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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen
Autoren: Sara Shepard
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Aria.
    »Ehrlich? Das ist doch super, oder?«
    Aria biss sich auf die Wange. Sie starrte auf die kunstvoll ausgehöhlten und verzierten Kürbisse auf den Stufen des violetten Hauses. »Ich muss noch etwas erledigen«, sagte sie dann schnell. »Ich rufe dich später an.«
    »Warte!«, rief Sean. »Was ist mit Monas Party?«
    Aber Aria hatte schon wieder Ezra in der Leitung. »Bin wieder da«, sagte sie atemlos. Sie fühlte sich, als sei sie gerade einen Marathon gelaufen. »Und gleich bei dir.«
     
    Als Ezra ihr die Tür zu seiner Wohnung öffnete, die sich in einem alten viktorianischen Haus in Old Hollis befand,
hielt er eine Flasche Glenlivet in der Hand. »Willst du einen Scotch?«, fragte er.
    »Klar«, antwortete Aria. Sie ging in Ezras Wohnzimmer und seufzte glücklich. Sie hatte viel an diese Wohnung gedacht, seit sie das letzte Mal hier gewesen war. Die unzähligen Bücher in den Regalen, das blaue geschmolzene Kerzenwachs, das sich in schlumpfartigen Formen über den Kaminsims ergossen hatte, die riesige, nutzlose Badewanne, die mitten im Zimmer stand – sie strömten eine wunderbare Behaglichkeit aus. Aria fühlte sich, als sei sie gerade nach Hause gekommen.
    Sie setzten sich auf Ezras durchgesessenes senfgelbes Zweiersofa. »Danke, dass du vorbeigekommen bist«, sagte Ezra leise. Er trug ein hellblaues T-Shirt, das an der Schulter ein kleines Loch hatte. Aria hätte am liebsten den Finger hindurchgesteckt und seine Haut berührt.
    »Gern geschehen«, sagte Aria und schlüpfte aus ihren karierten Vans. »Worauf sollen wir anstoßen?«
    Ezra dachte einen Moment lang nach. Eine Strähne seines wuscheligen Haars fiel ihm in die Stirn. »Darauf, dass wir aus kaputten Familien stammen«, entschied er und berührte ihr Glas mit seinem.
    »Prost.« Aria kippte den Scotch hinunter. Das Zeug schmeckte nach Glasreiniger und roch nach Kerosin, aber das war ihr egal. Sie leerte das Glas in einem Zug und spürte, wie die Flüssigkeit brennend ihre Speiseröhre hinabfloss.
    »Noch einen?«, fragte er, holte die Flasche und setzte sich wieder.

    »Sicher«, sagte Aria. Ezra stand noch einmal auf, um Eiswürfel zu holen. Er warf einen Blick auf den stumm vor sich hinflimmernden winzigen Fernseher in der Ecke. Es lief ein Werbespot für den iPod, und es sah komisch aus, Menschen ohne Musik so begeistert tanzen zu sehen.
    Ezra kehrte zurück und goss Aria ihren Drink ein. Mit jedem Schluck Scotch sprang ein Stück von Arias rauer Schale ab. Sie sprachen eine Weile über Ezras Eltern – seine Mutter lebte inzwischen in New York City und sein Dad in Wayne, einer Stadt in der Nähe von Rosewood. Aria erzählte wieder von ihrer Familie. »Weißt du, was meine schönste Erinnerung an meine Eltern ist?«, fragte sie und hoffte, dass sie nicht nuschelte. Der bittere Scotch beeinträchtigte ihre motorischen Fähigkeiten beträchtlich. »Mein dreizehnter Geburtstag bei Ikea.«
    Ezra zog die Augenbrauen hoch. »Du machst Witze, oder? Ikea ist ein Albtraum.«
    »Es klingt komisch, was? Aber meine Eltern kannten jemanden, der die Ikea-Filiale hier in der Gegend geleitet hat, und wir haben den ganzen Laden nach Geschäftsschluss gemietet. Es war klasse. Byron und Ella sind vor uns hingefahren und haben eine irre Schnitzeljagd durch die komplette Möbelausstellung organisiert. Sie haben sich köstlich amüsiert. Wir bekamen für die Party schwedische Möbelnamen. Ich glaube, Byron hieß Ektorp und Ella war Klippan. Sie wirkten so … glücklich miteinander.«
    Aria stiegen Tränen in die Augen. Ihr Geburtstag war im April gewesen. Im Mai desselben Jahres hatte sie ihren
Vater mit Meredith erwischt und im Juni war Ali verschwunden. Diese Party war der letzte perfekte, unkomplizierte Abend ihres Lebens gewesen. Alle waren fröhlich und ausgelassen gewesen. Auch Ali. Besonders Ali. Als sie in einer Mauer aus Duschvorhängen nach Schnitzeln suchten, hatte Ali Arias Hände gepackt und geflüstert: »Ich bin so glücklich, Aria! Ich bin soooo glücklich!«
    »Warum?«, hatte Aria gefragt.
    Ali grinste und wackelte mit den Schultern. »Ich erzähle es dir bald. Es ist eine Überraschung.«
    Aber sie hatte nie die Gelegenheit dazu bekommen.
    Aria fuhr mit dem Finger über den Rand des Scotch glases. Im Fernsehen liefen jetzt Nachrichten und es ging schon wieder um Ali. Morduntersuchung stand auf dem Laufband unten am Bildschirmrand. Alis Jahrbuchfoto aus der siebten Klasse prangte in der oberen linken Ecke. Ali lächelte ihr strahlendes
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