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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie lief kreuz und quer durch die Stadt, bis der Hunger sich wieder meldete und ihr klar wurde, wie sinnlos es war, vor einem Mann zu flüchten, der glaubte, sie zu kennen. Sie war nicht die Prinzessin, also konnte sie auch nicht aussehen wie die Prinzessin. Jedenfalls nicht ganz. Und falls ihre Eltern Serephinianer waren, dann hatte er sie möglicherweise gekannt.
    Der Gedanke brachte sie zum Halten. Vielleicht konnte sie, wenn sie in Plaisance blieb, endlich ihre Eltern ausfindig machen. Sie hatte all die langen, einsamen Jahre im Waisenhaus von ihnen geträumt. Eine gesichtslose Mutter und ein anonymer Vater, die sie trösteten und ihr halfen, die sie sogar über den Tod hinaus bewachten und sicher durchs Leben führten.
    Aber nein, was änderte es schon, wenn sie über ihre Eltern Bescheid wusste? Es würde sie doch nicht voranbringen ... nur die Frage ihrer Herkunft klären und vielleicht, falls sie noch andere Verwandte hatte, die riesige Leere in ihrem Herzen füllen.
    Die Leere, die Danior gefüllt hatte.
    Sie roch frisch gebackenen Kuchen und folgte dem Duft bis zu einer Bäckerei. Die Leute um sie herum verschlangen gierig die Blätterteighörnchen, die der Bäckermeister so schnell er konnte ausgab. »Das Erste ist umsonst!«, rief er.
    Nach all dem Herumrennen war sie irgendwie bei der Bäckerei des Redlichen Gaylords angekommen. Seit sie in Plaisance angekommen war, schien es ihr, als triebe das Schicksal sie vor sich her und lenke jeden Schritt.
    Sie würde dem Schicksal die Stirn bieten und gehen, wohin sie wollte ... nachdem sie sich eines dieser duftenden Hörnchen geholt hatte.
    Sie stellte sich an und erwähnte, wie ihr aufgetragen war, den Ehrenwerten Abbe. Der Redliche Gaylord war nicht ganz so rund wie der Wirt, aber eindeutig dessen Bruder. Er schaute finster drein und gab ihr das größte Hörnchen. »Aber nicht hinsetzen, die Bänke sind für zahlende Kundschaft.«
    Evangeline bedankte sich, ging ein Stück zur Seite und grub ihre Zähne in die köstlichste Mischung aus Teig, Zimt und Datteln, die sie je gekostet hatte. Sie hätte fast vor Glück geweint, als sie sich die Finger abschleckte und die Schlange in Augenschein nahm. Der Redliche Gaylord hatte sie kaum eines Blickes gewürdigt, wie sollte er merken, dass sie zum zweiten Mal anstand?
    Womit sie falsch lag, denn er überließ den Stand seinem Sohn und kam, mit einem weiteren Gebäckstück in der Hand, auf sie zu. Sie wollte davonlaufen, denn was konnte er wollen? Doch dann gehorchte sie ihrem knurrenden Magen.
    Er gab ihr das Gebäckstück, das viel schwerer als das Hörnchen war und herzhaft nach Kräutern roch. Sie biss gierig in die Teigtasche und stieß auf eine Füllung aus Fleisch und Mohrrüben, während Gaylord ihr selbstgefällig beim Essen zusah.
    »Sie sind sehr freundlich«, sagte sie.
    »Wir haben Offenbarung. Es ist die Zeit, den Bettlern zu essen zu geben, und du, Schwester, siehst wie eine Bettlerin aus.« Er schaute sie wissend an. »Eine Bettlerin, die schon bessere Tage gesehen hat.«
    So schäbig es auch war, ihr Seidenkleid war immer noch aus Seide, und seinem Kaufmannsblick waren die einst feinen Verzierungen nicht entgangen.
    »Außerdem ähnelst du einer Frau, die ich einst kannte.«
    Evangeline hielt inne und hatte plötzlich einen trockenen Mund.
    »Diesem serephinianischen Mädchen. Oh - fünfundzwanzig Jahre ist das her. Die, die immer hier in der Gegend umherstreifte und so verrückt nach Renaud, dem Fassmacher, war.«
    Ihre schmerzende Sehnsucht nach einem Zuhause und einer Familie ließ Evangeline schweigsam verharren und den Gedanken an Flucht verwerfen.
    »Du könntest ihre Tochter sein. Du hast diesen gewissen Rehblick, als hättest du Angst, die großen, bösen Baminianer könnten dich auffressen. Keine Ahnung, wie ihr Serephinianer euch eigentlich fortpflanzt.«
    »Ist auch nicht leicht«, murmelte sie.
    Er schaute sie durchdringend an. »Bist du etwa in anderen Umständen?«
    »Nein!«
    »Wie auch immer, du solltest dich jedenfalls setzen, bevor du noch umfällst.« Er schob sie auf eine vollbesetzte Bank an einem schattigen Tisch zu und schlug einem der Männer auf die Schulter. »Steh auf, Percival, du bist längst fertig.«
    Percival stand grinsend auf und bot Evangeline seinen Platz an.
    »Eleanor war auch schwanger, als ich sie das letzte Mal gesehen habe.«
    Evangeline war vor Unmut ganz starr. »Ich bin nicht guter Hoffnung, und ich bin auch nicht Eleanors Tochter«, insistierte sie. Der

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