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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Vollkornspaghetti in der Hand. Sie sah aus, als würde sie sich gleich übergeben.
    »Sie hat gar nicht begriffen, wie ihr geschieht«, fuhr Aria fort. »Und dann habe ich gesagt: Alle sollen sehen, was du getan hast.« Sie grinste und breitete die Arme aus. Ta-daaaaa!
    Ellas Gesicht zuckte, während sie Arias Worte verarbeitete. »Hast du nicht verstanden, dass Hester Prynne die Sympathieträgerin des Buches ist?«
    Aria runzelte verwirrt die Stirn. Sie war mit der Lektüre
erst auf Seite acht angekommen. »Ich habe es für dich getan«, sagte sie leise. »Als Rache.«
    »Rache?« Ellas Stimme zitterte. »Na, danke. Das lässt mich psychisch ja wirklich gesund aussehen. Als käme ich wunderbar mit der Trennung klar. Kapierst du nicht? Du hast sie zu einer … Märtyrerin gemacht.«
    Aria machte einen Schritt auf Ella zu. Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. »Es tut mir leid …«
    Ihre Mutter brach am Tresen zusammen und begann, haltlos zu schluchzen. Aria stand wie zur Salzsäule erstarrt da. Ihre Arme fühlten sich an, als bestünden sie aus Fimo, das gerade aus dem Ofen kam. Hart und nutzlos. Ihre Mom machte Unvorstellbares durch und sie hatte alles noch schlimmer gemacht.
    Vor dem Küchenfenster landete ein Kolibri auf der Replik eines Wal-Penis, den Mike im Phallologischen Museum von Reykjavík gekauft hatte. Unter anderen Umständen hätte Aria sicherlich darauf hingewiesen – Kolibris waren hier sehr selten und landeten noch seltener auf Wal-Penissen -, aber heute verzichtete sie darauf.
    »Ich ertrage deinen Anblick im Augenblick nicht«, stammelte Ella schließlich.
    Arias Hand schnellte an ihre Brust, als habe ihr die Mutter ein Messer ins Herz gestoßen. »Es tut mir unendlich leid. Ich wollte doch nur, dass Meredith für das bezahlt, was sie getan hat.« Ella reagierte nicht und das Brennen in Arias Herzen wurde stärker. »Wenn du meinen Anblick nicht ertragen kannst, dann sollte ich vielleicht für eine Weile von hier verschwinden.«

    Sie verstummte und wartete darauf, dass Ella sagte: Nein, so habe ich das nicht gemeint. Aber Ella schwieg und schließlich sagte sie leise: »Ja, das ist vielleicht eine gute Idee.«
    »Oh.« Arias Kinn begann zu zittern. »Dann … dann komme ich morgen nach der Schule nicht nach Hause.« Sie hatte keine Ahnung, wo sie hingehen sollte, aber das zählte im Moment nicht. Es zählte nur, den Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen.

APPLAUS FÜR SPENCER HASTINGS!
    Am Dienstagnachmittag während der Mittagspause thronte Spencer am Kopfende des Konferenztisches in der Jahrbuchredaktion. Acht blinkende Mac-Computer, eine stattliche Anzahl Nikon-Kameras mit Teleobjektiven, sechs eifrige Neunt- und Zehntklassmädchen und ein streberhafter, leicht weibischer Neuntklässler umgaben sie.
    Sie tippte auf die Titelblätter der bereits erschienen Jahrbücher. Sie trugen allesamt den Namen Das Maultier nach einem längst vergessenen, uralten Insiderwitz aus den 1920er-Jahren, an den sich nicht einmal mehr die ältesten Lehrer erinnerten. »Für das diesjährige Maultier sollten wir versuchen, etwas von dem einzufangen, wie Schüler an unserer Schule so sind – wir präsentieren Momentaufnahmen, einen Ausschnitt aus dem Alltag.«
    Ihre Redakteure kritzelten fleißig Momentaufnahmen, Ausschnitt aus dem Alltag in ihre Spiralblöcke.
    »Ich denke da an … spontane Interviews mit zufällig ausgewählten Schülern«, fuhr Spencer fort. »Oder daran, Leute nach ihrer Playlist auf dem iPod zu fragen und die dann neben ihrem Foto abzudrucken. Okay, wie weit seit ihr mit den Stillleben?« Beim letzten Redaktionstreffen war beschlossen worden, ein paar Schüler zu bitten, ihre
Taschen auszuleeren, um zu dokumentieren, was die Jungs und Mädchen von Rosewood jeden Tag mit sich herumschleppten.
    »Ich habe tolle Fotos von dem, was in Brett Weavers Fußballtasche ist und in Mona Vanderwaals Handtäschchen«, sprudelte Brenna Richardson heraus.
    »Fantastisch«, lobte Spencer. »Macht weiter so.«
    Sie klappte ihr in grünes Leder gebundenes Notizbuch zu und entließ ihre Redaktion. Als sie allein war, griff sie in ihre schwarze Kate-Spade-Stofftasche und holte ihren Sidekick heraus.
    Da war sie. Die SMS von A. Spencer hatte irgendwie gehofft, sie hätte sich die Nachricht nur eingebildet.
    Als sie das Handy wieder in die Tasche steckte, streiften ihre Finger über etwas im Innenfach: Officer Wildens Visitenkarte. Wilden war nicht der erste Cop, der Spencer zu der Nacht von Alis Verschwinden

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