt, und ihr Gekritzel von neulich fand sie auch nicht wieder. »Naja, vielleicht habe ich die Adresse missverstanden. Sie können mich hier rauslassen.« Sie reichte dem Fahrer ein paar Scheine und stieg aus. Das Taxi fuhr an der Ampel rechts ab, und Spencer drehte sich verwirrt einmal um sich selbst. Sie begann nach Osten zu laufen und überquerte zuerst die Kreuzung mit der Washingtonstreet, dann die mit der Greenwich Avenue. Michael hatte ihr gesagt, die Wohnung sei gleich bei der Marc-Jacobs-Boutique, und die lag an der Ecke Perry und Bleecker. Die Hausnummern hier waren Perry Street 84 bis Perry Street 92. Hatte ihre Wohnung eine dieser Hausnummern gehabt? Sie lief weiter die Perry hinauf, um sicherzugehen, aber die Hausnummern wurden niedriger, nicht höher. Sie schaute sich jedes Haus genau an und versuchte, es mit dem Gebäude auf den Fotos zu vergleichen, aber keines passte. Schließlich kam sie an die Stelle, an der die Perry Street in die Greenwich Avenue mündete. Statt der Straße lag auf der anderen Seite der Greenwich Avenue ein Restaurant namens Fiddlesticks Pub & Grill.
    Spencers Herz begann zu rasen. Sie kam sich vor, als sei sie in dem Traum gelandet, den sie seit der zweiten Klasse immer wieder träumte: Der Lehrer verkündete, dass ein unangekündigter Test stattfinden würde, den alle anderen Schüler sogleich eifrig zu bearbeiten begannen. Nur Spencer konnte die Fragen nicht lesen. Sie holte ihr Handy heraus, versuchte ruhig zu bleiben und wählte Michaels Nummer. Es musste eine Erklärung hierfür geben.
    Eine Stimme vom Band dröhnte durch den Hörer. Die Nummer, die sie gewählt habe, sei nicht vergeben. Spencer wühlte in
ihrer Tasche und fand Michaels Visitenkarte. Sie tippte seine Nummer noch einmal ein und wiederholte die

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