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Priester des Blutes

Priester des Blutes

Titel: Priester des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Clegg
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von ihren Folterungen. Doch ich dachte nicht zu lange darüber nach, denn es war mein Ziel, zum Allmächtigen zu beten, damit er sich für sie einsetzte. Als sie schließlich ausglitt und zu Boden stürzte, war es mein eigener Engel Alienora, der mit einem Tuch und einem Becher voll Wasser zu ihr ging, ihr beim Aufstehen half und ihr ein Gebet zu flüsterte. Meine Mutter klammerte sich einen kurzen Augenblick lang an sie, bis ein Soldat sie wieder fortzerrte. Ich fragte mich, wo sich ihre Gefährtin Brewalen befand. Wo war sie jetzt, die alt und schwach gewesen war? Ich wusste es nicht, und ich fragte auch niemanden in dieser Menschenmenge, die aus den Leuten des Dorfes bestand und neben einem hastig errichteten Zelt stand, das von hundert Fackeln erleuchtet wurde.
    Vor dem, was der Scheiterhaufen zur Feuerbestattung meiner Mutter werden würde, standen der Baron und sein Hofstaat, ebenso wie meine Freunde, die wenigen, die ich besaß, einschließlich Ewen. Ich trat zu ihm, und er sagte: »Die andere, diejenige, die
Brewalen genannt wird, starb durch den Abt. Man behauptet, dass sie ihn verflucht hätte, ebenso wie den Priester und alle aus dem Dorf. Maryn hat mir er zählt, die alte Frau habe gesagt, dass der einzige Teufel, der der Menschheit bekannt ist, der Abtei selbst und ihren verderbten Lakaien entstamme. Denke nicht, ich sei dein Feind, weil ich dir diese Nachricht gebracht habe, Falkner. Ich tue es nur, damit du es von einem Freund erfährst.«
    »Wir sind noch immer Freunde«, antwortete ich und umarmte ihn, indem ich Unserer Lieben Frau für meinen einzigen guten Freund in dieser Menschenmenge dankte.
    »Ich weiß nicht, wie du das er trägst, mein Freund«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass sie eine Hexe ist. Und dennoch ist das Kind tot, und sein Blut klebt an ihren Händen.«
    Als ich seine Worte hörte, erwachte etwas in mir. Meine Gesundheit war noch nicht ganz wiederhergestellt, aber ich wusste, ich musste etwas tun, um das schreckliche Ereignis dieser Nacht aufzuhalten. Ich suchte in der Menge, um ein mitfühlendes Gesicht zu erblicken, abgesehen von Alienora, die dort mit ihren Schwestern stand, an der Seite ihres Vaters und ihrer Mutter. Es gab andere, an die ich auch noch denken musste; da waren Kinder, die meine Mutter als Waisenkinder aufgegeben hatte und die nun ohne Eltern dastanden, die sie beschützten und für sie sorgten. Bald würden sie als Sklavinnen und Sklaven für solche Leute wie die Dorfbevölkerung arbeiten oder in Backöfen geschickt werden, um sie zu reinigen, oder auch in Kaninchenlöcher, um für ihre grausamen Herrinnen und Herren nach Nahrung zu suchen. Dies aber auch nur, wenn sie Glück hätten.
    Es gab außerdem die Möglichkeit, dass sie in den Großen Wald gehen mussten, denn damals war die Meinung allgemein verbreitet, dass Unsere Liebe Frau über unschuldige Kinder wachte, und so nahm das gemeine Volk sie oft nicht auf. Unschuld konnte das Böse bezwingen, so lautete der Glaube, und Kinder, die zu Waisen
geworden waren, konnten mit dem Schutz des Erlösers gesegnet werden. All das war absurd, und niemand glaubte wahrhaft daran. Aber in jener Zeit wurde dieser Glaube als eine Möglichkeit hingenommen, es zu vermeiden, diejenigen aufzunehmen, die keinen Vater oder keine Mutter besaßen. Ich beschloss, diese Kinder, meine Halbgeschwister, um mich zu scharen und für sie zu tun, was auch immer ich konnte. Jedoch war meine eigene Zeit auf dem Schloss beinahe um, obwohl ich es damals noch nicht wusste.
    Ich kämpfte gegen die Tränen an, als ich in mitten meiner Nachbarinnen und Nachbarn stand und zusah, wie meine Mutter auf dem Scheiterhaufen festgebunden wurde.
    Und dann konnte ich es nicht mehr ertragen. Ich rannte durch die Menge und wandte mich gegen die Wachtposten. Ihre Hände griffen nach mir, und ich spürte, wie irgendein Knüppel gegen meine Schulter krachte. Dennoch fühlte ich eine Stärke, die nie zuvor in mir existiert hatte, und ich drängte mich zwischen ihnen hindurch, bis hin zu dem Scheiterhaufen.
    Ein Geschrei der Überraschung er hob sich, doch ich stellte mich gegen diese Feindinnen und Feinde meiner Mutter taub. Ich erreichte das Anzündholz, das noch nicht in Brand gesteckt worden war. Der Abbé hielt den Soldaten zurück, der die Fackel hielt, mit der diese Hinrichtung beginnen würde. Ich schlang meine Arme um meine Mutter, und sie weinte an meiner Schulter. Ich flehte sie an, mir zu helfen, ihre Fesseln zu lösen, so dass wir uns auf

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