Pretty Little Liars - Unvergleichlich
die mitten im Überschlag die Richtung wechselte. »Du und Lucas … ihr wart zusammen?«
Mona senkte den Kopf und schob eine blonde Strähne unter ihre Maske zurück. »Es tut mir leid, dass ich dir nie etwas davon gesagt habe. Es ist nur, na ja, Lucas ist eben ein Loser, Han. Ich wollte nicht, dass du glaubst, ich sei es auch.«
Hanna fuhr sich mit den Händen durchs Haar und dachte an ihr Gespräch mit Lucas im Heißluftballon. Sie hatte ihm ihr Herz ausgeschüttet , und sein Gesicht war so unschuldig und offen gewesen. Sie dachte daran, wie leidenschaftlich sie sich geküsst hatten. An die kleinen Seufzer, die er von sich gab, wenn sie ihm sanft über den Hals strich.
»Er hat sich also mit mir angefreundet und über dich gelästert, weil … er sich an dir rächen wollte? Dafür, dass du ihn abgesägt hast?«, stammelte Hanna.
»Ich glaube schon«, sagte Mona leise. »Du solltest ihm nicht trauen, Hanna, so sieht’s aus.«
Hanna stand auf. Sie erinnerte sich daran, wie Lucas ihr gestanden hatte, dass er sie unglaublich hübsch fand, und wie gut ihr das getan hatte. Wie er ihr aus Zeitschriften vorgelesen hatte, während die Schwestern ihren Tropf wechselten. Wie ihr Herz nach seinem Kuss im Krankenhausbett eine volle halbe Stunde schneller geschlagen hatte – sie hatte es peinlich genau auf dem Monitor überprüft.
Hanna hatte Lucas von ihrer Essstörung erzählt. Von Kate. Von ihrer Freundschaft mit Ali. Und von A. ! Warum hatte er ihr nie von Mona erzählt?
Lucas saß auf einer Couch und unterhielt sich mit An drew Campbell. Hanna stürmte auf ihn zu, aber Mona folgte ihr und packte sie am Arm.
»Kümmere dich später darum. Ich lasse ihn einfach rauswerfen, okay? Genieß deinen großen Abend.«
Hanna scheuchte Mona mit einer Handbewegung weg und stieß Lucas den Zeigefinger in den nadelgestreiften Rücken. Als er sich umdrehte, wirkte er aufrichtig glücklich, sie zu sehen, und lächelte sie verliebt an.
»Mona hat mir alles über dich erzählt«, zischte Hanna und stemmte die Hände in die Hüften. »Ihr beide wart mal ein Paar.«
Lucas’ Oberlippe zuckte. Er blinzelte heftig, öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder. »Oh.«
» Darum geht es in Wahrheit, stimmt’s?«, schimpfte sie. »Deshalb willst du uns auseinanderbringen.«
»So ein Quatsch«, sagte Lucas und sah sie mit gefurchter Stirn an. »Das war doch nichts Ernstes zwischen mir und Mona.«
»Na klar«, höhnte Hanna ungläubig.
»Hanna mag keine Jungs, die lügen«, mischte sich Mona ein, die hinter Hanna aufgetaucht war.
Lucas blieb der Mund offen stehen. Rote Flecken erschienen auf seinem Hals und seinen Wangen. »Aber Mädchen, die lügen, die mag sie, was?«
Mona verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich erzähle keine Lügen, Lucas.«
»Nicht? Du hast Hanna also erzählt, was auf deiner Party passiert ist?«
»Es ist egal !«, kreischte Hanna.
»Natürlich habe ich es ihr gesagt«, sagte Mona gleichzeitig. Lucas sah Hanna an. Sein Gesicht färbte sich dunkelrot. »Sie hat dir etwas Schreckliches angetan.«
Mona drängte sich zwischen ihn und Hanna. »Er ist nur eifersüchtig, Han.«
»Sie hat dich öffentlich gedemütigt «, fuhr Lucas fort. » Ich habe dich gerettet und fortgebracht.«
»Was?«, quiekte Hanna mit Fistelstimme.
»Hanna.« Mona ergriff ihre Hände. »Das ist ein Missverständnis.«
Der DJ legte einen Song von Lexi auf. Hanna hörte ihn nur selten, und zuerst wusste sie nicht, wann es das letzte Mal gewesen war. Aber dann erinnerte sie sich schlagartig. Lexi war auf Monas Party aufgetreten!
Plötzlich zuckte eine Erinnerung in Hannas Kopf auf. Sie sah sich selbst in einem hautengen champagnerfarbenen Kleid, das beinahe aus den Nähten platzte, ins Planetarium stöckeln. Sie sah, wie Mona sie auslachte, und dann schlug sie mit Ellbogen und Knien auf dem Marmorboden auf. Sie hörte ein langes, grässliches Ratsch , ihr Kleid platzte auf, und alle standen um sie herum und lachten sie aus. Und am lautesten lachte Mona.
Unter der Maske sackte Hanna der Kiefer nach unten, und ihre Augen weiteten sich. Nein. Das konnte nicht stimmen. Ihre Erinnerungen waren durch den Unfall durch einandergeraten. Und falls es doch stimmte? Sie schaute auf ihr brandneues Goldarmband mit der filigranen Schließe in Schmetterlingsform. Mona hatte es ihr an dem Tag ihrer
Entlassung aus dem Krankenhaus geschenkt, kurz nachdem A. Mona die grässliche Glückwunsch-SMS geschickt hatte. »Ich will nie wieder mit dir
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