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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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BODENLOSE
     
     
    Aria öffnete die Augen, weil ihr etwas Nasses, Stinkendes über das Gesicht fuhr. Sie streckte die Hand aus, und sie sank in weiches, warmes Fell. Aus irgendeinem Grund lag sie auf dem Boden des Kunstraums. Ein Blitz erhellte das Zimmer, und sie sah Jenna Cavanaugh und ihren Hund neben sich auf dem Boden sitzen.
    Aria schoss hoch und schrie auf.
    »Ganz ruhig«, rief Jenna und ergriff ihren Arm. »Keine Angst, es ist alles in Ordnung!«
    Aria krabbelte rückwärts von Jenna weg und stieß sich dabei den Kopf an einem Tisch. »Tu mir nicht weh«, flüsterte sie. »Bitte.«
    »Du bist in Sicherheit«, beruhigte Jenna sie. »Ich glaube, du hattest eine Panikattacke. Ich war hier, weil ich mein Skizzenbuch holen wollte. Dann habe ich dich gehört, und als ich vor dir stand, bist du einfach umgefallen. Aria hörte sich in der Dunkelheit schlucken. »Eine Frau aus meiner Hundeschule hat auch manchmal Panikattacken, deshalb kenne ich mich ein bisschen aus. Ich wollte Hilfe rufen, aber mein Handy hat nicht funktioniert. Also bin ich einfach bei dir geblieben.«

    Ein Windstoß fuhr durch den Raum und brachte den Geruch nach regennassem Asphalt mit, den Aria sonst eigentlich sehr beruhigend fand. Sie fühlte sich tatsächlich wie nach einer Panikattacke – verschwitzt, desorientiert und schwach. Ihr Herz raste. »Wie lange war ich ohnmächtig?«, krächzte sie und zog ihren Faltenrock über ihre Oberschenkel.
    »Ungefähr eine halbe Stunde«, sagte Jenna. Ich glaube, du hast dir auch den Kopf gestoßen.«
    »Vielleicht musste ich mal wieder ausschlafen«, witzelte Aria und hätte in der nächsten Sekunde am liebsten losgeheult. Jenna wollte ihr nicht wehtun. Jenna hatte bei ihr, einer Fremden, gewacht , die als lebloser Haufen auf dem Boden gelegen hatte. Womöglich hatte Aria auf Jennas Rock gesabbert und im Schlaf geredet. Plötzlich war ihr übel vor Schuldgefühlen und Scham.
    »Ich muss dir etwas sagen«, platzte sie heraus. »Mein Name ist nicht Jessica. Ich heiße Aria. Aria Montgomery.«
    Jennas Hund nieste. »Ich weiß«, gestand Jenna.
    »Du … weißt es ?«
    »Ich habe dich an der Stimme erkannt«, sagte Jenna beinahe entschuldigend. »Aber warum hast du das nicht einfach gesagt?«
    Aria schloss die Augen und presste die Handflächen gegen ihr Gesicht. Erneut erhellte ein Blitz den Raum. Jenna saß im Schneidersitz vor Aria, die Hände um die Knöchel geschlungen. Aria holte tief Luft, so tief wie vielleicht noch nie in ihrem Leben. »Ich habe es dir nicht gesagt, weil … weil es da noch etwas anderes gibt, was du über mich wissen
solltest.« Sie stützte die Hände auf dem rauen Holzboden ab und sammelte ihre Kräfte. »Du solltest etwas über den Abend erfahren, an dem dein Unfall passiert ist. Etwas, das dir noch nie jemand gesagt hat. Ich habe gehört, du erinnerst dich kaum, was in jener Nacht passiert ist, doch …«
    »Das ist eine Lüge«, unterbrach Jenna. »Ich erinnere mich an alles.«
    In der Ferne grollte Donner. Ganz in der Nähe sprang die Alarmanlage eines Autos an, gellendes Sirenengeheul erfüllte die Nacht. Aria konnte kaum atmen.
    »Wie meinst du das?«, flüsterte sie geschockt.
    »Ich erinnere mich an alles«, wiederholte Jenna. Sie strich mit dem Zeigefinger über das Profil ihrer Schuhsohle. »Alison und ich haben es gemeinsam geplant.«
    Arias Körper wurde schlaff. »Was?«
    »Mein Stiefbruder hat früher ständig Raketen in seinem Baumhaus gezündet«, erklärte Jenna mit gerunzelter Stirn. »Meine Eltern warnten ihn wieder und wieder, das sei gefährlich – er könnte versehentlich Mist bauen, eine Rakete in unser Haus schießen und einen Brand auslösen. Sie sagten, wenn er noch ein Mal eine Rakete abfeuern würde, müsse er ins Internat. Punktum. Also haben Ali und ich eine Vereinbarung getroffen: Sie sollte eine Rakete aus Tobys Vorrat klauen, sie anzünden und es so aussehen lassen, als habe Toby sie von seinem Baumhaus aus abgefeuert. Ich wollte, dass sie es an jenem Abend tat, weil meine Eltern zu Hause waren, außerdem waren sie wegen einer anderen Sache sowieso schon auf Toby wütend. Ich wollte ihn so schnell wie
möglich loswerden.« Ihre Stimme brach. »Er … war kein besonders guter Stiefbruder.«
    Aria ballte die Hände zu Fäusten. »Oh mein Gott.«
    Sie versuchte zu begreifen, was Jenna ihr da erzählte.
    »Nur … dann ging alles schief«, erklärte Jenna mit zaghafter Stimme. »Ich war an jenem Abend bei Toby im Baumhaus. Und kurz bevor es

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