Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
eine neue Jeans zu kaufen. Aber sie fand den Gedanken unerträglich, dass Kate, Naomi und Riley ohne sie Abendkleider kaufen gingen, und es kam ihr komisch vor, Lucas einfach mitzuschleppen.
Ich kann nicht , tippte sie im Laufen. Sorry.
Sie drückte Senden und klappte ihr Telefon zu. Als sie um die Ecke bog, sah sie ihre neuen besten Freundinnen am Ende des Flurs auf sie warten. Sie lächelte und ging zu ihnen. Ihre Schuldgefühle schob sie einfach weg. Schließlich war sie Hanna Marin, und sie war fantastisch.
Kapitel 18
DIE EIN-PERSONEN-JURY
Am Donnerstagabend saß Spencer ganz allein beim Abendessen. Melissa war vor einer Stunde mit Freundinnen ausgegangen, und ihre Eltern hatten sich erst zurückgezogen und waren dann aus der Eingangstür gerauscht, ohne sich von Spencer zu verabschieden. Sie musste im Kühlschrank nach etwas Essbarem suchen und hatte nur noch die Reste eines chinesischen Takeouts gefunden.
Sie starrte auf den Stapel Post auf dem Küchentisch.
Fenniworth College, eine Hinterwäldler-Uni in Zentralpennsylvania, hatte ihr einen Katalog und einen Brief geschickt, in dem stand, dass die Uni sich über die Chance freuen würde, ihr den Campus zu zeigen. Aber der einzige Grund, aus dem Fenniworth immer noch gewillt war ihre Bewerbung zuzulassen, war wahrscheinlich das Vermögen ihrer Familie. Geld, auf das auch sie ein Anrecht hatte – zumindest hatte sie das bisher geglaubt.
Spencer zog ihren Sidekick aus der Tasche und checkte zum dritten Mal in der letzten Viertelstunde ihren Posteingang. Keine Mail von der Adoptions-Website. Nichts von der neuen, gruseligen A. Und leider auch nichts von Wilden. Auf Hannas Vorschlag hin hatte sie ihn wegen der Nachricht, die sie in der Bibliothek bekommen hatte, angerufen und ihm auch erzählt, dass sie durch die Fenster beobachtet worden war.
Aber Wilden hatte abgelenkt gewirkt. Vielleicht glaubte er ihr auch einfach nicht und hielt Spencer ebenfalls bloß für eine nicht vertrauenswürdige Zeugin. Er hatte ihr noch einmal versichert, dass es sich bestimmt nur um einen gelangweilten Teenager handelte, der ein bisschen Ärger machen wollte, und dass er und die restlichen Polizisten von Rosewood daran arbeiteten, den Absender zu finden. Dann hatte er Spencer mitten im Satz unterbrochen und einfach aufgelegt. Sie hatte das Telefon fassungslos angestarrt.
Candace, die Haushälterin der Hastings, schrubbte den Ofen und der Geruch von Eukalyptus-Scheuermittel erfüllte den Raum. Die neueste Staffel von Americas Next Top Model , Candaces Lieblingssendung, dröhnte aus dem kleinen Flatscreen-Fernseher über den Küchenschränken. Die Catering-Leute waren gerade hier gewesen und hatten ein paar Sachen für die Benefizveranstaltung am Samstag geliefert, und der Alkohollieferant hatte ein paar Kisten Wein vorbeigebracht. Ein paar Magnumflaschen standen auf der Kücheninsel und erinnerten Spencer schmerzhaft daran, dass sie von den Vorbereitungen ausgeschlossen war. Wäre sie beteiligt gewesen, hätte sie niemals Merlot bestellt – Barolo hatte einfach viel mehr Klasse.
Spencer schaute zum Fernseher hoch und starrte auf die hübschen Mädchen, die in einer Leichenhalle über einen provisorischen Laufsteg schwebten und eine Mischung aus Bikini und Zwangsjacke präsentierten. Plötzlich wurde der Schirm dunkel. Spencer legte erstaunt den Kopf schief und Candace grunzte frustriert. Das Logo einer Nachrichtensendung erschien. »Neueste Nachrichten aus Rosewood«, sagte eine Stimme aus dem Off. Spencer griff nach der Fernbedienung und drehte die Lautstärke auf.
Ein Reporter mit Knopfaugen und kurz geschorenem Haar stand vor dem Gerichtsgebäude von Rosewood. »Wir bringen jetzt die neuesten Entwicklungen im lang erwarteten Prozess zur Ermordung von Alison DiLaurentis«, verkündete er. »Trotz aller Spekulationen über Beweismangel hat das Büro des Bezirksstaatsanwalts gerade verkündet, dass die Verhandlung wie geplant stattfinden wird.«
Spencer wickelte sich fester in ihre Kaschmirstrickjacke und seufzte erleichtert auf. Dann erschien auf dem Bildschirm ein Foto von Ians Haus, einem riesigen Anwesen. Auf der Veranda flatterte stolz eine Amerikaflagge. »Mr Thomas wurde bis zum Prozessbeginn auf Kaution freigelassen«, erklärte die Stimme des Reporters. »Wir haben gestern Abend mit ihm gesprochen. « Ians Gesicht füllte die Mattscheibe. »Ich bin unschuldig«, beteuerte er mit großen Augen. »Jemand anderes hat diesen Mord verübt, nicht ich.«
»Pfui«,
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