Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
Mitschülern nach ihr erkundigte, erzählte ihm vielleicht jemand die Wahrheit über ihre Vergangenheit. Noel Kahn, Mike Montgomery oder Emilys Exfreund Ben. Vielleicht war auch die neue A. dort.
»Ich denke schon«, entschied sie.
»Cool.« Isaac lächelte. »Ich bin derjenige im Kellner-Smoking. «
Emily errötete. »Du könntest mein persönlicher Kellner für den Abend sein«, flirtete sie.
»Gern«, nickte Isaac. Er drückte ihre Hand, und Emilys Herz machte einen Purzelbaum.
Plötzlich schaute Isaac auf etwas hinter Emily und lächelte. Sie drehte sich um, und ihr rutschte das Herz in die Kniekehlen. Sie blinzelte ein paarmal, in der Hoffnung, das Mädchen, das dort stand, sei eine Fata Morgana.
»Hi Emily.« Maya St. Germain strich sich eine lockige Haarsträhne aus den tigergelben Augen. Sie trug einen dicken weißen
Pulli, einen Jeansrock und weiße Wollstrumpfhosen. Ihre Blicke schossen zwischen Emily und Isaac hin und her. Sie versuchte zu erkennen, was die beiden zusammen hier machten.
Emily zog ihre Hand von Isaacs weg. »Isaac«, krächzte sie, »das ist Maya. Sie geht mit mir zur Schule.«
Isaac stand halb auf und streckte ihr die Hand hin. »Hi. Ich bin Emilys Date.«
Maya riss die Augen auf und wich einen Schritt zurück, als habe Isaac gerade gesagt, er bestünde aus Kuhmist. »Klar«, lachte sie. »Ihr Date . Sehr witzig.«
Isaac furchte die Stirn. »Äh … wie bitte?«
Auch Maya legte die Stirn in Falten. Und dann schien plötzlich alles in Zeitlupe zu laufen. Emily sah den exakten Moment, in dem Maya kapierte, was hier vor sich ging. Es war kein Witz . Ein amüsiertes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Du hast wirklich ein Date mit ihm. Mayas Augen glitzerten bösartig. Und du hast ihm genauso wenig wie Toby Cavanaugh gesagt, was du bist. Emily begriff, wie wütend Maya auf sie sein musste. Emily hatte den ganzen Herbst mit ihren Gefühlen gespielt, sie mit Trista betrogen, einem Mädchen, das sie in Iowa kennengelernt hatte, und sie dann noch beschuldigt, A. zu sein. Und sie hatte seit Monaten kein Wort mehr mit ihr gesprochen. Dies war Mayas große Chance, es Emily heimzuzahlen.
Als Maya den Mund aufmachte um etwas zu sagen, sprang Emily auf, riss ihre Jacke von der Stuhllehne, schnappte sich ihre Handtasche und bahnte sich einen Weg durch die Tische in Richtung Tür. Sie wollte nicht miterleben, wie Maya Isaac die Wahrheit sagte. Sie wollte die Enttäuschung – wahrscheinlich gemischt mit Abscheu – auf seinem Gesicht nicht sehen.
Die eiskalte Luft peitschte ihr ins Gesicht. Als sie bei ihrem Auto ankam, stützte sie sich auf die Motorhaube und versuchte, ihr inneres Gleichgewicht wieder zu finden. Sie wagte es nicht, zum Restaurant zurückzuschauen. Am besten sie stieg ins Auto, fuhr los und kam nie wieder in dieses Einkaufszentrum zurück.
Wind heulte über den verlassenen Parkplatz. Eine große Straßenlaterne über Emily schwankte und flackerte. Dann raschelte etwas hinter einem riesigen Cadillac Escalade zwei Plätze neben ihrem Auto. Emily stellte sich auf die Zehenspitzen. War das ein Schatten? Versteckte sich dort etwa jemand? Sie suchte panisch nach ihren Autoschlüsseln, aber die waren in den Tiefen ihrer Handtasche verschwunden.
Ihr Handy klingelte, und ihr entfuhr ein erstickter Schrei. Sie holte es mit zitternden Fingern aus ihrer Tasche. Eine neue SMS. Sie drückte auf Lesen.
Hi Em – ist es nicht ätzend, wenn
die Ex auftaucht und den roman-
tischen Abend kaputt macht?
Woher sie wohl wusste, wo sie
dich finden würde …? Lass es dir
eine Warnung sein. Sobald du
redest, ist deine Vergangenheit
dein kleinstes Problem.
– A.
Emily fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Plötzlich ergab alles einen Sinn: A. hatte Maya eine SMS geschickt und ihr gesagt, dass sie in dem Restaurant saß. Maya, die auf Rache sann, hatte
den Köder geschluckt. Oder war Maya womöglich sogar die neue A.?
»Emily?«
Sie wirbelte mit wild klopfendem Herzen herum. Isaac stand hinter ihr. Er trug keine Jacke und seine Wangen waren knallrot vor Kälte. »Was machst du denn hier draußen?«, fragte er.
Emily starrte auf die leuchtenden gelben Streifen, die einzelne Parkplätze markierten. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. »Ich … dachte, es sei besser, wenn ich gehe.«
»Warum?«
Sie stutzte. Isaac klang nicht wütend. Er klang verwirrt. Sie schaute durch die Fenster des Restaurants auf die Kellnerinnen, die durch den Speisesaal huschten. War es möglich, dass Maya gar
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