Pretty Little Liars - Unvergleichlich
Sie
blinzelte. Was war denn los mit ihr? Was zerbrach sie sich den Kopf über den dummen Sportunterricht, wo Maya hier war?
Sie drehte sich zu ihr um. »Meine Eltern sind wie ausgewechselt. Sie hatten solche Angst um mich, als ich von der Farm meiner Verwandten verschwunden bin, dass sie sich entschlossen haben, mich so zu akzeptieren, wie ich bin.«
Maya riss die Augen auf. »Das ist ja genial!« Sie ergriff Emilys Hände. »Was ist bei deiner Tante passiert? War sie sehr gemein zu dir?«
»Ziemlich.« Emily schloss die Augen und dachte an Helene und Allens strenge Gesichter. Dann dachte sie daran, wie sie mit Trista auf der Party getanzt hatte. Trista hatte gesagt, wenn Emily ein Tanz wäre, dann ein Wiener Walzer. Sollte sie Maya gestehen, was mit Trista passiert war? Aber, was war denn eigentlich passiert? Im Grunde genommen nichts. Besser, sie vergaß die ganze Sache einfach. »Ach, das ist eine lange Geschichte.«
»Ich will alle Details hören. Ich kann gar nicht glauben, dass wir endlich in aller Öffentlichkeit zusammen sein können!« Maya hüpfte auf und ab. Dann schaute sie auf die riesige Uhr bei der Anzeigetafel. »Ich sollte besser zurück in den Unterricht«, flüsterte sie. »Treffen wir uns heute Abend?«
Emily zögerte. Dies war das erste Mal, dass sie sich mit Maya verabreden konnte, ohne ihre Eltern anzulügen. Aber dann fiel ihr etwas ein. »Heute kann ich nicht. Ich gehe mit meiner Familie essen.«
Maya sah enttäuscht aus. »Dann morgen? Wir könnten zusammen zu Hannas Party gehen.«
»K-klar«, stammelte Emily. »Das wäre toll.«
»Oh! Ich habe noch eine riesige Überraschung für dich.« Maya trat aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. »Du kennst doch Scott Chin, den Jahrbuchfotografen. Er hat mit mir Geschichtsunterricht, und er hat mir gesagt, dass man uns zum Paar des Jahres gewählt hat! Ist das nicht super?«
» Paar des Jahres ?«, wiederholte Emily. Ihr Mund fühlte sich an, als sei er gummiert. Maya nahm ihre Hände und schwang sie hin und her. »Morgen haben wir einen Foto termin in der Redaktion. Das wird sooo süß!«
»Natürlich.« Emily zog ihre Hände weg und knetete den Saum ihres T-Shirts.
Maya legte den Kopf schief. »Du klingst ja nicht sehr begeistert. Alles okay?«
»Nein, ich finde es toll! Wirklich!« Emily wollte noch mehr sagen, aber in diesem Augenblick klingelte ihr Handy in der Tasche ihres Kapuzenpullis. Sie zuckte zusammen und zog es mit klopfendem Herzen heraus. Eine neue SMS wurde angezeigt.
Als sie das Postfach öffnete und sah, von wem sie stammte, hob sich ihr Magen. Sie klappte das Handy zu, ohne die Nachricht zu lesen. »Gute Neuigkeiten?«, fragte Maya ein bisschen zu neugierig, wie Emily fand.
»Nichts Wichtiges.« Emily schob das Handy wieder in die Tasche.
Maya nahm den Flurpass in die andere Hand, gab Emily einen schnellen Kuss auf die Wange und schlenderte davon. Ihre hohen, sandsteinfarbenen Stiefel klapperten auf dem Holzboden. Als Maya um die Ecke gebogen war, zog Emily
ihr Handy wieder aus der Tasche, holte tief Luft und öffnete die SMS erneut.
Hey, Emily! Habe gerade gehört, du bist WEG! Ich werde dich echt ver missen! Wo in Pennsylvania lebst du? Und welche historische Figur des Staates wärst du? Ich wäre der Typ auf den Haferflocken … Der zählt doch, oder? Vielleicht kann ich dich ja mal besuchen? xxx Trista
Die Zentralheizung in der Turnhalle schaltete sich klappernd ein. Emily klappte ihr Handy zu und schaltete es nach kurzem Zögern komplett ab. Vor Jahren, kurz bevor Emily Ali im Baumhaus der DiLaurentis geküsst hatte, hatte Ali ihr gestanden, dass sie sich heimlich mit einem älteren Jungen traf. Sie hatte seinen Namen nicht erwähnt, aber inzwischen wusste Emily, dass sie von Ian Thomas gesprochen haben musste. Ali hatte überschwänglich Emilys Hände ergriffen und geschwärmt: »Wenn ich an ihn denke, schlägt mein Herz so wild, als würde ich Achterbahn fahren. Verliebtsein ist das beste Gefühl der Welt!«
Emily machte den Reißverschluss ihres Kapuzenpullis zu. Sie war wahrscheinlich auch verliebt, aber sie fühlte sich nicht wie auf einer Achterbahnfahrt, sondern eher wie unterwegs in einer Geisterbahn, in der an jeder Ecke eine gru⁄selige Überraschung lauerte und sie keine Ahnung hatte, was als Nächstes auf sie zukommen würde.
FREUNDINNEN SAGEN SICH ALLES
Am Donnerstagnachmittag stand Hanna im Badezimmer im Erdgeschoss und starrte auf ihr Spiegelbild. Sie tupfte ein
Weitere Kostenlose Bücher