Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
und Mason extra laut zujubeln. « Sie schaute Kate Zustimmung heischend an.
Kate gab ihr ein High Five. »Bin dabei.« Sie drehte sich zu Hanna um. »Was meinst du, Han? Machst du mit?«
Hanna schaute verwirrt von einer zur anderen. »Ich muss doch heute früher gehen … Ich muss zu diesem Prozess.«
»Oh.« Kates Gesicht verdüsterte sich. »Stimmt.«
Hanna wartete darauf, dass Kate noch etwas sagte, aber sie redete bereits weiter mit Naomi und Riley über Mason. Hanna drückte sich die Fingernägel in die Handfläche. Sie war ein bisschen verletzt. Sie hatte insgeheim gehofft, die drei würden sie zum Prozess begleiten, um sie moralisch zu unterstützen. Naomi machte gerade einen Witz über die Größe von Mason Byers Didgeridoo, als Hanna eine Hand auf ihrer Schulter spürte.
»Hanna?« Lucas Gesicht tauchte vor ihr auf. Wie üblich schleppte er einen Haufen Zeug für die ganzen Clubs, bei denen er Mitglied war, mit sich herum: Einen Stundenplan für die Treffen des Chemieclubs, eine Unterschriftenliste für die Petition gegen zuckerhaltige Getränke in den Getränkeautomaten an der Schule und einen Button mit der Aufschrift Zukünftige Politiker Amerikas .
»Was geht?«
Hanna schob sich müde eine Haarsträhne über die Schulter. Kate, Naomi und Riley schauten auf Lucas und traten ein paar Schritte beiseite. »Nicht viel«, murmelte Hanna.
Es entstand eine peinliche Pause. Aus dem Augenwinkel sah Hanna, wie Jenna Cavanaugh mit ihrem Hund in ein Klassenzimmer schlüpfte. Jedes Mal, wenn Hanna Jenna in der Schule sah, fühlte sie sich plötzlich unwohl.
»Du hast mir gestern gefehlt«, sagte Lucas gerade. »Ich war dann doch nicht einkaufen – ich will lieber mit dir zusammen gehen.«
»Okay«, murmelte Hanna, die nur mit halbem Ohr zuhörte. Sie schaute zu Kate und den anderen. Die waren inzwischen
am Ende des Flurs bei der Ausstellung des fortgeschrittenen Aquarellmalkurses angelangt. Sie tuschelten miteinander und kicherten. Hanna fragte sich, was wohl so lustig sein mochte.
Als sie wieder zu Lucas blickte, sah der sie stirnrunzelnd an. »Was ist los mit dir?«, fragte er. »Bist du sauer auf mich?«
»Nein.« Hanna drehte an der Manschette ihres Schulblazers. »Ich hab nur viel zu tun.«
Lucas berührte ihr Handgelenk. »Bist du nervös wegen Ians Prozess? Soll ich dich hinfahren?«
Hanna spürte plötzlich Ärger in sich aufsteigen wie einen Lavastrom. »Ich will nicht, dass du zu dem Prozess kommst«, zischte sie.
Lucas wich zurück, als habe sie ihn geohrfeigt. »Aber … ich dachte, du wolltest, dass ich mit dir zusammen hingehe.«
Hanna wandte sich ab. »Es wird nicht sehr interessant«, murmelte sie betreten. »Du wirst dich zu Tode langweilen.«
Lucas starrte sie an und ignorierte die Schüler, die an ihnen vorbeiströmten. Ein paar waren auf dem Weg zum Fahrunterricht, sie trugen Broschüren mit den Verkehrsregeln von Pennsylvania in der Hand. »Aber ich will für dich da sein.«
Hanna biss die Zähne zusammen und schaute zu Boden. »Ich komm schon klar. Ehrlich.«
»Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mich nicht dabeihaben willst?«
»Lass gut sein, okay?« Hanna verschränkte die Arme vor der Brust und schuf so eine Barriere zwischen ihnen. »Ich muss in den Unterricht. Wir sehen uns morgen bei der Benefizgala.«
Mit diesen Worten knallte sie ihre Schließfachtür zu und drängte sich an Lucas vorbei. Sie hatte keine Ahnung, warum sie sich nicht sofort umdrehte, seine Hand nahm und sich bei
ihm für ihre Grobheit entschuldigte. Warum wollte sie, dass Kate, Naomi und Riley sie zu Ians Prozess begleiteten und reagierte dann wütend, wenn Lucas es ihr – loyal und ernsthaft besorgt – anbot? Lucas war ihr Freund und die vergangenen Monate mit ihm waren toll gewesen. Nach Monas Tod war Hanna wie in Trance durch die Gegend gelaufen, bis sie und Lucas wieder zusammengekommen waren. Danach hatten sie ihre ganze Freizeit zusammen verbracht, sie hatten bei ihm zu Hause Grand Theft Auto gespielt und waren stundenlang auf dem Elk Ridge Mountain Ski gefahren. Hanna war in den ganzen neun Tagen Weihnachtsferien nicht ein einziges Mal in einer Mall oder einem Schönheitssalon gewesen. Oft schminkte sie sich nicht einmal, wenn sie Zeit mit Lucas verbrachte, sondern deckte nur ihre Narbe ab.
In den Monaten mit Lucas war sie zum ersten Mal in ihrem Leben einfach nur glücklich gewesen. Warum genügte ihr das nicht?
Weil es nicht genug war , und das wusste sie auch. Als Lucas und sie
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