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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Klassenzimmer gingen. Ihr schwirrte der Kopf vor lauter neuen Informationen und Emotionen. Die lesbischen Triathletinnen mochten glücklich sein und Maya ging es ebenfalls besser, aber Becka hatte womöglich nicht ganz unrecht. Wie würde Emilys Leben im College aussehen? Und wie danach, wenn sie auf Jobsuche ging? Sie würde immer wieder erklären müssen, dass sie homo sexuell war. Und manche Menschen würden sie deshalb niemals akzeptieren.
    Vor dem gestrigen Tag hatte es nur drei Menschen gegeben, die wussten, wie Emily wirklich fühlte. Maya, ihr Exfreund Ben und Alison. Und zweien von ihnen hatte es überhaupt nicht gepasst, wie Emily war.
    Vielleicht waren die beiden im Recht gewesen.

KITSCHIGE SZENEN FINDEN DOCH IMMER AUF DEM FRIEDHOF STATT
    Am Mittwoch nach der Schule beobachtete Aria, wie sich Sean auf seinem Mountainbike immer weiter von ihr entfernte und scheinbar mühelos alle Hügel von West Rosewood erklomm. »Nicht zurückbleiben«, rief er ihr neckend über die Schulter zu.
    »Du hast leicht reden«, keuchte Aria und trat kräftig in die Pedale von Ellas altersschwachem Zehngangrad, das noch aus der Collegezeit ihrer Mutter stammte. Aria hatte es mitgenommen, als sie zu Sean gezogen war. »Du läufst ja jeden Morgen vor der Schule zehn Kilometer!«
    Sean hatte Aria nach der Schule mit der Ankündigung überrascht, er wolle heute das Fußballtraining schwänzen und den Nachmittag mit ihr verbringen. Das war ein gro ßes Zugeständnis – in den vierundzwanzig Stunden, die sie bisher mit ihm zusammenlebte, hatte sie bereits gelernt, dass Sean ebenso fanatisch Fußball spielte wie ihr Bruder Lacrosse. Jeden Morgen vor der Schule joggte Sean zehn Kilometer, machte Kraftübungen und kickte Bälle in ein Tor, das die Ackards auf ihrem Rasen aufgestellt hatten.
    Aria kämpfte sich den Hügel hinauf und stellte erfreut
fest, dass es danach schön lang bergab ging. Es war ein wundervoller Tag, also hatten sie beschlossen, einen Fahrradausflug nach West Rosewood zu machen. Sie radelten an ausladenden Farmhäusern und unberührten Wäldern vorbei.
    Am Fuß des Hügels passierten sie einen schmiedeeisernen Zaun mit einem reich verzierten Tor. Aria bremste. »Warte mal! Ich hatte total vergessen, dass es diesen Ort gibt.«
    Sie hatte vor dem St.-Basil-Friedhof gehalten, dem ältesten und gruseligsten Friedhof von Rosewood. Hier hatte sie früher oft Grabsteine abgepaust. Der Gottesacker erstreckte sich über weitläufige, sanfte Hügel und gepflegte Rasenflächen und die Innschriften mancher Grabsteine reichten bis ins siebzehnte Jahrhundert zurück. Bevor Aria zu Alis Clique gestoßen war, hatte sie einer kurzen Grufti-Phase gefrönt und sich für alles interessiert, was mit dem Tod zu tun hatte. Tim Burton, Halloween und Nine Inch Nails. Die großen Eichen, die auf dem Friedhof wuchsen, waren perfekt für melancholische Nachmittage, in denen man morbiden Gedanken nachhing.
    Sean hielt neben ihr an. Aria drehte sich zu ihm um. »Können wir kurz reinschauen?«
    Er sah sie erschrocken an. »Meinst du das ernst?«
    »Ich war früher unheimlich gerne hier.«
    »Na gut.« Zögernd kettete Sean sein Rad zusammen mit Arias an einem schmiedeeisernen Mülleimer fest und folgte ihr zu der ersten Reihe Grabsteine. Aria las die Namen und Daten, die sie vor Jahren beinahe auswendig
gekonnt hatte: EDITH JOHNSTON, 1807 – 1856. BABY AGNES, 1820-1821. SARAH WHITTIER, auf deren Grabstein ein Zitat von Milton eingraviert war: DER TOD IST DER GOLDENE SCHLÜSSEL ZUM PALAST DER EWIGKEIT. Jenseits des Hügels lagen, wie Aria wusste, die Gräber eines Hundes namens Puff, einer Katze namens Rover und eines Papageis namens Lily.
    »Ich liebe Gräber«, sagte Aria, als sie an einem großen Grabmal vorbeikamen, dessen Spitze eine Engelsstatue zierte. »Sie erinnern mich an Das verräterische Herz .«
    »Woran?«
    Aria hob eine Augenbraue. »Komm schon. Die Kurzgeschichte musst du doch kennen. Edgar Allan Poe? Die Leiche unter dem Fußboden? Der Erzähler kann sein Herz immer noch schlagen hören?«
    »Äh, sagt mir nichts.«
    Fassungslos stemmte Aria die Hände in die Hüften. Wie war es möglich, dass Sean diese Geschichte nicht gelesen hatte? »Wenn wir zurück sind, suche ich meine Poe-Ausgabe, dann kannst du sie lesen.«
    »Okay«, stimmte Sean zu und wechselte das Thema. »Hast du gestern Nacht gut geschlafen?«
    »Super.« Was für eine Lüge. Ihr hotelzimmerartiger Raum war zwar wunderschön, aber Aria hatte, um ehrlich zu sein,

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