Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
Käsebällchen.
»Kann ich dir irgendwie helfen?«
Aria starrte mit leerem Blick durchs Zimmer. Ihre Mutter hatte die Familienfotos, auf denen auch Byron zu sehen war, immer noch nicht abgehängt. Dazu gehörte auch Arias absolutes Lieblingsfoto, das sie alle vier am Rande des Gulfoss-Wasserfalls in Island zeigte. Sie waren für das Foto bis ganz an den Rand der rutschigen Klippe über dem Wasserfall geklettert.
»Du könntest mich zurück nach Island beamen«, sagte Aria versonnen. »Denn im Gegensatz zu dir und meinem Bruder fand ich es dort toll. Mitsamt den mickrigen Pferden.«
Xavier grinste. Seine Augen strahlten. »Ich will dir mal ein
Geheimnis verraten. Mir gefällt Island auch. Ich habe das alles nur gesagt, um bei Mike Eindruck zu schinden.«
Aria riss die Augen auf. »Nicht zu glauben!« Sie schlug mit ihrem Kissen nach ihm. »Du bist so ein Schleimer!«
Xavier nahm ein Kissen von seiner Sofaseite und hielt es sich drohend über den Kopf. »Ein Schleimer, was? Das nimmst du sofort zurück!«
»Okay, okay«, kicherte Aria und hob den Zeigefinger. »Waffenstillstand. «
»Dafür ist es zu spät«, lachte Xavier.
Er kniete sich aufs Sofa, sein Gesicht dicht vor ihrem. Zu dicht. Und auf einmal lagen seine Lippen auf ihren. Aria brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, was da gerade passierte. Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf. Xavier hielt ihre Schultern fest, seine Hände krallten sich in ihre Haut. Aria quietschte leise und zerrte ihren Kopf weg. »Was zum Teufel soll das?«, japste sie.
Xavier wich zurück. Einen Augenblick lang war Aria vor Verblüffung wie gelähmt. Dann schoss sie so schnell sie konnte hoch.
»Aria …« Xaviers Gesicht verzerrte sich. »Warte. Es tut …«
Sie konnte nicht antworten. Ihre Knie gaben unter ihr nach und sie verrenkte sich beinahe den Knöchel, als sie aus dem Zimmer rannte. »Aria!«, rief Xavier wieder.
Aber Aria blieb nicht stehen. Als sie oben an der Treppe ankam, klingelte ihr Treo, der auf dem Schreibtisch in ihrem Schlafzimmer lag. Eine neue SMS , verhöhnte sie das Display. Keuchend stürzte sie sich auf das Handy und öffnete die Nachricht. Sie bestand aus einem einzigen Wort: Erwischt! Und wie üblich stand darunter ein einziger, scharf umrissener Buchstabe: A.
Kapitel 21
SPENCER HÄLT DEN ATEM AN
Der Flyer hing über dem Fahrradständer, sodass alle ihn sehen konnten. Morgen beginnt die Jagd nach der Zeitkapsel-Flagge! stand in schwarzen Blockbuchstaben darauf. Macht euch bereit!
Es läutete, die Schule war vorbei. Spencer sah Aria, die auf der Steinmauer saß und zeichnete. Hanna stand neben Scott Chin, ihre Wangen waren rund und prall. Emily unterhielt sich leise mit ein paar Schwimmerinnen. Mona Vanderwaal fummelte am Schloss von ihren Motorroller herum und Toby Cavanaugh kauerte in der Ferne unter einem Baum und grub mit einem Stock in einem Erdhaufen herum.
Ali drängte sich durch die Menge und riss den Flyer ab. »Jason versteckt ein Stück der Flagge. Und er wird mir sagen, wo es ist.«
Alle jubelten. Ali tänzelte durch die versammelten Schüler und gab Spencer ein High Five. Das war merkwürdig – Ali hatte Spencer zuvor nie beachtet, obwohl sie direkt neben ihr wohnte …
Aber heute waren sie offenbar Freundinnen. Ali stieß Spencer mit der Hüfte an. »Freust du dich für mich?«
»Äh, klar«, stammelte Spencer.
Ali kniff die Augen zusammen. »Du wirst aber nicht versuchen, mir das Flaggenstück zu klauen, oder?«
Spencer schüttelte den Kopf. »Nein! Natürlich nicht!«
»Doch, das wird sie«, sagte eine Stimme hinter ihnen. Eine zweite, ältere Ali stand auf dem Gehweg. Sie war ein bisschen größer, ihr Gesicht ein bisschen schmaler. Am Handgelenk trug sie ein blaues Freundschaftsbändchen – eins der Bändchen, die Ali nach der Jenna-Sache für sie geknüpft hatte – und sie trug ein hellblaues T-Shirt von American Apparel und einen in der Taille umgeschlagenen Hockeyrock. Dieses Outfit hatte Ali bei der Pyjamaparty am Ende der siebten Klasse in Spencers Scheune angehabt.
»Natürlich wird sie versuchen, es dir zu stehlen«, wiederholte die zweite Ali und warf der jüngeren Ali einen Seitenblick zu. »Aber sie kriegt es nicht. Jemand ist ihr zuvorgekommen.«
Die jüngere Ali kniff die Augen zusammen. »Klar. Um an mein Stück zu kommen, müsste man mich erst umbringen.«
Die Menge der Rosewood-Day-Schüler teilte sich, und Ian trat zu ihnen. Er öffnete mit bösartigem Gesichtsausdruck den Mund. Na, wenn es
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