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Price, Richard

Price, Richard

Titel: Price, Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clockers
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Posten. Strike sah einen fünf Jahre alten
Delta 88, ein verrostetes Schlachtross
voller gedrungener Gestalten. Es war kein Wagen der Fury, aber er stank
trotzdem nach Streife, und Strike machte sich auf Ärger gefasst. Beide
Vordertüren flogen auf, zwei Hawaiihemden stiegen aus. Der Posten brüllte:
»Fünf-Null«, und verduftete.
    Die beiden
Streifencops ignorierten die davonlaufenden Clockers und gingen in V-Formation
lässig auf Strike zu.
    Es war zu
spät für Strike, den Abflug zu machen, aber Weglaufen war sowieso nicht sein
Stil. Sein Pager schlug an, und dann bemerkte er, dass einer der Cops, die da
aus der Dunkelheit kamen, Jo-Jo war.
    Strike
hatte nicht mal die Chance, den Mund aufzumachen; Jo-Jo und der andere Kerl
packten ihn einfach an den Armen und hoben ihn von der Bank, schleiften ihn zur
Weehawken Street 8 und knallten ihn gegen die
Außenwand. Während Jo-Jos Hand sich in seinen Rücken drückte, hörte Strike, wie
der andere Cop zu den Leuten sagte, sie sollten gefälligst weitergehen. Strike
zwang sich, widerstandslos und passiv zu bleiben; er war sauber.
    »Ich nehm
jetzt meine Hand von deinem Rücken, aber wenn du dein Gesicht von der Wand da
nimmst, ist Feierabend, klar?« Jo-Jo sprach leise und betont vernünftig, aber
Strike hörte das fiebrige Zittern in seiner Stimme.
    »Ja,
okay«, flüsterte Strike und schloss die Augen.
    Strikes
Pager schlug wieder an, und Jo-Jo krallte ihn sich, las die Telefonnummer, die
aufleuchtete. »He, mein Freund Rodney«, sagte er, steckte dann den Pager wieder
in Strikes Tasche und fing mit einer Leibesvisitation an.
    »Also, was
ist los, Strike. Was läuft?«
    Jo-Jos
Abklopfen kam Strike ein wenig komisch vor, das ging alles viel schneller als
sonst. »Nichts, Officer.«
    »Jo-Jo,
nenn mich Jo-Jo.«
    »Nichts,
Jo-Jo, ich sitz nur so da.«
    »Hör mal,
Strike«, sagte Jo-Jo mit seinem Bart in Strikes Ohr. »Eigentlich wollte ich
dir nur sagen, dass morgen Abend Razzia angesagt ist. Wir werden wie ein
beschissener Besen durch Roosevelt fegen, okay?« Er hielt Strike beinahe in
einer Umarmung, flüsterte ihm ins Ohr, und seine Finger spielten auf Strikes
Schulter wie auf Klaviertasten. »Also, wenn du das behalten kannst, und wenn
ich du war, ich würd alle meine Jungs so um neun, neun Uhr dreißig rum ins
>Blimpie's< einladen und gegen elf wiederkommen, okay?«
    »Okay.«
Strike atmete Ziegelstaub ein, und seine Wange begann zu kribbeln. »Da-Danke.«
    »Von jetzt
ab sag ich dir Bescheid, wenn die Kacke am Dampfen ist, okay? Woche für Woche.«
    »Ja,
okay.«
    »Ich bin
dein Freund.«
    »Ja, ich
hab verstanden.«
    »Bist du mein Freund?«
Strike zögerte. »Hmm-hmm.«
    »Was wirst
du für mich tun?«
    To-Jos Bart kitzelte Strikes Ohr, und Strike seufzte
laut, während er schnell nachdachte. »F-fünfhundert?«
    Jo-Jo hörte für einen Moment auf, an ihm herumzufmgern.
»Das ist wunderbar, Strike, das ist perfekt.« Er rieb Strikes Nacken, gab ihm
jetzt eine Massage. »Ich werde jemanden in einer Stunde vorbeischicken, Krumm
Street, Ecke Loyola, vor dem Süßwarenladen, okay?«
    »Ja, okay.«
    »Das ist großartig, echt großartig.« Jo-Jo schnalzte
zustimmend mit der Zunge und klopfte ihm auf eine Art auf den Rücken, dass
Strike wusste, dass er sich jetzt wieder umdrehen konnte.
    Jo-Jo und sein Partner gingen zu ihrem Wagen zurück,
und Jo-Jo war schon bei den Bänken, als er sich zu Strike umdrehte. Er zog die
Augenbrauen hoch. »Bist du okay?«
    »Ja, ich bin okay.« Strike sah weg und atmete durch den
Mund.
    »Gut.« Jo-Jo nickte. »Ich auch.«
    Als Strikes Pager eine Viertelstunde später anschlug,
tigerte er wie ein Verrückter vor den Bänken auf und ab. Er griff in seine
Tasche und fand eine Visitenkarte; er hielt sie ins Licht und las den Namen:
Rocco Klein. Strike erstarrte und wusste nicht, ob das die Karte war, die ihm
der Cop gestern gegeben hatte, oder ob sie ihm von Jo-Jo untergejubelt worden
war. Nach einem Moment setzte er seine Patrouille fort und überschlug das
gesamte Geld, das er in verschiedenen Safehäusern rund um die Heights versteckt
hatte. Sechstausend plus siebentausend plus neuntausend, macht zweiundzwanzigtausend.
Ran an das Geld und nichts wie weg.
     
    ***
     
    Als Rocco
Dienstag früh aufwachte, war Patty bereits unterwegs, um Erin zu ihrer
Turnstunde zu fahren; die Wohnung war verlassen. Er lag mit einem Kissen über
dem Kopf schweigend auf dem Rücken, während Gesichter und Orte vor seinem
inneren Auge vorbeizogen. Strike

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