Pretty Little Liars - Unvergleichlich
tauchten die Arbeitstische, die Schränke, die baumelnde Hexenpuppe und die Tür in flackerndes Licht. Aria riss die Augen auf, ein Schrei erstarb in ihrer Kehle. Dort stand jemand .
»H-hallo?«, rief sie.
Beim nächsten Blitz war die Gestalt verschwunden. Aria biss sich mit klappernden Zähnen in die Handknöchel. »Hallo?«, rief sie erneut. Es blitzte wieder. Ein Mädchen stand nur wenige Zentimeter vor ihr. Aria war schwindelig vor Angst. Es war …
»Hallo«, sagte das Mädchen.
Es war Jenna.
DREI KLEINE WORTE KÖNNEN ALLES VERÄNDERN
Spencer saß am Roulettetisch und spielte mit den glänzenden Casinochips in ihrer Hand. Als sie je einen Chip auf die Zahlen 4, 5, 6 und 7 legte, spürte sie, dass die Partyzone in ihrem Rücken inzwischen voller Leute war. Ganz Rosewood schien heute Abend hier zu sein – alle Schüler der Rosewood Day plus eine Menge Teens von anderen Privatschulen, die sonst zum Inventar von Noel Kahns legendären Partys zählten. Sogar ein Polizist war hier und spazierte am Eingang auf und ab. Spencer fragte sich, was der hier wohl wollte.
Als das Rad sich nicht mehr drehte, landete die Kugel auf der 6. Sie hatte zum dritten Mal in Folge gewonnen. »Gut gemacht«, hörte sie eine Stimme an ihrem Ohr. Spencer sah sich um, konnte aber nicht feststellen, wer mit ihr gesprochen hatte. Es hatte wie die Stimme ihrer Schwester geklungen. Doch wieso sollte Melissa auf der Party sein? Es war sonst niemand im Collegealter hier, und vor Spencers Interview gestern hatte Melissa getönt, Hannas Idee einer Maskenparty klänge total lächerlich.
Sie hat es getan . Sie hat es getan . Spencer ging A.s Nachricht einfach nicht aus dem Sinn.
Spencer scannte das Zelt. Ein Mädchen mit kinnlangem
blondem Haar ging in Richtung Bühne, aber als Spencer aufstand, schien die Person sich in Luft aufgelöst zu haben. Sie rieb sich die Augen. Vielleicht drehte sie jetzt völlig ab.
Auf einmal packte Mona Vanderwaal ihren Arm. »Da bist du ja, Süße. Hast du eine Sekunde? Ich habe eine Über raschung für dich.«
Sie führte Spencer zu einer abgeschiedenen Nische und schnippte mit den Fingern. Wie aus dem Nichts tauchte ein Kellner mit zwei Gläsern auf, in denen eine helle Flüssigkeit sprudelte. »Das ist echter Champagner«, sagte Mona. »Ich wollte mit dir anstoßen und mich bei dir bedanken, Spencer. Dafür, dass du diese fantastische Party mit mir geplant hast … und dafür, dass du für mich da warst. Wegen … den SMS.«
»War doch selbstverständlich«, sagte Spencer schwach.
Sie stießen miteinander an und tranken. »Die Party ist wirklich toll«, fuhr Mona fort. »Ohne dich hätte ich das nie geschafft.«
Spencer winkte ab. »Ach was. Du hast das alles auf die Beine gestellt. Ich habe nur ein paar Anrufe gemacht. Du bist ein Naturtalent.«
»Das sind wir beide «, sagte Mona und kippte ihren Champagner hinunter. »Wir sollten zusammen einen Party-Planungsservice aufmachen.«
»Und in unserer Freizeit Jungs im Country-Club verrückt machen«, witzelte Spencer.
»Klar! Das wär’s«, zwitscherte Mona und stupste Spencer vertraulich an.
Spencer fuhr mit dem Finger an der Champagnerflöte entlang. Sie wollte Mona von ihrer neuesten SMS von A. erzählen
– der über Melissa. Mona würde sie verstehen. Nur leider wechselte der DJ jetzt zu einem schnellen Song von OK Go, und bevor Spencer ein Wort herausbrachte, quiekte Mona und rauschte zur Tanzfläche. Über die Schulter warf sie Spencer einen Blick zu, der zu fragen schien: Kommst du? Spencer verneinte stumm.
Ihr schwirrte der Kopf von den paar Schlückchen Champagner, und nach einigen weiteren Minuten im Gedränge ging sie aus dem Zelt an die frische Luft, die von dem Gewitterregen vorhin wie gereinigt war. Nur noch gelegentlich zuckte ein Blitz über den Himmel. Um das Zelt standen Scheinwerfer, aber dahinter war der Golfplatz in Dunkelheit getaucht. Die künstlich angelegten Grashügel und Sandkuhlen waren nicht zu sehen. Spencer erkannte lediglich die Umrisse der nackten Bäume, die das Grün begrenzten. Grillen zirpten irgendwo.
A. hat keinen Schimmer, wer Ali getötet hat , beruhigte Spencer sich und blickte zu den Partygästen im Zelt zurück. Außerdem ergab das keinen Sinn. Melissa würde sich nie die Zukunft dadurch ruinieren, dass sie jemanden wegen eines Kerls umbrachte. Dies war nur ein weiterer Trick von A. Ein Versuch, Spencer durcheinanderzubringen.
Sie seufzte und ging zu den Toiletten, die vor dem Zelt in einem
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