Pretty Little Liars - Vollkommen
Taschenbücher entlang, der auf dem Boden lag. »Ich habe meine Eltern für sehr glücklich gehalten.«
»Es hat nichts mit dir zu tun«, sagte Ezra. »Das habe ich aus der Geschichte damals gelernt. Es ist ihre Sache. Leider musst du damit irgendwie klarkommen, und ich denke, es macht dich stärker.«
Aria stöhnte und legte ihren Kopf an die harte Rückenlehne der Couch. »Ich hasse es, wenn Leute sagen, dass mich irgendetwas zu einem besseren Menschen machen wird, auch wenn dieses Etwas selbst beschissen ist.«
Ezra schmunzelte.
Aria schloss die Augen. Die Situation war bittersüß. Sie hatte sich schon lange gewünscht, mit jemandem über den ganzen Schlamassel zu reden – mit jemandem, der sie wirklich, wirklich verstand. Sie hätte Ezra am liebsten dafür geküsst, dass seine Familie genauso verkorkst war wie ihre. Oder vielleicht einfach deswegen … weil er Ezra war.
Ezras Augen begegneten ihren. Aria sah ihr Spiegelbild in seinen tintenschwarzen Pupillen. Mit der Hand schubs te Ezra das kleine Happy-Meal-Auto an und es rollte über den Tisch, über die Kante und ihr in den Schoß. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
»Hast du in New York eine Freundin?«, platzte Aria he raus.
Ezra runzelte die Stirn. »Eine Freundin?« Er blinzelte. »Ich hatte eine. Aber wir haben uns letzten Sommer getrennt.«
»Oh.«
»Wo hast du das denn her?«, fragte Ezra.
»Ein paar Kids haben davon geredet. Und ich … ich habe mich gefragt, wie sie wohl war.«
Ein schelmisches Leuchten trat in Ezras Augen, dann verschwand es wieder. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, überlegte es sich aber anders. »Was?«, fragte Aria.
»Ich sollte das nicht sagen.«
» Was ?«
»Ach …«, er sah sie von der Seite her an. »Verglichen mit dir war sie vollkommen nichtssagend.«
Aria wurde schlagartig heiß. Langsam, ohne den Blickkontakt zu brechen, stand Ezra auf. Aria rutschte auf der Couch nach vorne. Die Zeit schien stillzustehen. Dann schnellte Ezra nach vorne, packte Aria an den Schultern und presste sie an sich. Ihre Lippen schmeckten seine. Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und seine Hände strichen ihren Rücken hinab. Sie lösten sich voneinander, starrten sich an und stürzten sich in eine neue Um armung. Ezra roch köstlich, nach einer Mischung aus Pantene, Minzbonbons, Chai-Tee und etwas, das einfach … Ezra war. Aria hatte sich beim Küssen noch nie zuvor so gefühlt. Weder bei Sean noch bei einem anderen Jungen.
Sean. Sein Bild drang in ihren Kopf ein. Sean, der Aria in den Arm nahm, während sie sich im Fernsehen The Office ansahen. Sean, der sie vor dem Biounterricht küsste und tröstete, weil sie Frösche sezieren mussten. Sean, der beim Abendessen mit seiner Familie ihre Hand hielt. Sean war ihr Freund .
Aria schob Ezra weg und sprang auf. »Ich muss gehen.« Sie schwitzte, als hätte jemand die Heizung bis zum Anschlag
aufgedreht. Mit klopfendem Herzen und brennenden Wangen sammelte sie ihre Siebensachen ein.
»D-danke für die Verlängerung«, stammelte sie und stürmte hastig aus der Tür.
Draußen im Flur holte sie ein paarmal tief Luft. Sie sah, wie eine Gestalt um die Ecke verschwand. Aria erstarrte. Jemand hatte sie gesehen.
Ihr Blick fiel auf Ezras Tür und sie riss die Augen auf. Jemand hatte alle alten Nachrichten abgewischt und durch eine neue in grellem Pink ersetzt.
Vorsicht, Vorsicht! Ich sehe alles! – A.
Und in kleineren Buchstaben stand unten am Rand der Tafel:
Noch ein kleiner Hinweis: Ihr kanntet alle ihren Garten wie eure Westentasche. Aber für eine von euch war es ganz, ganz leicht.
Aria zog sich den Ärmel ihres Blazers über die Hand und wischte die Buchstaben schnell ab. Als sie bei der Signatur angelangt war, schrubbte sie wie eine Wilde, bis auch die letzte Spur von A. getilgt war.
WIE BUCHSTABIERT MAN A-C-H D-U S-C-H-E-I-S-S-E?
Am Donnerstagabend sank Spencer in einen rot gepolsterten Stuhl im Restaurant von Rosewoods Country-Club und schaute aus dem Panoramafenster. Auf dem Golfplatz versuchte eine Gruppe älterer Knaben in Golfpullis und Kakihosen, noch einige Löcher zu spielen, bevor die Sonne unterging. Auf der Terrasse genossen Besucher einen der letzten warmen Tage des Jahres, tranken Gin Tonic und aßen Shrimps und Bruschetta-Häppchen. Mr und Mrs Hastings rührten ihre Bombay-Sapphire-Martinis um und sahen sich an.
»Ich möchte einen Toast ausbringen.« Mrs Hastings strich sich das blonde kurze Haar hinter die Ohren, der
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