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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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ich weiß auch, mit wem.«
    Spencer kaute an einem Hautfetzen an ihrem Daumennagel. Hatte Melissa ihr und Ians Gespräch im Garten mitbekommen? Als Ian auf ihren Kuss angespielt hatte? Oder noch schlimmer: Hatte Ali Melissa vor Jahren doch erzählt, was Spencer getan hatte?
    Kurz vor Alis Verschwinden hatte Spencers Dad die Mädchen zu einem Paintball-Spiel eingeladen. Melissa war auch mitgekommen. »Ich werde Melissa verraten, was du angestellt hast«, trällerte Ali Spencer ins Ohr, als sie in der Umkleidekabine in ihre Kampfanzüge schlüpften.
    »Das wagst du nicht«, zischte Spencer sie an.
    »Ach nein?«, höhnte Ali. »Wollen wir wetten?«
    Spencer war Ali und den anderen zum Spielfeld gefolgt. Sie duckten sich hinter einen großen Heuballen und warteten darauf, dass das Spiel begann. Plötzlich beugte Ali sich zu Melissa und klopfte ihr auf die Schulter. »Hey, Melissa. Ich will dir etwas sagen.«
    Spencer stieß ihr den Ellbogen in die Seite. »Hör auf damit!«
    Die Trillerpfeife schrillte. Alle sprangen auf und begannen, das gegnerische Team zu beschießen. Alle außer Ali und Spencer, die Ali am Arm packte und hinter einen zweiten Heuballen zerrte. Sie war so wütend, dass ihre Muskeln zitterten.
    »Warum machst du das?«, fauchte Spencer.
    Ali kicherte und lehnte sich gegen den Heuballen. » Warum
machst du das ?«, äffte sie Spencer mit hoher Stimme nach. »Weil es falsch war von dir. Melissa verdient es, Bescheid zu wissen.«
    Wut ballte sich in Spencer wie Wolken vor einem Gewitter. Hatten beste Freunde nicht zueinander zu stehen und ihnen anvertraute Geheimnisse zu hüten? Sie hatten seit Jahren Alis Geheimnis gehütet! Ohne Wenn und Aber! Sie hatten geschworen, nie zu verraten, dass Ali die Rakete abgefeuert hatte, durch die Jenna erblindet war. Hatte Ali das etwa vergessen?
    Spencer wollte nicht auf den Abzug der Paintball-Pis tole drücken … es passierte einfach. Blaue Farbe spritzte über Alis Anzug und sie schrie erschrocken auf. Dann starrte sie Spencer wütend an und stürmte davon. War sie zu Melissa gerannt und hatte es ihr erzählt? Wartete ihre Schwester schon seit Jahren auf den richtigen Augenblick, um sie damit zu konfrontieren? Denkbar war es.
    »Errätst du, wen ich meine?«, fragte Melissa und riss Spencer aus ihren Erinnerungen.
    Spencer ließ sich tiefer in das sprudelnde Wasser sinken und ihre Augen begannen, vom Chlor zu brennen. Ein Kuss galt eigentlich nicht als Betrügen und außerdem war das Jahre her. »Nein. Keine Ahnung.«
    Melissa seufzte. »Vielleicht erzählt Dr. Evans auch nur Mist. Was weiß die denn schon?«
    Spencer betrachtete ihre Schwester forschend. Sie dachte daran, was Dr. Evans über Melissa gesagt hatte: Ihre Schwester brauche Bestätigung und sei eifersüchtig auf Spencer. Auf diese Möglichkeit wäre sie nie gekommen.
Konnte es sein, dass Melissas Probleme aus der Zeit stammten, als man sie überfallen hatte, Spencer krank geworden war und Melissa mit Yolanda zum Buchstabierwettbewerb fahren musste? Worauf hatte ihre Schwester in jenem Sommer noch verzichten müssen, weil ihre Eltern sich die ganze Zeit um Spencer kümmern mussten? Wie oft hatte man sie beiseitegeschoben?
    Ich war gerne mit dir befreundet , sagte eine Stimme in Spencers Kopf. Es hat mir Spaß gemacht, dich Wörter abzufragen. Ich finde es furchtbar, dass wir uns nicht mehr mögen. Ich finde es schon seit langer Zeit furchtbar.
    »Ist es wirklich so wichtig, ob Ian dich in der Highschool betrogen hat oder nicht?«, fragte Spencer leise. »Das ist doch schon so lange her.«
    Melissa starrte in den dunklen, klaren Himmel hinauf. Alle Sterne waren inzwischen zu sehen. »Natürlich ist es wichtig. Es ist falsch, jemanden zu hintergehen. Und wenn ich herausfinden sollte, dass er es wirklich getan hat, dann wird er es für den Rest seines Lebens bereuen.«
    Spencer zuckte zusammen. Sie hatte Melissa noch nie so verbittert reden hören. »Und was wirst du mit dem Mädchen tun?«
    Melissa drehte sich sehr langsam um und warf Spencer ein giftiges Lächeln zu. In diesem Moment gingen die per Zeitschaltuhr gesteuerten Lampen auf der Veranda an. Melissas Augen leuchteten. »Vielleicht habe ich mich um die ja schon gekümmert. Wer weiß?«

ALTE GEWOHNHEITEN LASSEN SICH SCHWER ABLEGEN
    Am späten Samstagnachmittag duckte sich Aria hinter den Ahornbaum im Garten der McCreadys, die gegenüber ihrer Familie wohnten. Sie beobachtete, wie drei Pfadfinderinnen, die Kekse verkauften, bei ihr daheim

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