Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6
eine Wohnung im besten Block der Perry Street, der besten Straße im Village ziehen und dort bis ans Ende ihrer Tage glücklich in nächster Nachbarschaft zu ihrer leiblichen Mutter leben. Das war nicht zu gut, um wahr zu sein.
Oder doch?
Spencers Haut fühlte sich an wie gekocht. Entweder, du gönnst
der lange verschollenen Mami eine Ruhepause und suchst weiter nach der Wahrheit … oder du bezahlst meinen Preis , hatte A. geschrieben. Spencer hatte zwar den anderen nebenbei erzählt, dass A. ihr eine zweite Nachricht geschickt hatte, sonst aber überhaupt nicht nach Alis wahrem Mörder gesucht. War dies etwa A.s Preis? A. wusste, dass sie nach ihrer leiblichen Mutter suchte. Vielleicht hatte A. ein ganzes Team unter ihrer oder seiner Kontrolle. Eine Frau namens Olivia. Einen Mann, der sich als Makler ausgab und eine Wohnung in der Perry Street 223 erfunden hatte, ohne eine Stadtkarte hinzuzuziehen. A. hatte gewusst, dass Spencer sich so verzweifelt nach einer Familie sehnte, die sie liebte, dass sie dafür alles riskieren würde, selbst ihre Collegeausbildung.
Sie drehte sich von dem Empfangstresen weg und holte ihren Sidekick heraus. Ein paar Klicks später loggte sie sich in das Konto ein, das sie auf dem Computer ihres Dads gefunden hatte. Sie bekam nicht mehr richtig Luft. Bitte , flüsterte sie halblaut. Das kann nicht wahr sein.
Ein Kontoauszug erschien auf dem Display. Dort standen Spencers Name, ihre Adresse und ihre Kontonummer. Der Kontostand wurde in roter Schrift unten angezeigt. Als Spencer ihn sah, hob sich ihr der Magen. Sie bekam einen Tunnelblick und konnte nur noch die Zahl auf dem Display sehen. Die vielen Nullen waren verschwunden – es war nur noch eine übrig.
Das Konto war leer geräumt worden. Bis auf den letzten Cent.
Kapitel 25
AND THE WINNER IS …
Am Samstagabend saß Hanna an ihrem Schminktisch und verlieh ihrem Gesicht mit Bronzer den letzten Schliff. Das schwarze, mit Spitze abgesetzte Etuikleid von Rachel Roy, das sie für die Radley-Party gekauft hatte, passte perfekt. Es schmiegte sich eng, aber nicht zu eng, um ihre Taille und ihre Hüften. Sie hatte diese Woche so viel damit zu tun gehabt, um Mike zu kämpfen, dass sie gar keine Zeit für ihre üblichen Cheetos-Orgien gehabt hatte. Die Mike-Montgomery-Diät sollte man abfüllen können.
Es klopfte an die Tür und Hanna zuckte zusammen. Ihr Dad stand im Türrahmen, in einen schwarzen Pulli mit V-Ausschnitt und Jeans gekleidet. »Gehst du irgendwohin?«, fragte er. Hanna schluckte und starrte ihr geschminktes Spiegelbild an. Ihr Dad würde ihr wahrscheinlich nicht glauben, wenn sie ihm erzählte, sie wolle heute Abend gemütlich in ihrem Zimmer fernsehen. »Heute ist die Eröffnung eines großen Hotels«, gab sie zu.
»Ist deshalb Kates Zimmertür auch zu? Geht ihr beide zusammen hin?«
Hanna legte ihren Rougepinsel hin und widerstand der Versuchung zu lächeln. Sie gingen nicht zusammen hin, weil Hanna Mike ganz für sich gewonnen hatte. Ha . »Nicht ganz«, sagte sie stattdessen und hielt ihre Gefühle im Zaum.
Mr Marin setzte sich auf den Rand ihres Bettes. Dot versuchte
ihm auf den Schoß zu springen, aber er scheuchte ihn weg. »Hanna …«
Hanna sah ihn flehend an. Wollte er jetzt auf seiner Strafe bestehen? »Ich habe ein Date. Es wäre komisch, wenn Kate mitkommen würde. Ich habe meine Lektion gelernt, das schwöre ich.«
Mr Marin ließ seine Fingerknöchel knacken, eine Angewohnheit, die Hanna schon immer gehasst hatte. »Wer ist der Junge?«
»Nur …« Sie seufzte. »Ehrlich gesagt ist es Arias jüngerer Bruder.«
» Aria Montgomery?« Mr Marin kniff die Augen zusammen und dachte nach. Soweit Hanna wusste, hatte Mr Marin Mike nur ein einziges Mal getroffen. Er hatte Hanna, Aria und die anderen zu einem Musikfestival in Penn’s Landing gefahren – und Aria hatte Mike mitnehmen müssen, weil ihre Eltern nicht da waren. Während sie sich ein Konzert ansahen, verschwand Mike. Sie suchten ihn überall und Aria war schon ganz panisch, doch schließlich fanden sie Mike bei der Snack Bar. Er flirtete mit einem der Pennsylvania-Dutch-Mädchen, die Krapfen verkauften.
»Hat Kate auch ein Date?«, fragte Mr Marin.
Hanna zuckte mit den Achseln. Heute Nachmittag hatte sie Mike geraten, er solle Kate einfach sagen, er könne nicht mit ihr zur Party, weil er versprochen hatte, mit der restlichen Lacrosse-Mannschaft in einer gemieteten Hummer-Limousine vorzufahren. Hätte er gesagt, dass er mit Hanna hingehen
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