Princess 01 - Widerspenstige Herzen
Kathedrale unterwegs war. Falls die wirkliche Prinzessin nicht auftauchte und die Menschen wütend genug waren, um Danior zu töten, dann konnte sie ... nun, dann konnte sie irgendetwas unternehmen.
Sie fing an, schneller zu laufen.
Dieser Plan war besser, als einfach nur davonzulaufen und nie herauszufinden, was sich zugetragen hatte; hin und her gerissen zwischen dem schlimmsten Szenario - Daniors Tod - und der Hoffnung auf die bestmögliche Lösung: Daniors Hochzeit mit der echten Prinzessin.
»Ja, so ist es das Beste«, sagte sie laut vor sich hin. »Es ist für alle das Beste.«
Die Straße machte eine Kurve nach links, und Evangeline entdeckte am Rande einer Lichtung eine versteckte Hütte, vor der auf einem zurückgekippten Stuhl ein vornübergebeugter Mann saß. Er lachte breit, zeigte ihr seine makellosen weißen Zähne, die verschobenen Grübchen und die Augen, die keine Milde kannten.
Evangeline erkannte ihn sofort, und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie raffte ihre Röcke hoch und lief los.
Er lachte vertraut und grausam.
Dominic.
Sie hörte den Stuhl zu Boden krachen und stampfende Füße hinter sich. Blind vor Angst rannte sie in den Wald, aber sie hatte kaum zwei Schritte getan, als er schon in sie hineinlief und sie zu Boden warf. Noch bevor sie wieder Luft holen konnte, hatte er sie über seine Schultern geworfen.
Er verdrehte ihr einen Arm nach hinten und hielt ihn unbarmherzig fest. Jeder Fluchtversuch hätte ihr Handgelenk gebrochen.
Also blieb sie so ruhig, wie sie konnte, ertrug die Schmerzen und wartete auf den Augenblick, in dem er sie absetzte und sie ihn angreifen konnte.
»Prinzessin Ethelinda, Sie ersparen mir so viel Mühe. Sie sind mir schon wieder in die Arme gelaufen.«
Er war amüsiert, und sie würde ihm keinen weiteren Anlass zur Freude geben. »Sie haben eine ... bemerkenswerte Neigung ... da zu sein ... wo ich gerade bin«, keuchte sie, während sie auf seinen Schultern durchgeschüttelt wurde.
»Ich habe da so meine Methoden.«
»Spione«, feixte sie.
»Aber sicher. Männer tun bemerkenswerte Dinge, um zu Reichtum zu kommen.«
Männer wie Victor und Rafaello? Sie hätte ihn gerne gefragt, aber Dominic brauchte nicht zu wissen, was sie wusste.
Dominic Stieß mit einem Fußtritt die Hüttentür auf, und Evangeline sah einen dunklen Schatten unter dem Strohdach. Er ließ sie ohne Vorwarnung mit dem Gesicht nach unten fallen - mitten auf das Bett, warf sich auf sie und drückte sie in die Strohmatte. Staub wirbelte auf; sie griff hinter sich und versuchte, ihn an seiner empfindlichsten Stelle zu erwischen, so dass er Schmerzen litt, aber er packte ihr Handgelenk und bog es zurück.
Dann flüsterte er ihr, zärtlich wie ein Geliebter, ins Ohr: »Die Revolutionäre haben sich wegen dir zerstritten. Hast du das gewusst? Ein paar von ihnen haben mir die Gefolgschaft aufgekündigt. Sie sagen, ich hätte dich sofort umbringen sollen, als ich dich in die Finger bekam, anstatt dich am Leben und entwischen zu lassen. Sie sagen, ich hätte nicht die Courage, kaltblütig eine Frau zu töten.«
Das Stroh knisterte, die Matratze roch nach Moder und Schweiß, und Evangeline sah im trüben Licht etwas über die Decke gleiten. »Und jetzt wollen Sie ihnen wohl das Gegenteil beweisen«, höhnte sie mit geheuchelter Tapferkeit.
Dominic würde ihr jeden Moment die Kehle durchschneiden. Schön und gut, sie musste sich also damit abfinden, zu sterben. Aber musste sie deshalb zittern wie eine durchnässte Ratte und ihn - was noch schlimmer war - ihre Angst spüren lassen?
»Nein, das nun auch wieder nicht, denn sie hatten offensichtlich Recht. Ich kann keine hilflose Frau töten, nicht einmal in diesem Fall.« Er ließ ihre Handgelenke gerade lange genug los, um sie Hoffnung schöpfen zu lassen. Dann packte er ihre Haare, zog ihren Kopf nach hinten und drückte ihr sein Knie in den Rücken. »Kannst du dir vorstellen, was ich mit dir tun werde?«
Evangeline ertrug die Schmerzen mit zusammengebissenen Zähnen.
Er ließ die andere Hand ihr nacktes Bein hinaufwandern. »Ich werde dich vergewaltigen.«
Seine Grausamkeit machte sie krank. »Nein.«
»Du kannst mich nicht daran hindern«, spottete er. »Du bist gescheit und hast einen ordentlichen Tritt. Aber jetzt habe ich dich, Prinzessin. Prinzessin Ethelinda. Geliebte Retterin unseres Landes.«
»Ich bin es nicht!«
Er lachte in einem Anflug echter Freude. »Das hast du schon mal gesagt. Aber Danior würde einer anderen nicht
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