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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Evangeline Scoffield aus East Little Teignmouth, England, eine so ausgefallene Sage kennt.«
    Sie schaute ihn finster an. »Ich habe viel studiert.«
    Abwärts erschien die Wendeltreppe noch steiler als beim Hinaufgehen, und unten angekommen hatten sie mehrere Türen zur Auswahl.
    »O nein, nicht in die Küche«, murmelte Danior, »auch wenn dir das am besten gefallen würde. Da drüben, glaube ich.« Er brachte sie zu einer Tür, die im tiefsten Schatten der düsteren Eingangshalle lag und durch deren Schlüsselloch, es ließ sich nicht bestreiten, ein Lichtstrahl fiel.
    »Der Schlüssel fehlt«, triumphierte Evangeline.
    »Das sehe ich auch.« Er lächelte wieder, als hätte er sie am liebsten vernascht. »Wenn wir ihn nicht finden, werden Sie bei mir schlafen müssen.«
    »Bestimmt nicht!« Aber wann hatte sie sich schon gegen Danior durchsetzen können. Sie hätte keinen einzigen Shilling darauf verwettet, dass es ihr diesmal gelingen würde, auch wenn sie noch einen gehabt hätte.
    Danior beachtete sie gar nicht, drückte die Klinke herunter und stieß die Tür auf. Der Raum war sonnig, von ordentlicher Größe und vollgestopft mit einem Konglomerat aus Werkzeugen, kaputten Möbelstücken und Staub, jeder Menge Staub. Alles, was in einem Nonnenkloster gebraucht wurde oder nie gebraucht worden war. Danior hatte die Abstellkammer, die er suchte, gefunden.
    Er begutachtete den Raum peinlich genau. »Ja, das wird gehen.«
    Er hatte Recht. Mit dem Staub würde sie fertig werden. Aber eine beengte Kammer hätte sie umgebracht. Mit einem Seufzer der Erleichterung lehnte Evangeline sich an die Wand.
    Danior ging zum Fenster, stützte sich auf den hohen Sims und schaute nach draußen. »Es geht steil hinunter, und unten ist alles voller schroffer Felsbrocken. Tja ... Von hier aus wirst du nicht fliehen können«, sagte er mit geheucheltem Mitleid.
    Evangeline konnte nicht umhin, gleich wieder sarkastisch zu werden. »Vielleicht kann ich ja fliegen.«
    »Oh, nein. Deine Flügel habe ich dir gestutzt.«
    Seine Selbstgefälligkeit tat ihr weh und machte sie wütend. Ihre Flügel gestutzt, ach wirklich? Er hatte ja keine Ahnung, wozu sie fähig war, und sie würde es ihm auch ganz bestimmt nicht sagen.
    »Du wirst ein Bett brauchen«, entschied er.
    »Oh, bitte. Ich möchte den Schwestern keine Umstände machen. Lassen Sie mich einfach auf dem Boden schlafen.«
    »Wie wäre es mit dem Tisch?« Er war die Liebenswürdigkeit in Person. »Lang genug ist er. Soll ich für dich die Stricke und die Gartengerätschaften herunterräumen?«
    »Sie sind ja ein solches Aas.«
    Er nahm sie am Arm und drehte sie brüsk herum.
    Evangeline biss die Zähne zusammen. »Wollen Sie sich jetzt rächen?«
    »Wofür? Dafür, dass du schlecht von mir denkst? Was eine Frau denkt , ist mir vollkommen egal. Das Einzige, was
    mich interessiert, ist, was du zu tun gedenkst und darüber bestimme jetzt ich.«
    Er schob sie trotz ihres Widerstandes in die Mitte des Zimmers und angelte mit dem Fuß einen Stuhl unter dem Tisch hervor. »Hinsetzen.« Er ließ ihr keine Wahl und drückte sie nach unten.
    »Er ist aber schmutzig«, protestierte Evangeline mit einem letzten Rest von Widerstandskraft.
    »Sitz still. Das Kleid ist ohnehin nicht mehr zu retten.«
    Evangeline schaute ihren wunderschönen, verdreckten Rock an und strich mit den Fingerspitzen über die Seide. Sie war eine sparsame Seele, sie hatte ja nie eine Wahl gehabt. Vielleicht konnte sie den Stoff wenden und das Kleid zu einem Schal verarbeiten.
    Danior ging hinaus und konnte Evangelines Tränen nicht mehr sehen. Doch sie fing sich schnell wieder. Um nichts in der Welt sollte er ihre Schwäche sehen. Sie stützte ihre Ellenbogen auf die Knie, legte den Kopf in die Hände und fing aus reinem Pflichtbewusstsein damit an, über ihre Fluchtmöglichkeiten nachzudenken. Aber ohne Hilfe würde es sowieso keinen Weg aus dem Kloster geben. Und ganz abgesehen davon, wohin sollte sie denn gehen? Sie war mitten im Niemandsland.
    Draußen in der Eingangshalle plätscherte am Zugbrunnen das Wasser. Die eisernen Ketten rasselten, und die Winden quietschten, als Danior den vollen Eimer nach oben zog. Er kam in die Kammer zurück, blieb im Türrahmen stehen und betrachtete sie nachdenklich, während das Wasser aus dem Kübel tropfte, dann ging er auf sie zu. Evangeline kannte seine Absichten inzwischen nur zu gut.
    Sie war eine Hecke und musste in Form geschnitten werden, und er war das Schermesser.
    Er stellte

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