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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Neuigkeit schnellstens zu verbreiten. Er war einer dieser Männer, die so etwas absichtlich taten, um ihr keine andere Wahl zu lassen, als ihn zu heiraten.
    Als ob sie das beeinflusst hätte.
    Ihre Hemmungen machten Evangeline zwar keine Freude, aber sie konnte mit ihnen leben. Womit sie nicht leben konnte, war der Gedanke an den morgigen Tag. Maria Theresia und ihr dummer Ratschlag waren plötzlich weit weg und lange her. Evangeline konnte nur noch daran denken, was geschehen würde, falls Danior sich geirrt hatte. Was, wenn die Schatulle wirklich Zauberkräfte besaß? Sie hatte davon geträumt, die innigst geliebte Prinzessin zu sein, ein Heim zu haben, Teil einer Familie zu sein, die ihre Wurzeln in die Nebel der Vorzeit zurückverfolgen konnte.
    Aber am Ende hatte sie sich weder einem Land noch einem Heim, noch der Familie Chartrier hingegeben, sondern dem Prinzen.
    Der Prinz. Ein Mann, auf den man sich verlassen konnte. Ein Mann, der so von seiner Unfehlbarkeit überzeugt war, dass er sie ansehen konnte und die Prinzessin erblickte. Sie würde ihn auf ewig hinters Licht führen können, und er würde niemals darauf kommen, dass sie wirklich Evangeline Scoffield aus East Little Teignmouth in Cornwall war - es sei denn, die verdammte Kristallschatulle ließ sich nicht öffnen.
    Dieser Albtraum ließ ihr keine Ruhe.
    Sie schäumte ihre Haare ein.
    Der andere Albtraum war fast noch lebendiger. Der, in dem die echte Prinzessin - eine elegante, junge Frau mit zartem Glorienschein ums schöne Haupt - die Zeremonie mit der Erklärung unterbrach, Evangeline sei eine Betrügerin, woraufhin Evangeline von einem Wachtmeister fortgebracht und ins Gefängnis gesteckt wurde, wo sie dann verrottete. Oder zum Tode verurteilt wurde. Danior würde sie bis zu ihrer Exekution in regelmäßigen Abständen besuchen und seinen Spott mit ihr treiben. Genau das Gleiche war schließlich Lady Jane Grey passiert.
    Sie tauchte zum Spülen unter. Als sie wieder hoch kam, sah sie entsetzt das Wasser über den Rand schwappen. Die Lache lief über den glänzenden, gewachsten Boden auf die unbezahlbare chinesische Wand zu. Sie wrang ihre Haare aus und wusste, dass sie Tacita oder eine der anderen Zofen rufen sollte, damit sie aufwischten. Sie waren ihre Bediensteten.
    Aber die echte Prinzessin wäre niemals so ungeschickt gewesen. Eine echte Prinzessin hätte aber auch niemals so viel Mitgefühl für diejenigen aufgebracht, die sich ihren Lebensunterhalt verdienen mussten.
    Das Gekicher hinter dem Wandschirm klärte die Lage. Sie brauchte keine fünf Zofen, die um ihre Badewanne herumrutschten und das Wasser aufwischten.
    Evangeline kniete sich hin, streckte sich nach einem Handtuch - und hörte Danior sagen: »Hübsch.«
    Sie setzte sich so schnell wieder auf, dass noch mehr Wasser über den Rand lief.
    Er stand neben dem Paravent und hielt ihn mit der Hand fest, als wolle er ihn wegziehen.
    Sie erhob drohend ihre Hand. »Tu das nicht!«
    »Tu was nicht? Hier sein? Näher kommen? Mich ausziehen und zu dir kommen?«
    Das Gekicher hinter der Wand wurde lauter. Er schnippte mit den Fingern, woraufhin das Lachen verstummte, die Tür des Schlafgemachs aufging und schwer wieder zuschlug.
    Allein. Sie war mit Danior allein, weil er es so befohlen hatte und jeder seinem Befehl folgte.
    Der Waschlappen war nicht groß genug, um sich die Brüste zu bedecken, aber Evangeline versuchte es heldenhaft. »Ich wollte sagen, zieh bitte den Paravent nicht weg.«
    Er hatte das elegante Jackett und die Krawatte längst abgelegt. Die seidene Weste war aufgeknöpft und die Hemdsärmel hoch gerollt. Er sah wieder wie ihr Reisegefährte Danior aus und nicht wie der Kronprinz von Baminia.
    Kein Wunder, dass die Zofen gekichert hatten.
    »Du solltest nicht hier sein.« Sie wollte schicklich und standhaft klingen, was eine ziemlich zwecklose Anstrengung war, wenn man splitternackt in einer Badewanne saß.
    Er prustete und zog seine Weste aus. »Wo du bist, mein Liebes, will auch ich sein. Ich konnte es kaum ertragen, dich aus den Augen zu lassen und mit diesem dünnen, alten Kerl zu sprechen, aus lauter Angst, du könntest dich mittlerweile wieder aus dem Staub gemacht haben.«
    Sein Misstrauen tat ihr unsinnigerweise weh. »Ich habe gesagt, dass ich dich heiraten würde.«
    Er hängte die Weste über den Paravent. »Du hast eine Menge Sachen gesagt, und das Meiste war gelogen.«
    »Und warum willst du mich dann heiraten?« Kaum waren die Worte dem Mund entwichen, wollte

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