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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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bislang unveröffentlichtes Video von Alison DiLaurentis, aufgezeichnet in der Woche vor ihrem Verschwinden«, verkündete er mit übertrieben dramatischer Moderatorenstimme.
    Arias Magen krampfte sich zusammen. Dies war das an die Presse gelangte Video, von dem Wilden gesprochen hatte. Vor Jahren hatte Aria sich auf die Filmemacherei gestürzt und alles aufgenommen, was ihr vor die Linse kam, angefangen bei den Schnecken in ihrem Hintergarten bis zu ihren vier besten Freundinnen. Die Filme waren meist kurz, und Aria versuchte, sie künstlerisch und unkonventionell zu gestalten, und fing Ausschnitte wie Hannas Nasenloch, den Reißverschluss an Alis Kapuzenpulli oder Spencers nervöse Hände ein. Als Ali verschwand,
übergab Aria ihre Videosammlung der Polizei. Die Cops schauten alle Filme sorgfältig durch, fanden aber keine Hinweise, wohin Ali gegangen sein könnte. Aria hatte die Originaldaten immer noch auf ihrem Laptop, hatte sie aber schon seit Jahren nicht mehr angeschaut.
    Sie ließ sich auf den Zweisitzer fallen. Als der Mercedes-Werbespot endete und das Gesicht des Nachrichtensprechers wieder eingeblendet wurde, lehnten sich die Geschwister gespannt vor. »Gestern erreichte uns aus anonymer Quelle dieses Video von Alison DiLaurentis«, verkündete der Nachrichtensprecher. »Es vermittelt uns einen Eindruck, wie tragisch unschuldig ihr Leben nur Tage vor ihrem gewaltsamen Tod war. Sehen Sie selbst.«
    Das Video begann mit einem verwackelten Bild von Spencers Wohnzimmersofa. »Und weil sie Größe 32 trägt«, hörte man Hanna aus dem Off sagen. Im Bild erschien eine jünger aussehende Spencer in pinkfarbenem T-Shirt und halblangen Pyjamahosen. Ihr blondes Haar wallte um ihre Schultern und sie trug ein glitzerndes Strassdiadem auf dem Kopf.
    »Sie sieht scharf aus mit der Krone«, jauchzte Mike und riss eine Riesentüte Chips auf.
    »Psssst«, zischte Aria.
    Spencer deutete auf Alis LG-Handy auf der Couch. »Habt ihr Lust, ihre SMS zu lesen?«
    »Ich schon«, flüsterte Hanna und verzog sich aus dem Bild. Dann richtete sich die Linse auf Emily, die beinahe so aussah wie heute mit ihrem rotblonden Haar, dem übergroßen Schwimm-T-Shirt und dem freundlichen, aber besorgten
Gesichtsausdruck. Aria erinnerte sich auf einmal genau an den Abend. Bevor sie die Kamera eingeschaltet hatte, war eine SMS für Ali gekommen, deren Absender sie ihnen nicht verraten wollte. Das hatte sie alle angenervt.
    Die Kamera zeigte Spencer, die Alis Handy hielt. »Pass wortgeschützt.« Verschwommener Zoom auf das Handydisplay.
    »Kennt jemand das Passwort?«, hörte Aria ihre eigene Stimme fragen.
    »Wow! Das bist ja du!«, johlte Mike.
    »Versuch’s mit ihrem Geburtstag«, schlug Hanna vor.
    Die Kamera zeigte Hannas speckige Hände, die nach dem Handy griffen und es Spencer aus der Hand nahmen.
    Mike rümpfte die Nase und drehte sich zu Aria um. »Das machen Mädchen, wenn sie alleine sind? Ich dachte, ich krieg eine Kissenschlacht zu sehen. Mädels in Unterwäsche, Küsse .«
    »Wir waren in der siebten Klasse«, schnappte Aria. »Du bist echt pervers!«
    »Es ist überhaupt nicht pervers, Mädchen aus der Siebten in Unterwäsche sehen zu wollen«, nuschelte Mike kleinlaut.
    »Was macht ihr da?«, rief Alis Stimme. Dann erschien ihr Gesicht auf dem Bildschirm und Aria stiegen Tränen in die Augen. Das herzförmige Gesicht, die strahlenden dunkelblauen Augen, der üppige Mund – es war kaum aus zuhalten.
    »Habt ihr an meinem Handy herumgefummelt?«, fragte Ali, die Hände in die Hüften gestemmt.

    »Natürlich nicht!«, log Hanna laut. Spencer taumelte zurück und griff nach dem Diadem auf ihrem Kopf, das herabzurutschen drohte.
    Mike stopfte sich eine Handvoll Chips in den Mund. »Lass mich dein Liebessklave sein, Prinzessin Spencer«, flötete er.
    »Ich glaube nicht, dass sie sich für präpubertäre Jungs interessiert, die immer noch mit ihrer Schmusedecke ins Bett wackeln«, zischte Aria.
    »Hey«, quietschte Mike empört. »Das ist keine Schmusedecke! Das ist mein Glück bringendes Lacrossetrikot.«
    »Noch schlimmer«, sagte Aria.
    Ali rückte wieder ins Bild. Sie wirkte so voller Energie, so lebendig. Wie konnte Ali tot sein? Ermordet?
    Dann liefen Spencers ältere Schwester Melissa und ihr Freund Ian an der Kamera vorbei. »Hallo, Mädels«, sagte Ian.
    »Hi«, trällerte Spencer.
    Aria grinste den Fernseher an. Sie hatte vergessen, wie scharf sie alle auf Ian gewesen waren. Er gehörte zu den Leuten, denen sie

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