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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Sie hatte Lucas von A. erzählt, also brauchte sie mit dem Rest auch nicht mehr hinterm Berg halten. Es war so ähnlich wie diese Vertrauensübung, die sie auf dem Campingausflug in der sechsten Klasse hatten machen müssen: Sie hatte sich vor Viviana Rogers, ein Mädchen aus ihrem Zelt, gestellt und sich dann rücklings in ihre Arme fallen lassen, im Vertrauen darauf, dass Viviana sie auffangen und nicht zu Boden plumpsen lassen würde.

    »Ja, um den Käse«, sagte sie leise. »Und … um ein paar andere Sachen, von denen du vielleicht schon gehört hast. Bei mir ist gerade eine Menge im Argen. Zum Beispiel mein Verhältnis zu meinem Vater. Er ist vor ein paar Jahren ausgezogen und lebt nun mit seiner schönen Stieftochter in Annapolis. Sie trägt Größe 32!«
    »Welche Kleidergröße trägst du denn?«, fragte Lucas verwirrt.
    Hanna holte tief Luft und ignorierte die Frage. »Außerdem hat man mich beim Klauen erwischt – es ging um Schmuck von Tiffany, na ja, und um das Auto von Sean Ackards Vater.«
    Sie schaute auf und registrierte überrascht, dass Lucas bisher nicht vor lauter Ekel über Bord gesprungen war. »In der Siebten war ich fett, hässlich und trampelig. Obwohl ich mit Alison befreundet war, fühlte ich mich … wertlos. Mona und ich haben hart dafür gearbeitet, das zu ändern, und ich dachte, wir hätten es geschafft … Alison zu werden. Das hat eine Zeit lang funktioniert, aber jetzt nicht mehr.«
    Als Hanna sich ihre Probleme laut aussprechen hörte, fühlte sie sich wie der weltgrößte Versager. Aber auch irgendwie so gereinigt wie nach der Darmspülung, der sie und Mona sich vor einiger Zeit bei einem Wellness wochenende unterzogen hatten. Der Prozess war zwar unangenehm, aber danach fühlte man sich wirklich befreit.
    »Ich bin froh, dass du nicht Alison bist«, sagte Lucas leise.

    Hanna verdrehte die Augen. »Na hör mal. Alle haben Alison geliebt.«
    »Ich nicht.« Lucas mied Hannas erstaunten Blick. »Ich weiß, das hört sich schrecklich an, und ich finde es entsetzlich, was ihr passiert ist, aber sie war ziemlich gemein zu mir.« Er feuerte den Ballon nach. »In der Siebten hat sie das Gerücht in die Welt gesetzt, ich sei ein Hermaphrodit.«
    Hanna sah ihn scharf an. »Das Gerücht stammt doch nicht von Ali.«
    »Doch. Ich habe ihr dafür quasi eine Steilvorlage geliefert. Sie hat mich bei einem Fußballspiel gefragt, ob ich ein Hermaphrodit sei, und weil ich Idiot keine Ahnung hatte, was das war, sagte ich, ich wisse es nicht. Sie lachte und erzählte es allen. Daheim habe ich das Wort nachgeschlagen, aber es war zu spät. Das Gerücht hatte sich schon verbreitet.«
    Hanna starrte ihn ungläubig an. »Ali hätte so etwas niemals getan.«
    Hätte sie nicht? Doch, sie hätte . Ali hatte auch alle dazu gebracht, Jenna Cavanaugh zu verhohnepipeln. Sie hatte das Gerücht verbreitet, Toby Cavanaugh habe Kiemen statt Lungen. Und alle hatten es geglaubt, denn Alis Wort galt als Evangelium.
    Hanna schaute verlegen über den Korbrand. Das Gerücht, Lucas sei ein Zwitter, war aufgekommen, nachdem die Freundinnen herausgefunden hatten, dass er Hanna ein Bonbonherz zum Valentinstag schenken wollte. Ali hatte Hanna sogar zum Shoppen begleitet und mit
ihr ein Paar mit Strass besetzte Jeans gekauft, um diesen besonderen Tag zu feiern. Sie hatte gesagt, die Jeans stünden ihr ausgezeichnet. Aber vermutlich war das ebenfalls eine Lüge gewesen.
    »Und sag über dich selbst nicht mehr, du seiest hässlich, Hanna«, fügte Lucas hinzu. »Du bist unglaublich, unglaublich hübsch.«
    Hanna senkte das Kinn auf ihren Pullikragen. Das Kompliment machte sie erstaunlich verlegen.
    »Wirklich. Ich kann gar nicht aufhören, dich anzuschauen.« Lucas schnitt eine Grimasse. »Oje. Damit habe ich vermutlich die Grenzen eines rein freundschaftlichen Dates gesprengt, oder?«
    »Ist schon okay.« Ihr war plötzlich heiß. Es tat so gut, zu hören, dass sie hübsch war. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann das zum letzten Mal jemand zu ihr gesagt hatte. Lucas war das genaue Gegenteil des rundum perfekten Sean Ackard. Er war groß und schlaksig und überhaupt nicht cool mit seinem Kellnerjob im Rive Gauche, der Mitgliedschaft im Hellseherclub und diesem Aufkleber auf dem Auto, auf dem SCISSOR SISTERS stand, was entweder eine Band, ein Friseursalon oder eine Sekte sein konnte. Aber es steckte noch mehr in ihm – man musste nur danach graben. Hanna und ihr Vater waren einmal mit Metalldetektoren an den Stränden

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