Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
wieder in der Stadt?«, fragte Aria. Die Familie
hatte während Ians Anklageerhebung vor ein paar Monaten in Philadelphia gewohnt.
Mrs DiLaurentis schüttelte den Kopf. »Wir haben für die Dauer des Prozesses ein Haus in der Nähe gemietet. Wir dachten, es wäre zu anstrengend, jeden Tag aus der Stadt hierher zu pendeln. Wir wollten lieber in der Nähe sein.«
Aria hob überrascht eine Augenbraue. »Können wir irgendetwas für Sie tun?«, fragte Sie. »Zum Beispiel … im Haushalt helfen? Brauchen Sie jemand, der Ihnen die Auffahrt frei schippt? Mein Bruder und ich könnten jederzeit vorbeikommen. «
Ein schwer zu deutender Ausdruck erschien auf Mrs DiLaurentis Gesicht. Sie berührte die Süßwasserperlenkette an ihrem Hals. »Danke, meine Liebe, aber das ist nicht nötig.« Sie lächelte die beiden verkrampft und irgendwie abwesend an und entschuldigte sich.
Aria schaute Mrs DiLaurentis nach, die durch die Lobby zurück zu ihrer Familie ging. Sie hielt den Kopf so gerade, als balanciere sie ein unsichtbares Buch darauf. »Irgendwie war sie komisch«, murmelte Aria.
»Ich will mir gar nicht vorstellen, wie sie sich fühlen muss.« Spencer schauderte. »Der Prozess muss die Hölle für sie sein.«
Sie gingen durch die schweren Holztüren in den Gerichtssaal. Hanna und Emily saßen bereits in der zweiten Reihe, direkt hinter den großen Tischen für die Anwälte. Die Reihe vor ihnen war noch leer. Hanna hatte ihren Schulblazer über die Stuhllehne gehängt. Emily zupfte einen Fussel von ihrem karierten Uniform-Faltenrock. Beide nickten Aria und Spencer schweigend zu, als diese sich neben sie setzten.
Der Gerichtssaal füllte sich schnell. Jackson hatte ein paar
Ordner und Aktenmappen auf seinen Tisch gelegt. Ians Anwalt traf ein und nahm auf der anderen Seite des Mittelgangs Platz. In der Geschworenenbank saßen zwölf Leute, die Aria noch nie zuvor gesehen hatte. Die Anwälte beider Seiten hatten sie eigenhändig ausgewählt. Der eigentliche Gerichtssaal war für die Presse und die Öffentlichkeit geschlossen. Nur Familienmitglieder und enge Freunde durften den Saal betreten, außerdem noch Polizisten und Zeugen. Aria sah sich um. Sie sah Emilys Eltern, Hannas Dad und ihre zukünftige Stiefmutter sowie Spencers Schwester Melissa. Auf der anderen Seite des Ganges sah Aria ihren Vater Byron, der vorsichtig Meredith auf einen Stuhl half, obwohl sie noch gar nicht so schwanger war.
Byron schaute sich suchend im Saal um, als habe er Arias Blick gespürt. Er entdeckte sie und winkte. Hi , sagte Aria lautlos. Meredith bemerkte sie auch, riss die Augen auf und formte die Worte Bist du okay? Aria fragte sich, ob Byron wusste, dass Ella auch hier war – und ihren neuen Freund mitgebracht hatte. Emily piekte Aria in die Seite. »Neulich Abend hattest du mich doch angerufen, weil du eine Nachricht von der neuen A. bekommen hast, weißt du noch? Ich habe an dem Abend auch eine bekommen. Was wollte sie denn von dir?«
Aria bekam eine Gänsehaut. »Hat sie dich auch erpresst?« Emily senkte den Kopf und spielte mit einem losen Knopf an ihrer Bluse. »Nö … War nicht so wichtig. Hat Wilden schon einen Verdacht, von wem sie stammen könnten?«
»Nein.« Aria schaute sich im Gerichtssaal um. Wilden sollte eigentlich schon längst hier sein, aber sie sah ihn nicht. Dann blickte sie über Emily hinweg zu Hanna. »Hast du auch eine SMS bekommen?«
Hannas Miene verschloss sich. »Ich will darüber jetzt nicht reden.«
Aria runzelte die Stirn. Bedeutete das, sie hatte welche bekommen, oder nicht?
»Und du, Spencer?«
Spencer sah die anderen nervös an und antwortete nicht.
Aria hatte plötzlich einen sauren Geschmack im Mund. Hatten sie etwa alle Nachrichten von dieser neuen A. bekommen?
Emily kaute unsicher auf ihrer Unterlippe. »Na ja, bald ist das ja egal, stimmt’s? Wenn es Ian ist, hören die Nachrichten auf, sobald er wieder im Gefängnis sitzt …«
»Hoffentlich.«
Endlich betraten die DiLaurentis den Saal und setzten sich auf die Bank direkt vor ihnen. Jason nahm neben seinen Eltern Platz, rutschte aber unruhig hin und her, knöpfte seine Jacke zu, dann wieder auf, griff nach seinem Handy, checkte das Display, schaltete es aus und dann wieder an. Plötzlich drehte er sich um und starrte Aria direkt an. Seine blauen Augen ruhten mindestens drei Sekunden lang auf ihrem Gesicht. Er hatte die gleichen Augen wie Ali – es war, als sähe man ein Gespenst.
Ein Winkel von Jasons Mund zog sich zu einem Lächeln
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